Der FCB war sichtlich bemüht und suchte, vor allem in der Schlussphase, den Weg nach vorne. Sevillas Abwehr stand da aber zu sicher und liess keine Gefahr mehr aufkommen vor dem eigenen Tor. Die besten Möglichkeiten in Führung zu gehen hatten die Gastgeber dann auch eher in den Anfangsphasen der beiden Halbzeiten.
Ganz zu Beginn war es Marc Janko gewesen, der frei und aus aussichtsreicher Position zum Kopfball ansetzte, das Ziel aber leider knapp verfehlte. Kurz darauf hätte Birkir Bjarnason alleine auf Torwart David Soria zulaufen können, brachte dabei aber den Ball dabei nicht unter Kontrolle. Je länger das Spiel dauerte im ersten Durchgang, desto sicherer standen aber die Spanier und so kam es zu nicht mehr wirklich gefährlichen Szenen.
Starker Vaclik
Der Start in die zweiten 45 Minuten gelang dem FCB dann wieder besser. In der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs waren die Basler dominierend, liessen in der Folge aber wieder ein wenig nach und mussten sich dann gar bei Schlussmann Tomas Vaclik bedanken, der sowohl gegen Steven N’Zonzi und Yehven Konoplyanka im Duell der Sieger blieb. „Tomas Vaclik brauchte es heute in zwei, drei Situationen, er hielt heute sehr gut“, lobte Urs Fischer seinen Torhüter.
Zwar brachte der FCB das Spiel gegen Ende wieder unter Kontrolle, die Gäste schienen sich da aber mit dem 0:0 bereits abgefunden zu haben und setzen erfolgreich alles daran ohne Gegentor ins Rückspiel starten zu können.
Der FCB hat somit eine Vorgabe, die Urs Fischer im Vorfeld des Spiels genannt hatte, erfüllt: Er kassierte kein Gegentor. Die andere, nämlich ein Tor zu erzielen, konnte nicht erfüllt werden. Was seine Mannschaft auf dem Rasen zustande brachte, stellte Urs Fischer aber zufrieden: „Ich sah einen mutigen, abgeklärten Auftritt meines Teams. Wir haben eine gute Mischung zwischen Offensive und Defensive gefunden. Nur, die Chancen ein Tor zu erzielen, die wären da gewesen und wir haben sie leider nicht genutzt.“
Systemumstellung
Der überzeugende Auftritt kam möglicherweise auch dadurch zustande, dass Fischer sein Team überraschenderweise mit drei nominellen Verteidigern aufs Feld geschickt hatte und Renato Steffen sowie Michael Lang, beziehungsweise nach der Pause Adama Traoré, in der Rückwärtsbewegung diese Dreierkette ergänzten.
„Wir haben uns ja einige Partien von Sevilla angesehen und kamen zum Schluss, dass wir mit dieser Aufstellung dem Gegner am meisten wehtun können. Aber es flossen natürlich auch andere Überlegungen in diesen Entscheid ein, wie Eindrücke aus dem Training, wer mir zur Verfügung steht und wie wir am besten unser Spiel durchziehen könnten“, erklärte Fischer seine Beweggründe zur Umstellung.
Die Ausgangslage im Hinblick auf das Rückspiel bezeichnete er als „positiv“: „Wir bereiten sowieso jedes Spiel so vor, um es zu gewinnen.“ Ein Sieg ist dem FCB auf spanischem Boden bisher zwar nicht geglückt, den benötigt er nach diesem 0:0 aber auch nicht unbedingt, um in die Viertelfinals vorzustossen. Somit ist alles offen für das Rückspiel in Sevilla und die Fortsetzung dieses Duells verspricht noch einiges an Spannung.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – Sevilla FC 0:0
St. Jakob-Park. – 22‘403 Zuschauer. – SR Anthony Taylor (England).
Tore: Keine.
FCB: Vaclik; Suchy, Samuel (90. Hoegh), Safari; Lang (46. Traoré), Xhaka, Zuffi, Steffen; Bjarnason, Delgado (83. Fransson); Janko.
SFC: Soria; Coke, Rami, Kolodziejczak, Trémoulinas; N’Zonzi, Cristóforo; Vitolo (64. Konoplyanka), Banega (93. Carriço), Krohn-Dehli; Gameiro (73. Llorente).
Bemerkungen: FCB ohne Akanji, Boëtius, Sporar (alle verletzt), Embolo (gesperrt) und Aliji (nicht spielberechtigt). SFC ohne Krychowiak und Pareja (beide verletzt). Ersatzbank FCB: Callà, Degen, Fransson, Hoegh, Itten, Traoré und Vailati. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Gelb-Rot: 87. N’Zonzi (Foul). Verwarnungen: 8. Samuel (Foul, im Rückspiel gesperrt). 37. Banega (Foul). 40. Cristóforo (Foul). 75. N’Zonzi (Foul). 85. Trémoulinas (Foul). 90. Steffen (Foul).