Vor dem Spiel:
FCB-Trainer Raphael Wicky nahm im Vergleich zum Spiel gegen den FC Thun vom vergangenen Wochenende nicht weniger als sieben Wechsel in seiner Startaufstellung vor. Nur Marek Suchy, Manuel Akanji, Kevin Bua und Dimitri Oberlin waren bereits gegen die Berner Oberländer von Beginn weg auf dem Platz gestanden und gehörten nun auch am Oberen Zürichsee zur Basler Startelf. Der Challenge-League-Club hatte seine schmucke Sportanlage, direkt am See gelegen, wunderbar herausgeputzt – alles war also bereit für einen grossen Cup-Auftritt.
Die erste Halbzeit:
Das galt insbesondere auch für die Heimmannschaft, die gegen den 20-fachen Schweizer Meister keine falsche Scheu an den Tag legte und von Beginn weg munter mitspielte. Zwar hatten die Basler eindeutig mehr vom Spiel und auch schon bald ein paar gute Chancen (Lattenschuss Cedric Itten/3., Kopfball Marek Suchy knapp über die Latte/6.). Doch auch Rapperswil-Jona suchte immer wieder die Offensive und fand sie bisweilen auch: Etwa in der 24. Minute, als Dominik Schwizer FCB-Keeper Mirko Salvi nach einer schönen Einzelleistung beinahe in der nahen Ecke erwischte und immerhin einen Eckball erzwang.
Es war dies eine Phase, in der das Heimteam Aufwind bekam und mehrere verheissungsvolle Ansätze zeigte, so dass plötzlich etwas in der Luft lag. Etwas, das dann auch tatsächlich eintraf: Captain Mychell da Silva köpfte eine Flanke von rechts durch Berkay Sülüngöz zur Führung für die Platzherren ins FCB-Tor. Nicht dass dieses 1:0 gerade zwingend gewesen wäre, aber zu diesem Zeitpunkt des Spiels kam es eben auch nicht völlig überraschend. Genauso wenig vermochte allerdings auch die postwendende Antwort des FCB zu erstaunen: Nach einem Freistoss von links durch Kevin Bua prallte der Ball im Rapperswil-Strafraum hin und her und gelangte via Manuel Akanji ins Tor des Challenge-League-Teams – so stand es zur Pause 1:1.
Die zweite Halbzeit:
Im zweiten Durchgang wirkte der FCB etwas entschlossener und liess deshalb in seiner eigenen Platzhälfte je länger desto weniger zu. Das Team von Raphael Wicky erarbeitete sich auch weiterhin die eine oder andere gute Torgelegenheit, während solche auf der anderen Seite rarer wurden als noch in Halbzeit 1. Den resultatmässigen Schlusspunkt setzte dann Dimitri Oberlin bereits in der 59. Minute: Via Cedric Itten kam der Ball zum schnellen Basler Stürmer, der mehrere Rapperswil-Jona-Verteidiger im Stile eines Slalomfahrers umkurvte und den Ball letztlich an Torhüter Diego Yanz zum 2:1-Siegtreffer vorbeischob. Dier übrigbleibende halbe Stunde verging dann verhältnismässig schnell, mit vereinzelten und mässig gefährlichen Strafraumszenen auf beiden Seiten. Die Schlussphase änderte jedenfalls nichts mehr daran, dass sich der FCB gegen Rapperswil-Jona durchsetzte und im Viertelfinal des Helvetia Schweizer Cup steht.
Nach dem Spiel…
… ist bekanntlich vor dem Spiel – und wie, in diesem Fall! Dem FCB steht bis zur nächsten Nationalmannschafts-Pause im November nochmals in eine spektakuläre Phase bevor: Am kommenden Samstag tritt der Schweizer Meister auswärts beim FC Zürich an, ehe am darauffolgenden Dienstag in der UEFA Champions League der PFK ZSKA Moskau zu Gast im St. Jakob-Park ist. Und dann, fünf Tage später, kommt es – ebenfalls im Joggeli – zum zweiten Aufeinandertreffen dieser Saison mit dem BSC Young Boys, dem Tabellenführer der Super League.
Das Telegramm:
FC Rapperswil-Jona – FC Basel 1893 1:2 (1:1)
Sportanlage Grünfeld. – 3904 Zuschauer. – SR Sandro Schärer.
Tore: 32. Da Silva 1:0 (Sülüngöz). 35. Akanji 1:1 (Bua). 59. Oberlin 1:2 (Itten).
FCRJ: Yanz; Sülüngöz, Rohrbach, Simani, Elmer (86. Kleiber); Shabani, Jaggy, Nater, Schwizer (70. Salanovic); Mychell Da Silva, Teixeira (75. Carlos Da Silva).
FCB: Salvi; Gaber, Suchy, Akanji, Riveros; Fransson, Serey Die; Callà, Oberlin (84. Xhaka), Bua (69. Steffen); Itten.
Bemerkungen: FCB ohne Vailati, van Wolfswinkel (beide verletzt) und Balanta (gesperrt). Ersatzbank FCB: Vaclik, Lang, Steffen, Ajeti, Petretta, Schmid und Xhaka. – Rapperswil-Jona ohne Kubli, Kllokoqi, Palito, Staubli, Mustafi (alle verletzt) und Pecci (gesperrt). – Verwarnungen: 34. Sülüngöz (Foul). 53. Schwizer (Foul).