Stürmisch ging es los in der Stockhorn-Arena. Nicht auf dem Platz, vielmehr war es Petrus der für Furore sorgte und pünktlich zum Anpfiff Sturm und starken Regen über Thun ziehen liess und im Berner Oberland eine Weltuntergang-Stimmung kreierte. Die Protagonisten auf dem Platz liessen es zu Beginn eher ruhig angehen aber nach knapp 20 Minuten legte der FCB los. Ein Missgeschick von Thun-Torhüter Christian Leite ermöglichte die Führung für den Schweizermeister. Leite, nicht in Bedrängnis, verstolperte den Ball, FCB-Captain Marco Streller reagierte prompt, schnappte sich die Kugel und konnte mühelos zur 1:0-Führung einschieben (19.). Damit gab sich das Sousa-Team jedoch nicht zufrieden. Der FCB setzte gleich nach: Philipp Degen hat auf der rechten Seite alle Freiheiten, schaut, serviert den Ball mit einer herrlichen Flanke perfekt für Gashi, der per Kopf zum 2:0 einnickte (27.).
Fortan machte der FCB das Spiel. Kamen die Thuner in die Nähe der Gefahrenzone, war die Basler Defensive oder Keeper Tomas Vaclik zur Stelle. So richtig heiss vor dem FCB-Tor wurde es in der 38. Spielminute: Gonzalez sprintete auf der linken Seite in den Strafraum, zog aus kurzer Distanz ab und drosch den Ball an die Querlatte. Glück für die Basler. Mit dem 2:0-Vorsprung ging es im Thuner Regen in die Pause.
Turbulente Schlussphase
Gleich nach der Pause nahmen die Hausherren das Zepter in die Hand und konnten verkürzen. Der in der Halbzeit eingewechselte Kaludjerovic stan nach einer Freistoss-Hereingabe von Wittwer zum 1:2 einschiessen (50.). Petrus hatte zu diesem Zeitpunkt einsehen und schickte gar noch einige Sonnenstrahlen vorbei. Das Team von Urs Fischer bekam Aufwind, war aktiver als im ersten Durchgang und agierte mutiger. In der 77. Spielminute feierte Neuzugang Yoichiro Kakitani sein Debüt im FCB-Dress. Der Japaner wurde von den Basler Anhängern mit frenetischem Applaus begrüsst. Die Partie wurde in der Schlussphase unterhaltsamer, die Protagonisten zündeten ein Schlussfeuerwerk. Thun spielte stark auf, Schneuwly lancierte den völlig freistehenden Sadik und dieser konnte zum 2:2-Ausgleich einschieben (83.).
Wieder ein 2:2 Unentschieden wie schon beim letzten FCB-Gastspiel in der Stockhorn-Arena? Nein! Es kam der Moment von Fabian Schär. Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff stieg er bei einer Freistoss-Hereingabe von Zuffi am höchsten und konnte per Kopf den 3:2-Siegestreffer markieren (87.) Ein knapper Sieg für den FCB. Paulo Sousa analysierte nach dem Abpfiff: „Wir starteten gut in die Partie, haben dann die Kontrolle etwas verloren. Es wurde ein offenes Spiel. Mein Team konnte dann Siegeswille zeigen und doch noch den Siegestreffer erzielen. Ich möchte mich auch bei unseren Fans bedanken, die so zahlreich nach Thun gekommen sind und uns zum Sieg gepusht haben.“
Klassiker FCB-FCZ am kommenden Samstag
Damit ist der FCB nach den ersten drei Runden ungeschlagen. Das nächste FCB-Spiel steht am kommenden Samstag, 9. August an. Dann kommt der FC Zürich zum Klassiker in den St. Jakob-Park (Anpfiff 20:00 Uhr).
Das Telegramm:
FC Thun – FC Basel 1893 2:3 (0:2)
Stockhorn-Arena. – 9'214 Zuschauer. – SR. Alain Bieri.
Tore: 19. Streller 0:1. 27. Gashi 0:2 (Degen). 50. Kaludjerovic 1:2 (Wittwer). 83. Sadik 2:2. 87. Schär 2:3 (Zuffi).
FC Thun: Leite; Glarner, Reimann, Schindelholz, Wittwer; Hediger, Sutter (46. Kaludjerovic); Gonzalez (62. Cassio), Schneuwly, Fereirra (76. Frontino); Sadik.
FC Basel 1893: Vaclik; Degen (87. Embolo), Schär, Suchy, Safari; Elneny (77. Kakitani), Xhaka; Zuffi, González, Gashi (69. Diaz); Streller.
Bemerkungen: FCB ohne Ajeti und Ivanov (beide verletzt). FCB-Ersatzbank: Vailati, Delgado, Kakitani, Frei, Diaz, Aliji, Embolo. – Verwarnungen: 59. Gashi (Foul), 74. González/FCB (Foul). 85. Streller (Reklamieren), 87. Schindelholz (Foul).