In der Anfangsphase hatte der FCB die eine oder andere gefährliche Szene zu überstehen. Germano Vailati, der Tomas Vaclik im Basler Tor vertrat, machte seine Sache aber exzellent und zeigt mehrere gute Paraden. Man könnte also sagen, dass die Führung für den FCB nach rund elf Minuten entgegen dem Spielverlauf fiel, dafür war es ein äusserst schöner Treffer: Davide Callà lancierte nach einer schönen Spielverlagerung Matías Delgado, der Argentinier lief zur Grundlinie, flankte und fand in Yoichiro Kakitani einen Abnehmer. Der Japaner traf mit einer herrlichen Bicicletta ins Tor.
Zufriedener Paulo Sousa
Die Gastgeber aber zeigten weiterhin ein beherztes Spiel und gaben nicht auf. Dafür wurden sie belohnt: Taulant Xhaka foulte kurz nach der Basler Führung Samir Ramizi im eigenen Strafraum und der sehr gut leitende Adrien Jaccottet zeigte zurecht auf den Elfmeterpunkt, von wo aus Mergim Brahimi zum Ausgleich traf. Es konnte nach einer Viertelstunde also weder von vorne beginnen. Jetzt war der FCB aber gewarnt und fand auch besser ins Spiel. Das entsprach auch den Erwartungen von Fabian Frei, wie dieser nach dem Spiel erzählte: „Wir erwarteten, dass wir mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel kommen würden, da wir mehr Qualität in der Mannschaft haben.“ Dem Basler Mittelfeldspieler ist aber auch nicht entgangen, dass Wohlen einen sehr starken Anfang hatte: „Wir hatten zunächst Mühe bei ihren Standards, da stimmte zeitenweise die Zuordnung nicht.“
Nach dem Ausgleich war der FCB wie gesagt bereit und so war auch die Führung, die Giovanni Sio kurz vor der Pause bewerkstelligte nicht unverdient. Vor allem aber in der zweiten Hälfte dominierten die Basler das Spielgeschehen und liessen kaum mehr Gefahr aufkommen vor dem eigenen Tor. Somit ging auch der 3:1-Endstand, für den Breel Embolo in der Nachspielzeit zuständig war, vollkommen in Ordnung. FCB-Trainer Paulo Sousa lobte die Einstellung seiner Spieler in diesem Spiel: „Mit der richtigen Einstellung konnten wir gegen einen gefährlichen Gegner auf schwierigem Terrain bestehen. Ich bin vor allem mit der zweiten Hälfte sehr zufrieden, als wir das Spiel kontrollieren konnten.“
Souveräner Sieg in Wohlen
Mit Ruhm hat sich der FCB mit seinem Auftritt in Wohlen zwar nicht bekleckert, das war aber auch nicht nötig, fast nicht möglich. Schliesslich konnte der FCB in diesem Spiel nur verlieren: „Wir müssen jede Partie gewinnen. So ist nun mal die Mentalität in Basel“, meinte Sousa nach dem Spiel. Das ist dem FCB in Wohlen schlussendlich auch mehr oder weniger souverän gelungen, lässt man die ersten zehn etwas wackligen Minuten ausser Acht. Und dass Challenge-League-Vereine durchaus auch einmal einen Super-Ligisten zum Zittern bringen können, musste der kommende Meisterschafts-Gegner des FCB, die Grasshoppers, gleich am eigenen Leib erfahren. Die Zürcher qualifizierten sich erst in der Verlängerung mit einem 1:0-Sieg über Lugano für die Viertelfinals. Somit erscheint der 3:1-Sieg des FCB beim Leader Challenge League gleich nochmal in einem anderen Licht.
Das Telegramm:
FC Wohlen – FC Basel 1893 1:3 (1:2)
Stadion Niedermatten. – 4‘100 Zuschauer (ausverkauft). – SR Adrien Jaccottet.
Tore: 11. Kakitani 0:1 (Delgado). 15. Brahimi 1:1 (Foulpenalty). 41. Sio 1:2 (Kakitani). 91. Embolo 1:3 (Zuffi).
FCW: Thairaj; Urtic, Pnishi, Bühler, Stadelmann (91. Thaqi); Geissmann (60. Rapp), Pezzoni; Brahimi (91. Exouzidis), Grether, Ramizi; Buess.
FCB: Vailati; Callà, Schär, Xhaka (68. Elneny), Aliji; Frei, Diaz, Zuffi; Delgado (82. Embolo), Sio, Kakitani (73. González).
Bemerkungen: FCW ohne Lika (verletzt). FCB ohne Ivanov, Samuel, Streller und Suchy (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Degen, Elneny, Embolo, González, Hamoudi, Safari und Vaclik. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 14. Xhaka (Foul). 61. Brahimi (Foul). 92. Embolo (übertriebener Torjubel).