Es war ein weiterer unvergesslicher Abend, den das Spiel zwischen dem FCB und der AS Saint-Étienne den 20‘976 Zuschauern im St. Jakob-Park bescherte. Die beiden Teams schenkten sich während 90 Minuten nichts, was auch an der Tatsache ersichtlich wird, dass beide Mannschaften zum Schluss nur noch zu zehnt auf dem Platz standen – Valentin Eysseric und Breel Embolo waren beide mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen worden. Es gab Chancen auf beiden Seiten und auch die Zuschauer trugen ihren Teil zu einem richtigen Fussballfest bei.
Was diesen Abend aber, für alle die ihn erlebt haben, unvergesslich machen dürfte, spielte sich in den letzten Minuten der Partie ab: Nachdem der FCB während rund 75 Minuten in Führung gelegen hatte und es so aussah, als würde Luca Zuffis Freistosstor nach einer Viertelstunde, der einzige Treffer des Abends bleiben, gelang den Gästen aus Frankreich praktisch aus dem Nichts der Ausgleich. Es schien so, als müsste der FCB wegen des Treffers von Moustapha Sall in der 89. Minute, die Segel streichen in der Europa League 2015/2016.
Moral bewiesen
Doch die Basler bewiesen Moral und zeigten den Willen das Unmögliche doch noch zu schaffen. Während 75 Minuten hatten sie versucht das zweite Tor zu schiessen, waren an diesem Vorhaben aber immer wieder gescheitert; in der Nachspielzeit gelang es aber doch noch. Und so erreichten sie in extremis das, was sie zuvor während langer Zeit schon geschafft zu haben schienen, doch noch: Eine Flanke Birkir Bjarnasons erreichte den Kopf von Michael Lang, der leitete den Ball zu Luca Zuffi. Und es war die Nummer 7 des FCB, die diesen so wichtigen zweiten Treffer erzielte, der für den FCB den 4:4-Ausgleich im Gesamtscore bedeutete und ihm somit das Weiterkommen dank der Auswärtstorregel bescherte. „Ich weiss nicht, wie viele Lebensjahre mich dieses Spiel gekostet hat, aber das ist mir auch egal“, äusserte sich Urs Fischer zu den vergangenen 90 Minuten.
Noch nie im Achtelfinal gescheitert
Auch wenn diese sehr dramatische Schlussphase doch alles überschattete, was zuvor geschehen war, so gilt es doch festzuhalten, dass bereits die "regulären" 90 Minuten sehr unterhaltsam und aufregend gewesen waren. Beide Teams lieferten sich einen Kampf und schenkten sich keinen Zentimeter in diesem entscheidenden Spiel um den Einzug in den Achtelfinal. Dort hat der FCB übrigens eine Bilanz, die Mut machen dürfte für das kommende Duell in der Europa League: Wenn sich der FCB für die Runde der letzten 16 in diesem Wettbewerb qualifiziert hat, ist er jeweils auch in den Viertelfinal eingezogen.
Gegen welches Team er das in diesem Jahr versucht, wird am Freitag klar, wenn um 13.00 Uhr in Nyon die Achtelfinals ausgelost werden. Eines ist aber klar: Nach Strassburg, Sankt Petersburg und Salzburg, wird es in diesem Jahr keine Mannschaft aus einer Stadt sein, die das Wort „Burg“ beinhaltet, denn der FC Augsburg ist gegen den Liverpool FC ausgeschieden.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – AS Saint Étienne 2:1 (1:0)
St. Jakob-Park. – 20‘976 Zuschauer. – SR Danny Makkelie (Niederlande)
Tore: 15. Zuffi 1:0. 89. Sall 1:1 (Cohade). 91. Zuffi 2:1 (Lang).
FCB: Vaclik; Lang, Suchy, Samuel (91. Fransson), Safari (72. Traoré); Xhaka, Zuffi; Embolo, Delgado (68. Steffen), Bjarnason; Janko.
ASSE: Ruffier; Théophile-Catherine, Sall, Pogba, Tabanou; Lemoine (75. Lemoine), Clément, Cohade; Monnet-Paquet, Bahebeck (55. Roux), Tannane (60. Hamouma).
Bemerkungen: FCB ohne Aliji (nicht spielberechtigt), Boëtius und Sporar (beide verletzt). ASSE ohne Pajot (gesperrt), Selnaes, Söderlund (beide nicht spielberechtigt), Beric, Clerc, Perrin und Polomat (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Akanji, Callà, Fransson, Itten, Steffen, Traoré und Vailati. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Gelb-Rot: 82. Eysseric (Unsportlichkeit). 84. Embolo (Foul). Verwarnungen: 31. Tannane (Foul). 55. Embolo (Foul). 63. Pogba (Foul). 82. Eysseric (Foul).