Die Ausgangslage…
… gestaltet sich in solchen Fällen immer sehr ähnlich: Der FCB trifft im Schweizer Cup auf einen unterklassigen Gegner und ist entsprechend der grosse Favorit. Die Rotblauen, seit 2010 achtmal hintereinander Schweizer Meister geworden und zuletzt in drei Partien in der UEFA Champions League zweimal siegreich, trifft auf den Viertplatzierten der Challenge League, der vor einem Jahr noch eine Liga tiefer in der Promotion League gespielt hatte. Auf dem Papier ist also alles klar. Doch die Erfahrung lehrt, dass die abgedroschene Phrase «Der Cup hat seine eigenen Gesetze» eine ist, die sich zumindest im übertragenen Sinn bisweilen bewahrheitet. Immer wieder hält der Wettbewerb für Super-League-Clubs eine unangenehme Überraschung bereit. Den FCB erwischte es letztmals im März 2011, als er im Viertelfinal gegen den FC Biel-Bienne den Kürzeren zog. Raphael Wicky und sein Team haben selbstredend kein Interesse daran, heuer diese Erfahrung wieder einmal zu machen. «Wir wollen weiterkommen, logisch, denn der Cup ist uns wichtig», sagt der Basler Trainer. «Rapperswil-Jona wird es uns aber nicht leicht machen: Der unterklassige Gegner hat in diesen Situationen nichts zu verlieren, für ihn ist es das Spiel des Jahres – da kann man über sich hinauswachsen.»
Die Statistik:
Im vergangenen Jahr traf der FC Basel 1893 in der ersten Cup-Runde auf den FC-Rapperswil-Jona und spielte sich mit einem 1:0-Sieg in die nächste Runde. Das einzige Tor der Partie gelang Jean-Paul Boëtius. Raphael Wicky hatte die St. Galler zudem letzte Saison als U21-Trainer zweimal in der Promotion League zum Gegner – zuhause siegte die zweite Mannschaft des FCB mit 3:0, während auswärts eine 0:1-Niederlage resultierte. «Weder das letztjährige Cupspiel noch die beiden Begegnungen mit der U21 kann man mit der heutigen Situation vergleichen», findet Wicky. Das Gesicht der Mannschaft hat sich seit dem Aufstieg in die Challenge League vergangenen Sommer verändert. «Ich erwarte einen gut organisierten Gegner mit einer starken Offensive», so der FCB-Trainer. «Der Aufsteiger hat in dieser Saison Höhen und Tiefen erlebt – Ende September haben sie Schaffhausen zum Beispiel 5:0 geschlagen.» Wicky und sein Staff haben den von Urs Meier (ex FCZ) trainierten Gegner analysiert und die Mannschaft mit den wichtigsten Infos über diesen Gegner versorgt – «sie wissen Bescheid über die Art und Weise, wie Rapperswil-Jona spielt.»
Die Personalsituation:
Bis auf die verletzten Germano Vailati (Schulter) und Ricky van Wolfswinkel (Fussgelenk) sowie den gesperrten Eder Balanta stehen dem FCB in Rapperswil-Jona alle Spieler zur Verfügung. «Es wird einige Wechsel im Team geben, aber ich mag den Ausdruck ‘Beste Kräfte’ nicht», sagte Trainer Wicky auf eine Journalisten-Frage, ob er beim Challenge-League-Club in «Bestbesetzung» antreten wolle. «Wir haben alles sehr gute Spieler im Kader, auch jene, die vielleicht nicht so häufig zum Einsatz kommen wie andere. Der FCB hat mit den drei verschiedenen Wettbewerben ein strenges Programm und wir müssen uns entsprechend einteilen. Aber für mich gibt es weder die ‘besten Kräfte’ noch den ‘zweiten Anzug’». Er werde am Mittwoch auf jeden Fall ein Team auf den Platz schicken, das die gesteckten Ziele erreichen kann.
BISHERIGEN BEBEGUNG DER BEIDEN TEAMS IM CUP:
2016/2017, 1. Runde: Rapperswil-Jona–FCB 0:1 (58. Boëtius)