Es war die eine Szene kurz vor der Pause, die viel zu reden gab – während und nach dem Spiel zwischen dem FCB und dem FC Sion: Moussa Konaté lief alleine auf Tomas Vaclik zu, legte sich den Ball zu weit vor und setzte dann in unmittelbarer Nähe zum FCB-Keeper zu einer Flugeinlage an. Eine Szene, die sicher sehr schwer zu beurteilen war für Schiedsrichter Sascha Amhof und leider traf der Spielleiter die falsche Entscheidung. Er zeigte auf den Punkt und stellte Vaclik wegen einer Notbremse vom Platz.
Jagne Pa Modou liess sich nicht zweimal bitten nahm sehr langsam Anlauf und bezwang Germano Vailati, der eben gerade für Behrang Safari auf den Platz gekommen war. Die Führung für die Gäste war nicht unverdient, hatten sie doch die beste Chance in den ersten 45 Minuten gehabt, die Art und Weise wie sie zustande kam, war aber ärgerlich. Es war klar, dass wenn der FCB nicht ohne Punkte aus dem ersten Heimspiel des Jahres gehen wollte, eine Leistungssteigerung benötigen würde – und das in Unterzahl. Und wie schon vor Wochenfrist gelang dem FCB nach dem Seitenwechsel auch viel mehr als im ersten Durchgang.
Zuerst durfte aber Vailati sein Können unter Beweis stellen. Der Ersatztorhüter des FCB bewies einmal mehr, dass er zu den besseren seiner Zunft zählt im Schweizer Fussball und entschärfte in der rund zehnminütigen Druckphase der Walliser nach Wiederanpfiff einige Chancen der Gäste mit hervorragenden Paraden.
Sousa stolz auf die Leistung
Dann fing sich der FCB aber endgültig und in der letzten halben Stunde setzten die Hausherren zu einer Druckphase an, die auch mehr als nur den Ausgleich verdient gehabt hätte. Die Erlösung kam schlussendlich durch Shkelzen Gashi. Der FCB-Torjäger, vom eingewechselten Fabian Frei angespielt, traf nach 68 Minuten mit einem satten Schuss, der noch abgelenkt wurde, zum Ausgleich. Und auch nach dem 1:1 war es der FCB, der zu zehnt auf dem Feld für die spannenden Szenen sorgte. Paulo Sousa war zu Recht angetan vom Gezeigten seines Teams: „Die Leistung meiner Mannschaft macht mich stolz, auch die Unterstützung der Zuschauer war fantastisch. Mit dem Resultat kann ich zwar nicht ganz zufrieden sein, da wir natürlich immer gewinnen wollen. Die Leistung war aber einwandfrei.“
Resultatmässig dürfte das 1:1 gegen Sion zwar tatsächlich nicht die perfekte Einstimmung für das Spiel gegen den FC Porto gewesen sein. Aber wie schon in Zürich konnte sich der FCB während der Partie steigern und er kam dieses Mal trotz eines ungerechtfertigten Platzverweises zurück ins Spiel und erkämpfte sich so noch einen mehr als verdienten Punkt.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – FC Sion 1:1 (0:1)
St. Jakob-Park. – 25‘363 Zuschauer. – SR Sascha Amhof.
Tore: 46. Pa Modou 0:1 (Foulpenalty). 68. Gashi 1:1 (Frei).
FCB: Vaclik; Schär, Suchy, Safari (46. Vailati); Elneny, Zuffi (60. Frei); Callà, Delgado (46. Embolo), Xhaka; Gashi, Streller.
FC Sion: Vanins; Pa Modou, Ndoye, Lacroix, Rüfli; Follonier, Fernandes (75. Perrier), Salatic, Ziegler; Assifuah (63. Akolo, 92. Fedele), Konaté.
Bemerkungen: FCB ohne Ivanov und Traoré (beide verletzt). FCS ohne Carlitos, Christofi und Vidosic. Ersatzbank FCB: Degen, Embolo, Frei, González, Kakitani, Samuel und Vailati. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Platzverweis: 45. Vaclik (Notbremse). Gelb-Rot: 90. Perrier (Foul). Verwarnungen: 6. Fernandes (Foul). 56. Salatic (Reklamieren). 70. Lacroix (Foul). Akolo (74. Unsportlichkeit)78. Perrier (Foul).86. Ziegler (Unsportlichkeit). – 68. Pfostenschuss Embolo.