(Video: René Häfliger)
Sie wären da gewesen, die Chancen für den FCB um in diesem Spiel im Parc des Princes in Führung zu gehen. Die Basler zeigten von allem Anfang ein anderes Gesicht als beim letzten Spiel in der UEFA Champions League beim Arsenal FC, spielten mutig nach vorne und hatten auch viel Pech im Abschluss. „Fakt ist, dass das Resultat heute nicht dem Gezeigten entspricht“, sagte Urs Fischer im Anschluss an das Spiel, „wir haben heute vieles richtig gemacht. Das ist wichtig und nicht was hätte sein können. Wir waren viel aggressiver als noch im Spiel gegen Arsenal und das müssen wir mitnehmen für die kommenden Aufgaben.“
Gerade mal fünf Minuten waren gespielt, da trafen die Gäste ein erstes Mal nur die Torumrandung. Nach einem Eckball Matías Delgados brachte Birkir Bjarnason den Ball per Kopf wieder in die Mitte, wo Michael Lang, ebenfalls per Kopfball, nur die Latte traf. Es folgte eine Doppelchance, bei der zuerst Renato Steffen an Alphonse Aréola scheiterte und dann Seydou Doumbia den Ball aus aussichtsreicher Position über das Tor schoss. Doumbia war es dann auch, der nach einer guten halben Stunde per Kopfball wieder nur den Pfosten traf. Vom Heimteam war bis dahin praktisch nichts zu sehen gewesen. PSG-Coach Unai Emery lobte dann den FCB in der Medienkonferenz auch mehrmals für die gute Defensivarbeit, die er bis dahin verrichtet hatte.
Nach dem Seitenwechsel nicht mehr ganz so dominant
Das änderte sich dann kurz vor der Halbzeit. Für einmal war die Basler Abwehr nicht auf der Höhe und das rächte sich gleich: Adrien Rabiot lancierte mit einem geschickten Pass Blaise Matuidi, dieser flankte in die Mitte, wo die Defensive der Gäste nicht klären konnte und Angel di Maria seine Farben in Front brachte. Es war dies der Wendepunkt in dieser Partie – nicht weil die Basler danach abbauten, sondern weil nun auch PSG im Spiel war.
Nach dem Seitenwechsel konnte der FCB nicht mehr gleich dominant auftreten. Chancen besassen die Basler zwar weiterhin. Aber wie schon im ersten Durchgang fehlte es im Abschluss an der Präzision. Ganz im Gegensatz zum Heimteam, das nach einer guten Stunde auf 2:0 erhöhen konnte. Wieder klärten die Basler nach einer Flanke, dieses Mal von Serge Aurier, nicht gut und Lucas nutzte das zum 2:0. Selbst dann wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen, doch Marek Suchy reihte sich kurz darauf mit seinem Kopfball zu jenen ein, welche die Torumrandung trafen und nicht in die Torschützenliste.
„Heute war der Fussball nicht gerecht“
Dass Edinson Cavani in der Nachspielzeit noch das 3:0 per Foulpenalty erzielen konnte, war insofern bitter, als das Resultat mit 3:0 doch sehr deutlich ausfiel. Es änderte aber nichts daran, dass der FCB lange gut mitgehalten hatte und ein besseres Resultat verdient gehabt hätte. „Heute war der Fussball nicht gerecht“, fasste Urs Fischer zusammen, „daher ist die Enttäuschung auch sehr gross. Mit etwas Distanz kann man aber sicher auch Positives mitnehmen aus diesem Spiel.“ Schlussendlich bleibt die Erkenntnis, dass an diesem Abend wohl mehr möglich gewesen wäre für den FCB, die Leistung, die er gegen den französischen Meister ablieferte, aber Mut machen kann für die kommenden Aufgaben, die nun auf den FCB warten.
Das Telegramm:
Paris Saint-Germain FC – FC Basel 1893 3:0 (1:0)
Parc des Princes. – 46‘488 Zuschauer. – SR Deniz Aytekin.
Tore: 39. di Maria 1:0. 62. Lucas 2:0. 93. Cavani 3:0 (Foulpenalty).
PSG: Aréola; Aurier, Marquinhos, Thiago Silva, Kurzawa; Matuidi (83. Krychowiak), Verratti, Rabiot; Lucas (81. Ben Arfa), Cavani, di Maria (87. Jesé).
FCB: Vaclik; Lang, Suchy, Balanta, Traoré; Xhaka, Serey Die (78. Janko); Bjarnason, Delgado (70. Zuffi), Steffen; Doumbia (61. Sporar).
Bemerkungen: PSG ohne Pastore und Thiago Motta (beide verletzt). FCB ohne Akanji (verletzt). Ersatzbank FCB: Callà, Hoegh, Gaber, Janko, Sporar, Zuffi und Vailati. – Verwarnungen: 64. Rabiot (Foul). 66. Steffen (Foul). 76. Lang (Foul). – 5. Kopfball Lang an die Latte. 36. Kopfball Doumbia an den Pfosten. 65. Kopfball Suchy an den Pfosten.