(Video: René Häfliger)
17 Runden hat es gedauert und beim Spitzenspiel in Bern ist es nun geschehen: Der FCB musste seine erste Niederlage in der laufenden Meisterschaft hinnehmen. Bereits der Start in die Partie im Stade de Suisse misslang den Baslern. Gerade mal gut fünf Minuten waren gespielt, da kombinierten sich die Gastgeber geschickt durchs Mittelfeld, Jan Lecjaks spielte in die Mitte, wo Tomas Vaclik nur bis zu Guillaume Hoarau ablenken konnte. Der YB-Stürmer liess sich nicht zweimal bitten und traf zur Führung für die Berner.
Dieses Tor war der Auftakt zu einer spannenden Anfangsphase eines Spiels, in der beide Teams ihre Chancen hatten. Je länger das Spiel aber dauerte, desto weniger tauchten die beiden Mannschaften vor dem gegnerischen Tor auf. Emotionen kamen dann kurz vor dem Pausenpfiff nochmals auf. Kasim Adams Nuhu trat nach einem Zweikampf mit Renato Steffen nach und wurde deswegen des Feldes verwiesen.
Trotz Überzahl keine Überlegenheit
Der FCB konnte also die gesamte zweite Hälfte in Überzahl bestreiten. Aber die Basler verschliefen den Start in die zweite Halbzeit genauso wie sie den Beginn der Partie verschlafen hatten. Wieder waren rund fünf Minuten gespielt als es zu einem Missverständnis zwischen Marek Suchy und Tomas Vaclik kam. Guillaume Hoarau profitierte davon und erzielte seinen zweiten persönlichen Treffer des Abends. Hoffnung auf Basler Seite keimte dann nochmals kurz auf, als Matías Delgado einen Handspenalty zum 1:2 verwandelte. Mit Kevin Mbabus Kopfballtreffer rund zehn Minuten vor Schluss war die Partie aber endgültig entschieden.
YB hatte sich diesen Sieg verdient. Man merkte zu keinem Zeitpunkt im zweiten Durchgang, dass die Basler mit einem Mann mehr auf dem Platz gestanden hatten. Im Spiel der Gäste gab es einfach zu viele Ungenauigkeiten, so dass die Berner die Basler Angriffe meist schon früh unterbinden konnten und nur selten Gefahr aufkommen liessen vor dem eigenen Tor. Und wenn das doch geschah, so konnten sie sich auf ihren starken Schlussmann Yvon Mvogo verlassen.
„Es fehlte die Präzision und die letzte Konsequenz“
Auch Urs Fischer war der Meinung, dass der Sieg für die Gastgeber in Ordnung ging: „In der Summe ist es ein verdienter Sieg von YB. Es fehlte uns die Präzision und die letzte Konsequenz auf den letzte Metern und wenn man solche Fehler begeht wie bei den Gegentoren in der zweiten Halbzeit wird es natürlich schwierig.“ Schwierig wird auch die kommende Aufgabe am Dienstag, wenn der FCB im Fernduell mit PFC Ludogorets Razgrad um einen Platz in den 1/16-Finals der UEFA Europa League kämpft. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Basler das Leben im Spiel gegen den Arsenal FC mit Eigenfehlern nicht wieder so schwierig machen werden.
Das Telegramm:
BSC Young Boys – FC Basel 1893 3:1 (1:0)
Stade de Suisse. – 20‘216 Zuschauer. – SR Harald Lechner (Österreich).
Tore: 6. Hoarau 1:0 (Lecjaks). 51. Hoarau 2:0. 66. Delgado 2:1 (Handspenalty). 79. Mbabu 3:1 (Lecjaks).-
YB: Mvogo; Sutter, Benito, von Bergen, Lecjaks; Nuhu, Aebischer; Schick (77. Mbabu), Bertone, Sulejmani (46. Gerndt); Hoarau (91. Frey).
FCB: Vaclik; Lang, Suchy, Balanta, Riveros; Xhaka; Bjarnason (64. Elyounoussi), Delgado, Zuffi (59. Sporar), Steffen (77. Callà); Doumbia.
Bemerkungen: YB ohne Joss, Kubo, Ravet, Rochat, Wüthrich, Zakaria (alle verletzt) und Sanogo (gesperrt). FCB ohne Bua (verletzt) und Janko (gesperrt). Ersatzbank FCB: Callà, Elyounoussi, Gaber, Hoegh, Serey Die, Sporar und Vailati. – Platzverweis: 46. Nuhu (Nachtreten). Verwarnungen: Keine. – Vor dem Spiel wurden Steve von Bergen für sein 300. Und Scott Sutter für sein 250. Spiel in der Super League geehrt. Trauerminute vor dem Spiel für die Opfer des Flugzeugabsturzes in Kolumbien.
