Der FCB liess seine Fans in St. Gallen nicht lange zappeln und nahm gleich zu Spielbeginn das Zepter in die Hand. Noch keine Viertelstunde war gespielt als Shkelzen Gashi das 1:0 für die Gäste erzielte: Nach einer Balleroberung Davide Callàs, lancierte dieser Breel Embolo, der sich gegen Daniele Russo und Everton durchsetzte und Gashi bedient. Dieser brauchte nur noch den Ball anzunehmen und einzuschieben.
Es war nicht so, dass sich der FCB nun pausenlos im Angriff befand, aber er liess den Gegner auch nicht gefährlich werden und kontrollierte so die Partie. Kurz vor der Pause wurden die Basler dann für ihren überzeugenden Auftritt ein weiteres Mal belohnt. Nach einem Eckball Matás Delgados lenkte Mario Mutsch den Ball ins eigene Tor ab und so ging es mit einer 2:0-Führung für die Gäste in die Pause. Vor diesem Treffer kam es im Basler Strafraum zu einer Szene, bei der sich die Rotblauen nicht über einen Elfmeter beklagen hätten können. Schiedsrichter Stephan Klossner übersah dabei ein Handspiel von Fabian Schär. So führte der FCB nach 45 Minuten trotzdem nicht unverdient mit 2:0. St. Gallen-Trainer Jeff Saibene nahm dies sehr sportlich: „Es war auch schon so, dass wir von Schiedsrichterentscheidungen profitiert haben, auch schon dieses Jahr gegen den FCB. Über eine Saison gesehen gleich sich das meiner Meinung nach wieder aus.“
Wieder Embolo auf Gashi beim 3:0
Auch nach dem Wiederanpfiff ging es in ähnlichem Stil weiter und mit dem 3:0, wieder von Gashi und wieder auf Vorarbeit von Embolo, war die Partie entschieden. Erst in der Schlussphase gelang dem eingewechselten Dzengis Cavusevic der Ehrentreffer für die St. Galler. Aber Hektik kam deswegen im Basler Spiel nicht mehr auf. Paulo Sousa war sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: „Endlich haben wir den Gegner, der uns am meisten Schwierigkeiten bereitet hatte auch geschlagen und das im genau richtigen Moment. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“ Der FCB-Trainer setzte, wie schon während der gesamten Saison, auf Germano Vailati im Tor. Dieser machte seine Sache sehr gut.
Mit dem Sieg in St. Gallen qualifizierte sich der FCB zum 20. Mal in seiner Clubgeschichte für das Endspiel im Schweizer Cup. Dort wird er auf den FC Sion treffen, der am Dienstag den FC Zürich mit 1:0 bezwungen hatte. Die beiden Mannschaften standen sich bereits 1982 in einem Final gegenüber, den die Walliser mit 1:0 gewannen.
Eine Serie wird reissen
Die Walliser stehen ja bekanntlich mit einer weissen Weste in den Cupfinals da. Bei allen zwölf Teilnahmen gingen sie als Sieger vom Platz. Der FCB seinerseits hat noch nie einen Cupfinal im St. Jakob-Park verloren. Eine Serie wird also am 7. Juni sicher reissen. Welche es sein wird erfahren wir zum Abschluss der Saison 2014/2015.
Das Telegramm:
FC St. Gallen – FC Basel 1893 1:3 (0:2)
AFG Arena. – 16‘690 Zuschauer. – SR Stephan Klossner.
Tore: 14. Gashi 0:1 (Embolo). 44. Mutsch 0:2 (Eigentor, Delgado). 60. Gashi 0:3 (Embolo). 87. Cavusevic 1:3 (Janjatovic).
FCSG: Lopar; Mutsch, Besle, Russo, Facchinetti; Everton, Janjatovic; Tafer, Bunjaku (53. Cavusevic), Tréand (53. Rodriguez); Sikorski (73. Lässer).
FCB: Vailati; Schär, Suchy, Safari; Elneny (64. Frei), Zuffi; Xhaka (79. Degen), Delgado, Callà; Gashi (73. González), Embolo.
Bemerkungen: FCB ohne Arlind Ajeti, Ivan Ivanov (beide verletzt) und Streller (krank). Ersatzbank FCB: Degen, Frei, González, Kakitani, Samuel, Traoré und Vaclik. – Gelb-Rot: Everton (Foul). Verwarnungen: 18. Embolo (Foul, im Cupfinal gesperrt). 33. Mutsch (Foul). 34. Everton (Foul). 50. Janjatovic (Foul). 89. Besle (Foul). 91. Callà (Unsportlichkeit).