Die Partie zwischen dem FCB und dem FC Vaduz startete furios: Mit ihrem ersten Angriff gingen die Hausherren gleich in Führung. Matías Delgado flankte von rechts in den Strafraum und Luca Zuffi drückte die Kugel mit dem Kopf über die Linie. Man hätte meinen können es sei dies der Startschuss für eine Basler Startoffensive, keine drei Minuten später hatte der FCB nämlich gleich zwei gute Chancen um das Score zu erhöhen. Delgado rutschte aber in aussichtsreicher Position aus und der Heber von Derlis González verfehlte das Tor.
Die Basler Offensivbemühungen fanden dann aber ein abruptes Ende mit dem Entscheid von Sandro Schärer auf Elfmeter in der 11. Minute. Einen alltäglichen Zweikampf zwischen Fabian Schär und Steven Lang taxierte Schiedsrichter Sandro Schärer als Foul. Lang trat gleich selbst an und widerlegte die alte Fussballerweisheit „der Gefoulte sollte nie schiessen“, er traf zum 1:1. Danach kam es zu einem Bruch im Spiel der Basler. Trainer Paulo Sousa wollte das aber nicht auf den Gegentreffer zurückführen: „Viel entscheidender dabei war die gute Vorbereitung von meinem Kollegen Giorgio Contini. Er hatte sein Team wirklich sehr gut eingestellt. Nicht nur, dass die Gäste die Räume zwischen den Reihen sehr eng machten – nein auch ihre Konterangriffe machten uns das Leben sehr schwer.“
Neumayrs Abschlüsse aus der Distanz
Es benötigte in der Tat eine gewisse Zeit, bis sich der FCB auf das Vaduzer-Spiel einstellen konnte und es benötigte auch eine kämpferische Leistung, um die drei Punkte in Basel zu halten. Die Gäste waren der Führung zeitenweise sogar näher, zweimal versuchte sich Markus Neumayr als Distanzschütze, einmal aus rund 20 Metern (65.) und einmal gar aus rund 50 Metern (60.). Der Abschluss aus der grösseren Distanz war dabei gefahrvoller, beinahe hätte der Deutsche Tomas Vaclik dabei mit einem Lob überlistet.
Doch der FCB kam noch einmal ins Spiel zurück, auch dank der Einwechslung der beiden Ägypter Mohamed Elneny und Ahmed Hamoudi. Dazu Sousa: „Die Einwechslungen von Elneny und Hamoudi brachten eine etwas neue Dynamik in die Linien unseres System, es gab dadurch mehr Tempo.“ Hamoudi feierte in der Nachspielzeit gar seine Torpremiere in Rotblau. Zuvor hatte es aber eine Tempoverschärfung seitens des FCB und einen aufopferungsvollen Kampf gebraucht. Dafür stand auch das 2:1: Fabian Frei lancierte Marco Streller, der setzte sich mit bemerkenswerter Stärke im Zweikampf gegen Daniel Kaufmann durch und traf mit einem satten Schuss zu erneuten Basler Führung. Danach war der Wiederstand der Gäste gebrochen und die Chance, die Hamoudi zum 3:1 nutzte blieb bis zum Schluss nicht die einzige der Basler.
Mindestens bis am Mittwoch Tabellenführer
Nun ist ein Viertel der Saison gespielt und der FCB hat gegen jedes Team in der Super League ein Spiel bestritten. Sousa hat recht, wenn er sagt, dass der FCB schon schlechter in die Saison gestartet ist, es ist der beste Saisonstart seit der Saison 2008/2009. Und zumindest bis am Mittwochabend steht der FCB nun auch dort, wo er stehen will, nämlich an der Tabellenspitze.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – FC Vaduz 3:1 (1:1)
St. Jakob-Park. – 25‘347 Zuschauer. – SR Sandro Schärer.
Tore: 2. Zuffi 1:0 (Delgado). 11. Lang 1:1 (Foulpenalty). 80. Streller 2:1 (Frei). 92. Hamoudi 3:1.
FCB: Vaclik; Xhaka, Suchy, Schär, Safari; Diaz (54. Elneny), Frei; González, Delgado (54. Hamoudi), Zuffi; Streller (85. Embolo).
FCV: Jehle; Stahel, Grippo, Kaufmann; Ciccone, Muntwiler; von Niederhäusern (83. Sutter), Lang, Neumayr (66. Kryezu), Schürpf (76. Untersee); Pak.
Bemerkungen: FCB ohne Degen, Ivanov (beide verletzt) und Callà (gesperrt). FCV ohne Baron, Flatz, Pergl, Polverino und Sara (alle verletzt). Ersatzbank Basel: Aliji, Elneny, Embolo, Hamoudi, Kakitani, Serey Die und Vailati. – Verwarnungen: 44. Kaufmann (Foul). 48. Lang (Schwalbe). 76. Xhaka (Foul). – 91. Lattenschuss Hamoudi.