In einer ein wenig umformierten Mannschaft, im Vergleich zu den letzten Partien, benötigte der FCB eine Hälfte um ins Spiel zu kommen in der Swissporarena. Die Gastgeber besassen in den ersten 45 Minuten die besseren Gelegenheiten, konnten daraus aber keinen Profit ziehen. Anders der FCB – nach dem Seitenwechsel übernahm er in der Innschweiz das Spieldiktat und konnte sich durch seine Überlegenheit im zweiten Durchgang die drei Punkte sichern.
Die Grundlage für den dreifachen Punktgewinn beim FCL legten dabei Matías Emilio Delgado und Marco Streller. Der Argentinier konnte sich als Doppeltorschütze feiern lassen und beide Male war es der FCB-Captain, der dafür die Vorarbeit lieferte. Zuerst legte Streller von der Grundlinie zurück auf die Basler Nummer 10. Beim zweiten Treffer spedierte er den Ball im Fallen auf seinen Kompagnon, der David Zibung umspielte und mit seinem Doppelpack das Spiel entschied. Das 3:0 von Breel Embolo war dann noch so etwas wie die Zugabe beim Abschluss der Meisterschaft im Jahr 2014: Davide Callà legte dem FCB-Youngster so auf, dass dieser nur noch einzuschieben brauchte.
Am meisten Punkte seit fünf Jahren
Paulo Sousa freute sich einerseits über den Sieg, andererseits darüber, dass seine Mannschaft zu Null spielte und über einen Rekord: „Mit dem Sieg in Luzern haben wir am meisten Punkte geholt in der Vorrunde in den letzten fünf Jahren, wenn ich nichts übersehen habe“, sagte der FCB-Trainer. Er hat nichts übersehen, zuletzt holten die Young Boys in der Vorrunde 2009/2010 41 Punkte, ein Jahr davor ging der FCZ mit 42 Punkten in die Winterpause.
Trotz des harzigen Beginns geht der Erfolg des FCB aber vollkommen in Ordnung. Er erspielte sich nach dem Pausentee einige gute Möglichkeiten und war auch im ersten Durchgang defensiv sehr sicher, auch wenn Paulo Sousa, in der Verteidigung zu einigen Wechseln gezwungen war. Für den gesperrten Marek Suchy kam Walter Samuel zu seinem Comeback nach längerer Pause und für den noch angeschlagenen Behrang Safari durfte wieder einmal Naser Aliji von Beginn weg ran. Sousa war sehr zufrieden mit der ersten Vorstellung Samuels seit längerer Zeit: „Er hat seine Qualitäten gezeigt, auch wenn er nicht viel Spielpraxis hatte. Er konnte auch mit seiner geschickten Spielauslösung den Druck von unserem Tor fernhalten.“
Abschluss in Liverpool
Der FCB sicherte sich mit dem Erfolg die mindestens fünf Punkte Vorsprung auf den FC Zürich über die Winterpause. Anders sieht die Situation beim FCL aus, der nach der Niederlage vom Samstag scher am Tabellenende überwintern wird. Im Anschluss an das Spiel gab der FC Luzern bekannt, dass er seine Zusammenarbeit mit dem ehemaligen FCB-Spieler und zuletzt als FCL-Sportdirektor tätigen Alex Frei in gegenseitigem Einvernehmen beenden wird.
Zum Abschluss des Fussballjahres steht für den FCB nun noch das Schlagerspiel in Liverpool an, wo er um den Einzug in die Achtelfinals der Champions League kämpfen wird. Die Engländer spielten ihrerseits gegen Sunderland, kamen dabei nicht über ein 0:0 heraus, schonten dabei aber einige Spieler im Hinblick auf den Dienstag. Dann wird sich zeigen ob aus dem grossartigen Fussballjahr 2014, ein fantastisches wird.
Das Telegramm:
FC Luzern – FC Basel 1893 0:3 (0:0)
Swissporarena. – 11‘830 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 55. Delgado 0:1 (Streller). 61. Delgado 0:2 (Streller). 93. Embolo 0:3 (Callà).
FCL: Zibung; Thiesson, Affolter, Sarr, Aliti; Doubaï (63. Lezcano); Mobulu (73. Rabello), Freuler, Bozanic (80. Wiss), Jantscher; Schneuwly.
FCB: Vaclik; Degen, Schär (52. Frei), Samuel, Aliji; Hamoudi, Xhaka (65. Zuffi), Elneny, Callà; Delgado; Streller (74. Embolo).
Bemerkungen: FCL ohne Lustenberger (verletzt). FCB ohne Ivanov, Sio (beide verletzt), Díaz, Gashi und Suchy (gesperrt). Ersatzbank FCB: Embolo, Frei, González, Kakitani, Safari, Vailati und Zuffi. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 16. Affolter (Foul). 17. Jantscher (Foul). 19. Samuel (Unsportlichkeit).