Der FCB brauchte gegen den Grasshopper Club einen Moment, um richtig ins Spiel zu kommen. Doch je länger desto deutlicher wurde es, dass die Basler hier das Diktat klar übernehmen würden. Die Gäste aus Zürich mussten sich das FCB-Spiel aufzwingen lassen und es blieb ihnen nicht viel anderes übrig, als sich aufs Kontern zu fokussieren. Dies gelang unter dem Strich aber mehr schlecht als recht, was vor allem auch damit zusammenhing, dass die Basler wenig zuliessen respektive meistens im Vorwärtsgang begriffen waren.
Etwa in der 21. Minute, als am Ende eines sehenswerten FCB-Angriffs Fabian Schär in die Mitte auf Strellers Kopf flankte, dessen Vorlage Luca Zuffi per Volley-Schuss aber nicht verwerten konnte. Oder gut zehn Minuten später, als Fabian Frei einen fantastischen, scharfen Diagonalpass auf Davide Callà spielte, der den Ball zur Mitte schlug und dort Gefahr verursachte. In derselben Aktion kam der Ball noch einmal auf Callà zurück, diesmal fand seine Hereingabe den Kopf von Matías Delgado, doch der Ball zischte knapp am Tor vorbei. Und kurz vor der Pause hatten die Basler noch einmal eine grosse Chance – wieder war es Callà, der den Ball aus aussichtsreicher Position in die Mitte spielen wollte, doch die Kugel blieb irgendwo dazwischen hängen.
Wer die Tore nicht schiesst…
Und wie es dann halt manchmal ist: Wer die Tore nicht schiesst, der muss sich nicht wundern, wenn’s plötzlich im eigenen Gehäuse einschlägt. Kurz vor dem Pausenpfiff flankte Moritz Bauer in einer der ersten GC-Offensivaktionen in die Mitte, wo Yoric Ravet am höchsten stieg und mit einem scharfen und präzisen Kopfball entgegen dem Spielverlauf zum 1:0 für die Gäste traf. Direkt nach dem Seitenwechsel kam dann Marco Streller zu einer grossen Gelegenheit, sein Schuss wurde aber im letzten Moment noch von Levent Gülen von der Linie gekratzt.
Doch dann wurden die Fans erlöst: In der 55. Minute fasste sich Mohamed Elneny ein Herz und zog aus rund 20 Metern ab – sein Schuss wurde noch leicht abgelenkt und landete zum 1:1 im GC-Tor. Und nur gerade vier Minuten später stellte der FCB die Führung her, die bis am Ende Bestand haben sollte: Walter Samuel schnippte den Ball aus dem Halbfeld butterweich in den Strafraum, wo Callà am entfernten Pfosten für seinen sehr fleissigen Auftritt belohnt wurde und volley herrlich zum 2:1 traf. Danach war der Mist mehr oder weniger geführt, gegen Ende der Partie nahm die Intensität etwas ab, doch insgesamt brachte der FCB diesen Sieg souverän und stilsicher über die Zeit.
Darüber zeigte sich hinterher auch Trainer Paulo Sousa glücklich: „Wir hatten bereits in der guten ersten Halbzeit einige Torchancen, waren aber leider nicht genügend effizient. Der Gegentreffer kurz vor der Pause hätte meine Spieler mental knicken können – was aber nicht geschah, das freut mich sehr. Es war eine sehr reife Leistung meiner Mannschaft, dass sie nach dem Rückstand die Wende geschafft hat in diesem wichtigen Spiel.“
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – Grasshopper Club Zürich 2:1 (0:1)
St. Jakob-Park. – 28‘852 Zuschauer. – SR Stephan Klossner.
Tore: 46. (1. Halbzeit) Ravet 0:1 (Bauer). 55. Elneny 1:1. 59. Callà 2:1 (Samuel).
FC Basel: Vaclik; Schär, Suchy, Samuel; Callà, Frei, Elneny, Traoré; Delgado (77. González), Streller (70. Embolo), Zuffi (46. Gashi).
Grasshoppers: Vasic; Lang, Grichtig, Gülen, Bauer; Abrashi (37. Vadocz), Dingsdag; Ravet (85. Ben Khalifa), Caio (67. Tarashaj), Fedele; Dabbur.
Bemerkungen: FCB ohne Ivanov (verletzt). Ersatzbank FCB: Degen, Gashi, Vailati, Safari, González, Xhaka, Embolo. – GC ohne Pavlovic (verletzt). – Verwarnungen: 34. Callà (Foul). 65. Gülen (Reklamieren).