Vielleicht wollten die Basler am Ende zu viel: Sie waren soeben hochverdient durch Breel Embolo, der ein wunderbares Zuspiel von Mohamed Elneny verwertet hatte, mit 2:1 in Führung gegangen. In der sechs Minuten dauernden Nachspielzeit suchten sie noch das 3:1 und die Gäste verdankten es ihrem Torwart Juan Pablo, der gegen Kopfbälle Shkelzen Gashis und Embolos gut reagierte, so dass dieses 3:1 leider nicht fiel.
Und dann kam eben diese letzte Szene des Spiels in welcher Eran Zahavi, der bereits die Führung der Gäste realisiert hatte, mit einem wunderschönen Kopfball das 2:2 erzielte. Wie schon das 1:0 fiel auch dieser Treffer vollkommen entgegen dem Spielverlauf. Doch der FCB muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er eine Grosszahl an gute Chancen nicht nutzte und wie heisst die alte Fussballerweisheit: Wer die Tore nicht macht, kassiert sie.
Tor von Hoegh aberkannt
Selten war dieses Sprichwort wohl zutreffender als an diesem Abend. Schon zu Beginn der Partie beim Stande von 0:0 hatten die Gastgeber ihre Möglichkeiten, aber der Ball wollte partout nicht ins Tor. Nach dem eher überraschenden Rückstand durch Zahavi kam dann aber eine Reaktion. Michael Lang erlief einen langen Ball Marek Suchys, spielte ihn quer auf Matías Delgado, der im Strafraum gefoult wurde und den fälligen Elfmeter gleich selbst verwandelte.
Pech hatte der FCB als Schiedsrichter William Collum ein Kopfballtor Daniel Hoeghs im Anschluss an einen Eckball aberkannte. Der Schotte hatte im Gerangel ein Foul des Dänen ausgemacht. „Meiner Meinung nach war es ein einwandfreies Tor von Hoegh. Aber ich will mich nicht mit Schiedsrichterentscheidungen aufhalten. Was mich stört ist , dass wir nach der Pause kurz den Faden verloren haben. Daran kann man als Trainer etwas ändern, an Schiedsrichterentscheidungen kann man das nicht“, so Fischer zu dieser Szene. Und so blieb es bis zur turbulenten Schlussphase beim für die Gäste eher schmeichelhaften 1:1. Und was dann passierte wurde ja bereits geschildert.
Klare Ausgangslage
Entschieden ist in diesem Duell natürlich noch nichts, aber der FCB hätte sich, an den Spielanteilen gemessen, aus dieser Partie eine bessere Ausgangslage für das schwierige Auswärtsspiel in Tel-Aviv vom kommenden Dienstag erarbeiten können. Zudem musste er noch den verletzungsbedingten Ausfall von Marc Janko verkraften. Genaueres konnte Fischer zu deren Verletzung kurz nach Spielende verständlicherweise noch nicht sagen. Am Tag danach gab es aber teilweise Entwarnung, der österreichische Nationalspieler hatte sich lediglich eine leichte Zerrung zugezogen.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – Maccabi Tel-Aviv 2:2 (1:1)
St. Jakob-Park. – 15‘620 Zuschauer. – SR William Collum (Schottland).
Tore: 30. Zahavi 0:1 (Rikan). 39. Delgado 1:1 (Foulpenalty). 88. Embolo 2:1 (Elneny). 96. Zahavi 2:2 (Miha).
FCB: Vaclik; Lang, Hoegh, Suchy, Safari (74. Degen); Elneny, Zuffi; Embolo, Delgado (68. Boëtius), Bjarnason; Janko (15. Gashi).
Maccabi Tel-Aviv: Juan Pablo; Shpungin , Ben Haim Tal I, Tibi, Ben Harush; Igiebor (71. Peretz), Alberman; Rikan (88. Miha), Zahavi, Ben Haim Tal II; Ben Basat (51. Mitrovic).
Bemerkungen: FCB ohne Kuzmanovic, Ivanov (beide verletzt) und Xhaka (gesperrt).. Ersatzbank FCB: Ajeti, Boëtius, Callà, Degen, Gashi, Samuel und Vailati. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen:19. Elneny (Foul). 60. Suchy (Foul).70. Igiebor (Unsportlichkeit).77. Alberman (Foul). – 12. Janko scheidet verletzt aus. 74. Safari scheidet verletzt aus. 75. Tor von Hoegh wegen Foulspiel aberkannt.