Eines vorweg, der FC Porto hatte sich dieses Unentschieden im St. Jakob-Park mehr als verdient. Die Portugiesen hatten mehr Ballbesitz und drückten fast während der ganzen Spieldauer auf den Ausgleich. Der FCB seinerseits hatte wieder einmal durch seine Effizienz bestochen: In der 11. Minute nutzte Derlis González die einzige Chance für die Hausherren zur Basler Führung. Der rechte Flügel war wunderschön von Fabian Frei lanciert worden und schob den Ball an Fabiano ins Tor. Porto-Trainer Julen Lopetegui nannte es „ein typisches González-Tor“, allerdings glich der Treffer in Entstehung und Vollendung ein wenig dem 2:0 gegen Ludogorets Razgrad im vergangenen November; Torschütze und Vorbereiter waren dabei identisch. Dieses Mal musste sich González aber härter durchsetzen und bezahlte das mit einer Verletzung. Kurz darauf musste er ausgewechselt werden.
FCB-Trainer Paulo Sousa betonte nach dem Spiel, dass er mit dem Ergebnis zufrieden sei, nicht aber mit dem Spiel: „Nach den ersten zwanzig Minuten war Porto klar stärker. Nach der Anfangsphase konnten wir nicht mehr umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Ich bin glücklich mit dem Ergebnis, aber es war eines unser schlechtesten Spiele, wir können uns noch steigern im Rückspiel.“
Mutiger Clattenburg trifft richtige Entscheidung
Ein erstes Mal hatten die Gäste bereits unmittelbar nach der Pause getroffen: Casemiro köpfte im Anschluss an einen Corner den Ball ins Tor und Schiedsrichter Mark Clattenburg zeigte zur Mitte, doch der englische Schiedsrichter liess sich von seinem Linienrichter Stuart Burt eines Besseren belehren und entschied im Nachhinein auf Abseits. Der Assistent lag mit seiner Einschätzung richtig, hatten doch gleich zwei im Offside stehende Portugiesen Tomas Vaclik die Sicht verdeckt.
Am Spielgeschehen änderte sich aber dadurch nichts. Porto drückte und hatte auch weiterhin mehr vom Spiel. Der FCB verteidigte zwar geschickt und liess nicht viele gefährliche Szenen vor dem eigenen Tor zu, konnte aber gleichzeitig auch keine Akzente in seinem Offensivspiel setzen. Und dann kam die 79. Minute: Walter Samuel berührte im Rutschen den Ball mit der Hand im Strafraum und berührte dabei den Ball mit der Hand. Schiedsrichter Clattenburg zeigte auf den Punkt und Danilo traf aus elf Metern zum Ausgleich für Porto. Ärgerlich war dabei die Art und Weise und der Zeitpunkt des Gegentores, noch gut zehn Minuten hätten zu einem Vollerfolg gefehlt.
Vorteil Porto
Das Unentschieden lässt zwar alles offen für das Rückspiel in Portugal am 10. März, doch der FC Porto befindet sich nun klar im Vorteil, dank des Auswärtstors. Doch Paulo Sousa hat zurecht die Hoffnung, dass sein Team dann auch wieder besser im Rhythmus sein wird. Und wenn der FCB im Rhythmus ist, dann ist er ja auch immer wieder für eine Überraschung gut. Die Antwort darauf, ob das auch dieses Mal so sein wird, gibt es in rund drei Wochen.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – FC Porto 1:1 (1:0)
St. Jakob-Park. – 34‘464 Zuschauer. – SR Mark Clattenburg (England).
Tore: 11. González 1:0 (Frei). 79. Danilo 1:1 (Handspenalty).
FCB: Vaclik; Xhaka, Suchy, Samuel, Safari; Frei, Elneny; González (25. Callà), Zuffi, Gashi (83. Hamoudi)i; Streller (63. Embolo).
FCP: Fabiano; Danilo, Maicon, Marcano, Alex Sandro; Herera, Casemiro, Óliver Torres (68. Ruben Neves); Tello (81. Quintero), Martinez, Brahimi (61. Quaresma).
Bemerkungen: FCB ohne Ivanov (verletzt) und Schär (gesperrt).FCP ohne López (verletzt). Ersatzbank FCB: Arlind Ajeti, Callà, Degen, Delgado, Embolo, Hamoudi und Vailati. – Verwarnungen: 21. Frei (Foul). 29. Casemiro (Foul). 36. Elneny (Foul). 36. Torres (Unsportlichkeit). 46. Samuel (Foul).51. Alex Sandro (Foul). 57. Gashi (Foul). 62. Suchy (Foul, im Rückspiel gesperrt). 87. Danilo (Foul).– 46. Tor von Casemiro wegen Abseits aberkannt.