Eine grossartige Karriere neigt sich dem Ende zu

FC Basel 1893
Freitag, 06.03.2015 // 11:37 Uhr

Mit einer Flash-Meldung wurde es bereits gestern Abend bekannt. Heute Freitag, den 6. März 2015, äusserten sich der Spieler selbst sowie Clubpräsident Bernhard Heusler und Cheftrainer Paulo Sousa zum überraschenden Entscheid von Marco Streller, seine Karriere als Fussballer bereits nach der laufenden Saison 2014/2015 zu beenden.

Streller hat seinen Entschluss, mit dem er seine im vergangenen Herbst vollzogene Vertragsverlängerung im Einverständnis der Clubleitung rückgängig macht, mit dem Bedürfnis erklärt, im „Vollbesitz seines Leistungsvermögens“ aufhören zu wollen. Diese Erkenntnis sei in letzter Zeit in einem zunehmend intensiveren Überlegungsprozess gereift.

 

An einer Medienkonferenz am Freitag, den 6. März 2015, bestätigte Streller nochmals, dass er selbst den richtigen Zeitpunkt bestimmen wollte: „Dieser Entscheid von mir ist im Trainingslager gereift. Ich habe immer nach dem richtigen Moment gesucht, um meine Karriere zu beenden, und dass sehr viele Leute diesen Entscheid nun bedauern, zeigt mir, dass ich diesen Entscheid zum richtigen Zeitpunkt getroffen habe. Es bedeutet mir sehr viel, dass die Mannschaft zu dieser Pressekonferenz gekommen ist, denn ohne meine Mitspieler hätte ich meine Karriere nicht so toll gestalten können. Ich bin nun sehr motiviert, die letzten drei Monate in Angriff zu nehmen, wir haben ja noch viele Ziele.“ Anschliessend wiederholte Streller nochmals sein riesiges Dankeschön an die Fans und den ganzen FCB, die seine Begleiter in einer langen und erfolgreichen Karriere gewesen seien.

 

Menschlich und sportlich imponierend

 

In der Tat werden der Schweizer Sport  und der FC Basel 1893 eine ihrer grossen Figuren der Neuzeit verlieren, wenn im Sommer 2015 die grossartige Fussballer-Laufbahn Strellers zu Ende geht. Obschon er erst relativ spät als 19-jähriger vom FC Arlesheim zum FCB stiess, erst ein Jahr später zu seiner Premiere in der Profi-Mannschaft des FCB kam und einige schwere Sportverletzungen erlitt, die ihn unter anderem an der Teilnahmen an der Europameisterschaft 2004 und an der Weltmeisterschaft 2010 hinderten, entwickelte er sich zu einer bemerkenswerten Persönlichkeit im Schweizer Fussball, die nicht allein mit Zahlen zu belegen ist. Vielmehr war und ist es die aussergewöhnliche Mischung eines menschlich und sportlich  imponierenden Profis und einer beeindruckenden Statistik, die Strellers Karriere einen überdurchschnittlichen Glanz verleiht. Das wird unterstrichen durch die Tatsache, dass er sich im Verlauf der Jahre von einem mitunter etwas polarisierenden Sportler zu einem weit über den eigenen Fankreis hinaus respektierten Protagonisten des Schweizer Sports formte.

 

Ungewöhnlich und für heutige Verhältnisse eigentlich nicht mehr wirklich vorstellbar ist die Tatsache, dass Streller in den Jahren 2000 und 2001 den Sprung ins Profigeschäft beim FCB schaffte, ohne die Ausbildung durch die Nachwuchsabteilung eines Spitzenclubs durchlaufen zu haben. Vielmehr wurde aus dem einstigen Junior des FC Aesch, wo er zusammen mit Alex Frei Tore am Fliessband erzielte, und dem nachmaligen Hobby-Sportler beim FC Arlesheim fast über Nacht, aber erst mit 19 Jahren, ein Berufs-Fussballer, dessen Karriere im Verlauf der Jahre im Gewinn von acht Meistertiteln und vier Cupsiegen für den FCB sowie einem deutschen Meistertitel mit dem VfB Stuttgart gipfeln sollte.

 

Beeindruckende Zahlen

 

Auch andere Zahlen sind beeindruckend: Bis heute bestritt Streller 496 Wettbewerbsspiele für den FCB, den FC Concordia, den FC Thun, den VfB Stuttgart, den 1. FC Köln, die Schweizer –Nationalmannschat (37 Spiele/12 Tore) sowie die Schweizer U21-Auswahl (16 Spiele/6 Tore).

 

339 dieser Partien spielte er für die erste Mannschaft des FCB, für die er bisher 143 Tore schoss. Seine Gesamtzahl von erzielten Goals für alle Clubs, bei denen er als Profi tätig war, beläuft sich auf 195 – damit sind die Chancen bei einem normalen Verlauf seiner restlichen Kariere gut, dass er auf 500 oder mehr Spiele kommen und möglicherweise auch die Marke von 200 Toren knacken wird. Seine Treffer erzielte Marco Streller im Übrigen gegen 92 verschiedene Torhüter von Abatangelo bis Zotti. Dass umgekehrt seine Profikarriere mit einem Eigentor in seinem ersten Meisterschaftsspiel – am 11. Juli 2001 bei einem 3:1-Heimsieg des FCB gegen Servette – begann, passt wie gemalt in den anekdotenreichen sportlichen Lebenslauf von Streller. Wenige Tage vor dem Servette-Spiel war der Baselbieter im UI-Cup im isländischen Grindavik zu seinem Profi-Debüt überhaupt gekommen. 

 

Viel zur familiären Stimmung beigetragen

 

Angesichts dieser Laufbahn, zu der bis dato auch 72 Europacupspiele mit 24 persönlichen Torerfolgen gehören, wundert es nicht, dass sich an der heutigen Medienkonferenz auch sein Trainer und FCB-Präsident Bernhard Heusler mit uneingeschränktem Respekt zu Strellers Karriere äusserten (siehe auch im separaten Video).

 

Bernhard Heusler hob den menschlichen Aspekt von Marco Streller hervor: „Marco ist immer sehr authentisch, an seinem Wesen ist nichts Künstliches. Das Geheimnis der Erfolge der letzten Jahre ist stark mit seiner Person verknüpft. Seine Art hat viel zur familiären Stimmung in der Garderobe beigetragen. Er verstand es stets neue Spieler zu integrieren und ihnen die Werte des FCB zu vermitteln.“ Paulo Sousa betonte, dass er den Rücktritt seines Captains zwar sehr bedaure, aber vollstes Verständnis und grössten Respekt für diesen Entscheid aufbringe.

 

Leidenschaftlicher Fussballer

 

Noch wird sich der zweifache Familienvater Marco Streller in den verbleibenden drei Monaten als Spieler mit ungebrochener Motivation für den FCB einsetzen und die Öffentlichkeit mit seinen erfrischenden und ehrlichen Interviews und Spielanalysen unterhalten. Dann wird Schluss sein – wenn es nach den Zielen und Wünschen von Streller und seinen Teamkollegen geht, am liebsten mit dem Cupfinal am 7. Juni 2015 im „eigenen“ Basler Stadion.

 

Was danach folgen wird, wie hernach seine berufliche Planung aussieht, wird sich Marco Streller im Verlauf der kommenden Monate in Ruhe überlegen. Denn noch ist er das, was er anderthalb Jahrzehnte lang mit Leidenschaft war: Fussballer.

 

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