Die Erinnerungen an das Hinspiel sind für den FCB sehr positiv. Bereits in der vierten Runde anfangs August sind die beiden Teams ein erstes Mal aufeinander getroffen und schon damals war es das Spitzenspiel der Runde, in dem die beiden einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften aufeinandertrafen. In den letzten knapp vier Monaten ist nun einiges geschehen, aber eine ist gleich geblieben: Der FCB und der FCZ bilden das Spitzenduo der Raiffeisen Super League. Beide sind nur durch zwei Punkte getrennt, daher wird der allfällige Sieger vom Sonntag auch sicher Tabellenführer sein vor der letzten Runde in diesem Jahr.
Es steht also etwa auf dem Spiel am Sonntag. Da kann man fast nur von perfektem Timing sprechen in Bezug auf die Verletzung von Marco Streller. Paulo Sousa kündete auf alle Fälle am Freitagmorgen beim Vorschaugespräch an, dass der FCB-Captain sein Comeback geben könnte im Letzigrund. „Marco ist sehr wichtig für uns auf und neben dem Feld, daher bin ich sehr glücklich, wenn er mir wieder zur Verfügung stehen wird.“ Die Rückkehr des Stürmers bedeutet nun aber nicht automatisch, dass Breel Embolo, der ihn im Angriff ersetzte, wieder auf der Bank Platz nehmen muss. „Es ist auch möglich, dass Streller und Embolo zusammen auflaufen“, so Sousa.
Nächster Höhepunkt steht an
Der FCB-Trainer schien sich darüber zu freuen, dass nach dem Real-Spiel gleich der nächste Höhepunkt ansteht. Auf alle Fälle wirkt sich das auf die Matchvorbereitung aus. „Vor der Partie gegen Aarau haben wir den Mannschaftszusammenzug einen Tag vor dem Spiel gemacht, um den Spielern die Wichtigkeit dieser Partie vor Augen zu führen. Für den Spitzenkampf ist das aber wohl nicht nötig, alle sind sich bewusst, um was es am Sonntag geht“, so Sousa.
Beide Teams standen unter der Woche im Europapokal im Einsatz, der FCB am Mittwoch in der Champions League gegen Real Madrid (0:1), der FCZ am Donnerstag in der Europa League gegen Apollon Limassol (3:1). Und auch wenn der FCB nach der Begegnung mit den Spaniern zum ersten Mal nach fünf Spielen in Folge nicht als Sieger vom Platz ging, dürfte die Partie den Baslern Mut gemacht haben. Immerhin hielten sie mit dem spanischen Rekordmeister mit. Behrang Safari, der zuletzt immer in der Starformation stand, bestätigte das am Freitagmorgen: „Ich glaube, wenn wir so spielen wie zuletzt, sind wir nur sehr schwer zu schlagen. Wir haben sehr viel Spass beim Spielen und lassen zuletzt wenig Gegentore zu.“
Keine neuen Erkenntnisse
Sousa schaute sich am Donnerstagabend die Partie die Zürcher gegen die Zyprioten an. Neue Erkenntnisse hat er dabei aber nicht gewonnen: „Sie haben dasselbe Spielmuster wie bei unserem ersten Aufeinandertreffen. Urs Meier hat den Vorteil, dass er schon beinahe 90 Spiele als Trainer seiner Mannschaft bestreiten und in dieser Zeit seinem Team seine Ideen vermitteln konnte. Der FCZ ist offensiv sehr stark und kann uns sicher Schwierigkeiten bereiten. Jeder Gegner stellt uns vor neue Probleme, die wir lösen müssen.“
Der aktuelle Gegner dürfte vom Papier her jener sein, dem das am besten gelingen müsste, auch wenn das Resultat vom Hinspiel eine klare Sprache spricht. 4:1 gewannen die Basler damals und sicherten sich dadurch die alleinige Tabellenführung. Ein Erfolg am Sonntag würde dem FCB etwas anderes sichern, nämlich den Titel des Wintermeisters oder anders formuliert, die Rotblauen würden sicher auf dem ersten Tabellenrang überwintern.
Das Bild der Super League hat sich in den vergangenen zwölf Runden also nicht grundlegend geändert und FCZ gegen FCB bleibt sowieso für immer was es ist – nämlich ein Klassiker im Schweizer Fussball. Und noch spannender ist es, wenn bei dieser guten Affiche auch noch einiges auf dem Spiel steht, wie am kommenden Sonntag.