Ganz zum Schluss, bei der letzten Aktion der Partie musste der FCB nochmals ein wenig Glück in Anspruch nehmen. Yoric Ravet stürmte auf der rechten Seite noch einmal nach vorne und sein Schuss, der möglicherweise auch eine Flanke hätte sein sollen, prallte von der Latte ab. Dann pfiff Schiedsrichter Alain Bieri, eine vor allem im ersten Durchgang, sehr unterhaltsame Partie ab.
Den Auftakt zur torreichsten und gleichzeitig auch hektischsten Phase des Spiels hatte Shkelzen Gashi nach gut 20 Minuten gemacht: Er verwandelte einen Freistoss aus rund 18 Metern direkt. Vaso Vasic sah dabei ein wenig unglücklich aus, der Ball sprang aber auch gerade vor ihm nochmals auf und war daher schwierig zu halten gewesen.
Die Reaktion von GC
Die Grasshoppers fanden aber eine Reaktion und stellten ihre Torgefährlichkeit eindrücklich unter Beweis. Innert nur gerade zwei Minuten gelang es ihnen die Partie zu drehen. Zuerst traf Munas Dabbur per Kopf im Anschluss an einen Eckball Yoric Ravets. Nur wenig später stand Caio am zweiten Pfosten goldrichtig, als die Basler Abwehr einen Querpass Ravets nicht konsequent klärte und schon führten die Gastgeber mit 2:1.
Nun kam aber die Zeit der FCB-Neuzugänge. Beim Basler Ausgleich waren gleich zwei neue Spieler beteiligt. Birkir Bjarnason flankte von der rechten Seite und Marc Janko traf in der Mitte per Kopf zum 2:2. Beide Spieler gaben im Letzigrund ihr Pflichtspieldebüt in Rotblau und Urs Fischer lobte die beiden Debütanten nach dem Spiel: „Man hat gesehen zu was die beiden fähig sind. Janko traf gleich bei seinem ersten Spiel und schirmte den Ball immer wieder gut ab, so dass das Mittelfeld nachrücken konnte. Bjarnason rannte unermüdlich und erledigte auch viele wichtige Defensive Aufgaben.“
Michael Lang mit der Entscheidung
Ganz so turbulent wie in den ersten 45 Minuten ging es nach dem Seitenwechsel nicht mehr zu und her. Ausgerechnet Michael Lang konnte die Partie dann aber für den FCB entscheiden. Der rechte Aussenverteidiger war in diesem Sommer von GC ans Rheinknie gewechselt. Und nach einem Weitschuss Gashis, der denselben Weg ein Jahr zuvor gegangen war, stand er am richtigen Ort und verwertete den Abpraller zum entscheidenden 3:2.
Der Sieg des FCB geht daher in Ordnung, weil er vor allem nach dem Seitenwechsel die gefährlichere Mannschaft war und ein wenig mehr Schwung über die Pause hatte retten können. Fischer sah „eine Steigerung im Vergleich zum letzten Spiel“, aber es gibt für ihn auch noch Luft nach oben. Den Sieg erachtete er wichtig für das Selbstvertrauen im Hinblick auf die kommenden Aufgaben. Die nächste Aufgabe wartet auf den FCB am kommenden Mittwoch in der Champions-League-Qualifikation, mit dem Auswärtsspiel gegen Lech Poznan.
Das Telegramm:
Grasshopper Club Zürich – FC Basel 1893 2:3 (2:2)
Letzigrund. – 9‘600 Zuschauer. – SR Alain Bieri.
Tore: 21. Gashi 0:1. 30. Dabbur 1:1 (Ravet). 32. Caio 2:1 (Ravet). 38. Janko 2:2 (Bjarnason). 68. Lang 2:3 (Gashi).
GC: Vasic; Lüthi, Pnishi, Gülen, Bauer; Källström, Basic; Ravet, Tarashaj (78. Sherko), Caio; Dabbur.
FCB: Vaclik; Lang, Hoegh, Suchy, Safari (79. Traoré); Kuzmanovic (88. Elneny), Zuffi; Bjarnason, Delgado (77. Xhaka), Gashi; Janko.
Bemerkungen: GC ohne Barthe (verletzt). FCB ohne Degen, González, Ivanov, Kakitani und Simic (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Callà, Embolo, Elneny, Samuel, Vailati und Xhaka. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 17. Kuzmanovic (Foul). 80. Janko (Foul). 84. Xhaka (Reklamieren). 88. Elneny (Ballwegschlagen). 91. Ravet (Foul). – 94. Lattenschuss Ravet.