Der FCB und Sion trennen sich 1:1

FC Basel 1893
Sonntag, 27.08.2017 // 16:06 Uhr

Eigentlich spielte der FCB in der 6. Runde der Raiffeisen Super League beim FC Sion einen optisch guten Match, doch wie er bei seinem 1:1 im Tourbillon dann eben doch zwei weitere Punkte liegen liess, muss als enttäuschend und irgendwie auch als ärgerlich beurteilt werden. Denn nach dem frühen Tor von Ricky van Wolfswinkel verscherzten die Basler fünf, sechs ausgezeichnete Möglichkeiten, mit einem deutlichen Vorsprung in die Pause zu gehen, unter anderem bei einem verschossenen Penalty van Wolfwinkels. Kurz nach Halbzeit kamen die Walliser nach taktischen und personellen Umstellungen zum Ausgleich durch Cunha, stellten sich danach aber wieder fast ganz in der eigenen Hälfte auf und wären gegen den weiterhin hoch überlegenen, nun aber weniger druckvollen Meister noch beinahe zum Siegtreffer gekommen. Den vergab Mboyo in der 91. Minute mit einem Pfostenschuss. Weil auch der FCZ und YB, die beiden anderen Spitzenclubs, auswärts unentschieden spielten, bleibt im vorderen Tabellenteil alles unverändert.

Vor dem Spiel

 

Vor dem Gastspiel dieser 6. Runde der Raiffeisen Super League im Wallis hatte man beim FCB leise Hoffnungen hegen dürfen, am Ende des Tages als Tabellenführer dazustehen. Die Voraussetzungen dafür waren ein eigener Sieg beim FC Sion und Punktverluste der beiden schärfsten Rivalen, die ebenfalls in der Fremde anzutreten hatten...und die bei diesem kleinen, zugegebenemassen noch unbedeutenden Rechenspiel auch artig mitwirkten. Sowohl Leader FCZ mit seinem 1:1 in Luzern wie YB mit dem 2:2 in St. Gallen liessen jene Punkte liegen, die den FCB auf Platz 1 gespült hätten. Doch seinen eigenen Anteil blieb der Meister halt schuldig.

 

FCB-Trainer Raphael Wicky stellte für den Match im Tourbillon auf eine Viererkette um, der FC Sion seinerseits trat - je nach Sichtweite - mit einer Dreier- oder Fünferabwehr an.

 

Die erste Halbzeit:

 

Bei arger und schwüler Hitze trat der FCB von Beginn weg selbstbewusst, druckvoll und sehr entschlossen auf. Er zeigte an sich eine vorzügliche erste Spielhälfte, in dem er den Gegner immer wieder konsequent "presste" und selbst mit viel Laufarbeit, gutem Pass-Spiel, ansprechendem Tempo und einem wirklich starken Zweikampfverhalten den in dieser Phase überforderten Sittener Ball um Ball abnahm.

 

Der erste, dem das glückte, war in der 7. Minute Mohamed Elyounossi, der einen liederlichen Pass von Nicolas Lüchinger abfing und den Ball dadurch zum hellwachen van Ricky van Wolfsinkel leitete. Der wieder schloss überraschend schnell ab und traf mit einem giftigen Aufsetzer in die untere Torecke zum 0:1.

 

Die Nervenstärke dieser Szene aber liess Ricky van Wolfswinkel dann in zwei Szenen noch vor der 20. Minute vermissen. Zuerst scheiterte er ganz allein vor dem Sittener Torhüter Anton Mitryuschkin, dann setzte er jenen Foulpenalty, den er gegen Christian Zock selber herausgeholt hatte, neben das Tor. Und weil der FCB in der Folge den absolut sehenswerten Auftritt nicht mit weiteren Toren krönte, weil namentlich Blas Riveros, Renato Steffen und Kevin Bua allein in den letzten paar Minuten erstklassige Chancen verscherzten, war man sich beim Pausenpfiff als Basler nicht wirklich mit sich selbst einig: Sollte man sich über den bis dahin guten Match freuen oder über das viel zu knappe Pausenergebnis ärgern...!?

 

Die zweite Halbzeit:

 

Bereits nach zwei Minuten der zweiten Halbzeit erübrigte sich eine Antwort auf diese Frage. Sions Trainer Paolo Tramezzani konnte nach dem hilflosen Auftritt der Seinen gar nicht anders, als markant zu reagieren. Das tat er mit einer taktischen Umstellung, mit der er seine Abwehr stärkte, und tat es vor allem mit einem guten personellen Entscheid. Denn die beiden eingewechselten jungen Brasilianer Adryan mit einem Freistoss-Schuss, den FCB-Goalie Vaclik mit einer ganz starken Parade noch knapp erreichte, aber nicht in Corner lenken konnte, und Matheus Cunha, der mit seinem Kopfball schnell reagierte, erzielten den Ausgleich. Und zwar schneller als es sich die Sittener wohl selbst erträumt hatten. Das 1:1 entsprach nicht dem Spielverlauf, aber es war vielleicht eine kleine Strafe des Fussballgottes für den nachlässigen Umgang der Rotblauen mit den eigenen Chancen..

