Die Partie zwischen der AS Saint-Étienne und dem FCB war noch keine Stunde alt, da waren bereits vier Tore gefallen. Und alle diese Treffer waren in Folge einer Standardsituation zustande gekommen. „Wie aus dem Nichts“, sagte Urs Fischer, sei seine Mannschaft plötzlich mit zwei Toren im Hintertreffen gewesen und auch Saint-Étiennes Trainer Christophe Galtier hatte im Spielgeschehen ein Übergewicht der Gäste ausgemacht.
Bemühungen noch vor dem Pausenpfiff belohnt
Zweimal waren die Franzosen gefährlich geworden, zweimal war dies nach stehenden Bällen geschehen, die hoch in den Basler Strafraum geflogen kamen. Und Zweimal hatte das Heimteam per Kopfball getroffen: Moustapha Sall nach einem Freistoss von Oussama Tannane und Kévin Monnet-Paquet nach einem Eckball Renaud Cohades. Dem ersten Tor des Heimteams haftete der Makel eines vorangehenden Fouls an Marek Suchy an, der zweite Gegentreffer war für den FCB sehr ärgerlich, hatte er doch zu diesem Zeitpunkt seine beste Phase im ersten Durchgang. Für seine Bemühungen wurde er aber auch noch vor dem Pausenpfiff belohnt.
Es brauchte aber auch einen Freistoss in Tornähe für den Basler Treffer. Den von Luca Zuffi geschlagenen Ball lenkte Breel Embolo mit der Brust zu Walter Samuel und der routinierte Abwehrspieler erzielte im Fallen den Anschlusstreffer. Den Schwung dieses Erfolgserlebnisses nahmen die Rotblauen über die Pause mit und nach Wiederanpfiff waren sie die klar aktivere Mannschaft. So konnte man es als ausgleichende Gerechtigkeit oder als das Glück des Tüchtigen bezeichnen, dass dem FCB, wie Galtier sagte, „ein grosszügig gepfiffener Elfmeter“ zugesprochen wurde. Birkir Bjarnason hatte Florentin Pogba den Ball aus kurzer Distanz an den Arm geschossen und Marc Janko hatte aus elf Metern keine Mühe den Ausgleich zu erzielen.
FCB näher am 3:2 als Saint-Étienne
Danach war der FCB, wie beide Trainer unisono sagten, dem Führungstreffer näher als Saint-Étienne. Galtier bewies aber ein glückliches Händchen mit seiner Einwechslung von Jean-Christophe Bahebeck. Eben erst auf dem Platz umspielte er sowohl Walter Samuel als auch Marek Suchy und setzte mit einem gekonnten Flachschuss den Schlusspunkt unter eine mitreissende Partie.
Urs Fischer lobte einerseits die starke Reaktion seines Teams nach dem 0:2-Rückstand und äusserte sich folgendermassen zur Ausgangslage: „Klar müssen wir nun das Heimspiel gewinnen um weiter zu kommen, aber um in den Achtelfinal zu gelangen, muss man das auch drinliegen. Die Ausgangslage hätte sicher besser sein können, aber sie ist auch nicht schlecht.“ Und somit bleibt die Spannung in diesem Duell über die attraktiven 90 Minuten im Stade Geoffroy-Guichard erhalten.
Das Telegramm:
AS Saint-Étienne – FC Basel 1893 3:2 (2:1)
Stade Geoffroy-Guichard. – 27’013 Zuschauer. – SR Tasos Sidiropoulos (Griechenland)y.
Tore: 9. Sall 1:0 (Tannane). 39. Monnet-Paquet 2:0 (Cohade). 44. Samuel 2:1 (Embolo). 56. Janko 2:2 (Handspenalty). 77. Bahebeck 3:2.
ASSE: Ruffier; Théophile-Catherine, Sall, Pogba, Tabanou; Lemoine, Cohade, Clement (67. Pajot); Monnet-Paquet (76. Hamouma), Roux (72. Bahebeck), Tannane.
FCB: Vaclik; Lang, Suchy, Samuel, Safari; Xhaka, Zuffi; Embolo (89. Callà), Bjarnason, Steffen (65. Boëtius); Janko.
Bemerkungen: ASSE ohne Selnaes, Söderlund (beide nicht spielberechtigt), Perrin und Polomat (beide verletzt). FCB ohne Aliji (nicht spielberechtigt) und Sporar (verletzt). Ersatzbank FCB: Akanji, Boëtius, Callà, Delgado, Fransson, Traoré und Vailati. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 25. Steffen (Foul). 60. Tannane (Unsportlichkeit). 60. Xhaka (Unsportlichkeit). 72. Pajot (Foul). 74. Samuel (Foul). 88. Janko (Foul).