Der zweite Durchgang entschädigte die knapp 9‘000 Zuschauer in der Stockhorn Arena für ihr Kommen. Sie bekamen doch noch Spektakel geboten, nach einer mässig unterhaltsamen ersten Hälfte. Der FC Thun war schon früh in der Partie in Führung gegangen: Berat Sadik hatte mit einem Kopfball und wenig Gegenwehr der Basler Abwehr die Gastgeber in Führung gebracht.
Dem FCB war anzusehen, dass er mit einer nicht ganz alltäglichen Aufstellung antrat, er hatte zeitenweise seine Probleme im Spielaufbau. Er bekundete aber auch Pech, als bei seiner besten Aktion in den ersten 45 Minuten, Yoichiro Kakitanis Kopfball auf der Linie von Fulvio Sulmoni abgewehrt wurde.
Doppelschlag innert zwei Minuten
Wie schon in Aarau kam mit der Hereinnahme von Shkelzen Gashi ein wenig mehr Bewegung ins Basler Angriffsspiel. Der Torjäger lief dann auch gleich zum Strafstoss an, nachdem Ahmed Hamoudi nach gut siebzig Minuten im Strafraum gefoult worden war, und Schiedsrichter Fedayi San zu Recht auf Strafstoss für den FCB entschieden hatte. Gashi traf zum Ausgleich und der FCB konnte gleich nachlegen: Nach einem Pass Fabian Freis über das halbe Spielfeld stand Kakitani plötzlich alleine vor Guillaume Faivre und trickste den Thuner Torwart mit einem Heber aus. Dank seiner Effizienz hatte der FCB also innert Minuten ein Spiel gedreht, bei dem es lange nach einer Niederlage für die Rotblauen ausgesehen hatte.
Der Höhepunkt dieser Partie stand aber noch an. Der Treffer von Sadik zum 2:2- Ausgleich kann man nur als Traumtor bezeichnen. Der Finne traf aus der Drehung von der Strafraumgrenze aus ins hohe Eck und sorgte damit für den gerechten Schlussstand. Und eben: In der letzten Viertelstunde wurden die Zuschauer in der Stockhorn Arena, die bei garstigem Wetter lange auf Spektakel hatten warten müssen, doch noch belohnt.
Aarau ist abgestiegen
Paulo Sousa und Urs Fischer teilten nach dem Spiel gegenseitig Gratulationen aus, für die gute Saison, die beiden Teams geglückt war. Der FCB-Trainer war „froh, dass er einigen Spielern Praxis geben konnte“, das Unentschieden beschrieb er als gerechtes Resultat. Am nächsten Freitag kommt es nun zur Abschluss der Meisterschaft 2014/2015 im St. Jakob-Park, der FCB trifft auf den FC St. Gallen. Spannung gibt es nur noch im Kampf um die Europacupplätze. Der Abstieg des FC Aarau ist nach dessen 1:5-Niederlage in St. Gallen Tatsache.
Das Telegramm:
FC Thun – FC Basel 1893 2:2 (1:0)
Stockhorn Arena. – 8‘717 Zuschauer. – SR Fedayi San (Gebenstorf).
Tore: 15. Sadik 1:0 (Ferreira). 73. Gashi 1:1 (Foulpenalty). 75. Kakitani 1:2 (Frei). 86. Sadik 2:2.
FCT: Faivre; Glarner, Reinmann, Sulmoni, Wittwer; Sutter (78. Munsy), Siegfried; Rojas (67. Markovic), Frontino (74. Karlen), Ferreira; Sadik.
FCB: Vailati; Degen, Arlind Ajeti, Suchy (87. Safari), Traoré; Elneny (54. Zuffi), Frei; Albian Ajeti (63. Gashi), Huser, Hamoudi; Kakitani.
Bemerkungen: FCT ohne Hediger (gesperrt), Causi, Gonzalez, Ruberto, Schenkel, Schindelholz, Schirinzi (alle verletzt). FCB ohne Samuel (gepserrt), Ivanov und Schär (beide verletzt). Ersatzbank FCB: Albrecht, Cani, Embolo, Gashi, Safari, Xhaka und Zuffi. Restliche Spieler ohne Aufgebot.- Verwarnungen: 59. Frontino (Unsportlichkeit). 68. Hamoudi (Foul). 90. Huser (Foul). – 18. Pfostenschuss Sutter. 30. Sulmoni rettet nach Kopfball von Kakitani auf der Linie. 44. Suchy wehrt Schuss von Reimann vor der Torlinie ab.