 

Die optische Überlegenheit des FCB wurde in der Folge bis zum Schlusspfiff zwar noch markanter, umgekehrt aber fehlten jetzt viele der Tugenden, die die Basler in der ersten Halbzeit ins Spiel investiert hatten. Man schien fast ein wenig in die eigene Falle zu trampen: Die Überlegenheit in der ersten Hälfte in allen Belangen, vor allem aber im Spielerischen, verleitete die Rotblauen vermutlich zum Konzentrations- und Rhythmusabbau von einigen wenigen Prozente, und das sollte dann nicht mehr reichen. Zu eintönig versuchte der FCB nun die extrem dichte Walliser Abwehr zu überwinden - der Wille war da, die Kreativität und das konsequente Pressing der ersten Halbzeit aber nicht mehr. Es war dies auch die Phase, in dem man namentlich von den Defensivspielern aus der Viererkette etwas mehr offensive Impulse erhofft hatte.

 

Und dann kam es beinahe so, wie einem mit zunehmender Spieldauer ein mulmiges Gefühl angekündigt wurde: Um ein Haar wären die Sittener noch zum Siegtreffer gekommen. Nach einem bösen Fehler von Luca Zuffi konnte Pelé Mboye allein gegen Tomas Vaclik ziehen, setzte dann aber seinen Flachschuss an den Pfosten. Ob das so etwas wie Gerechtigkeit war, nachdem zuvor dem FCB nach einem Handspiel von Paulo Ricardo ein weiterer Penalty nicht zu gesprochen worden war?

 

Nach dem Spiel:

 

Sei's drum: Nach diesem ersten Meisterschaftssechstel wird der FCB die Länderspielpause für ein Testspiel gegen den FC Wohlen nutzen (Mittwoch, 30. August 2017, 11:00, Nachwuchscampus Basel). Vor allem aber wird Raphael Wicky die zwei Wochen auch einsetzen, um seinen Spieler in jenem Bereich weiter vorwärts zu bringen, in dem sie bei allem Potenzial und bei all den vielen positiven Punkten noch schwächelt: An der Fähigkeit, über eine ganze Spieldauer wirklich gut zu spielen und resultatmässig einen Match zu regeln, bevor ein an sich unterlegener Gegner dann doch wieder ins Spiel zurück kommt und ein für ihn positives Resultat erreicht. Zweimal hintereinander hat der FCB das nun nach dem 1:1 gegen Lugano und dem aktuellen 1:1 in Sion nicht umsetzen können. Die nächste Gelegenheit, diesen Mangel zu beheben, hat der Meister am 9. September 2017, wenn es in seinem Heimspiel der 7. Runde gegen den FC Lausanne-Sport weitergeht (19.00, St. Jakob-Park).

 

Das Telegramm:

 

FC Sion – FC Basel 1893 1:1 (0:1)

Stade de Tourbillon. –  10‘900 Zuschauer – SR Alain Bieri.

Tore: 7. van Wolfswinkel 0:1 (Elyounoussi). 47. Cunha 1:1.

 

FC Sion: Mitryuschkin; Zverotic, Ricardo, Bamert; Lüchinger (46. Cunha), Kukeli, Mirosavljevic, Zock, Lenjani; Constant (46. Adryan, 62. Mboyo); Schneuwly.

 

FCB: Vaclik; Lang,  Suchy, Akanji, Riveros; Xhaka (73. Fransson), Zuffi; Steffen, Elyounoussi (84. Callà), Bua (79. Oberlin); van Wolfswinkel.

 

Bemerkungen: FCB ohne Serey Die (verletzt). -   Ersatzbank FCB: Salvi, Gaber, Schmid, Xhaka, Fransson, Oberlin, Balanta, Callà. – Verwarnungen: 19. Zock (Foul). 21. Steffen (Foul). 28. Suchy (Foul), 34.Xhaka (Foul). 89. Schneuwly.  – 19. Van Wolfswinkel schiesst Foulpenalty am Tor vorbei. – 91. Pfostenschuss von Mboyo. – Einwechselspieler Adryan vom FC Sion nach einer Viertelstunde wegen einer Verletzung wieder ausgewechselt.

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