Vor dem Spiel:

Zum ersten Mal kam es im Rahmen des Schiedsrichter-Austauschs, der in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lanciert wurde, zu einer solchen Aktion zwischen der Schweiz und Frankreich. Die Partie wurde von Jérôme Brisard, der aus der Nähe von Paris kommt, geleitet.

Raphael Wicky wählte mit einem 4-4-2 dasselbe System wie vor Wochenfrist in Thun, personell kam es aber zu zwei Änderungen: Léo Lacroix kam nun auch in der Meisterschaft zu seinem Startelf-Debüt anstelle des verletzten Éder Balanta und im Sturm durfte Albian Ajeti gegen seinen Ex-Club beginnen, Dimitri Oberlin sass dafür zunächst nur auf der Bank.

Die erste Halbzeit:

Nach einer kurzen Abtastphase entwickelte sich im St. Jakob-Park ein Spiel, in dem beide Teams ihre Chancen besassen. Die grössere Anzahl und die gefährlicheren hatte aber das Heimteam. Linksverteidiger Raoul Petretta kam gleich zweimal zum Abschluss verfehlte das Tor aber beide Male. Im Basler Strafraum wurde es vor allem bei hohen Bällen gefährlich, Tomas Vaclik unterlief gleich zwei Flankenbälle der Gäste. Die mit Abstand grösste Möglichkeit besass aber Ricky van Wolfswinkel. Er durfte in der 24. Minute einen Penalty treten, schoss den Ball dabei aber deutlich über das Tor. Und auch bei der letzten Szene des Spiels hatte der FCB-Stürmer seine Füsse im Spiel, Dejan Stojanovic wehrte den Abschluss des Niederländers aber ab.

Die zweite Halbzeit:

Im zweiten Durchgang ging es dann nicht lange bis die Gäste in Führung gingen. Nach einem Ballverlust Léo Lacroix‘ schalteten die St. Galler schnell um, Cedric Itten lief in den Strafraum und traf im Nachschuss zum 1:0 für die Gäste. Der FCB war zwar gewillt zu reagieren und schnürte die Ostschweizer praktisch in der eigenen Platzhälfte ein, aber die Basler verpassten es dabei Gefahr zu kreieren. Und wenn der Ball dann doch einmal auf das Tor der Gäste flog, konnten sich diese auf ihren Schlussmann Dejan Stojanovic verlassen. In der Schlussphase erhöhte Cedric Itten nach einem Freistoss Yanis Tafers per Direktabnahme auf 2:0 und damit war die Messe gelesen.

Nach dem Spiel:

Raphael Wicky sprach von einem nervösen Auftritt seiner Mannschaft, bemängelte die fehlende Klarheit im Spiel und stellte klar: „Zwei Niederlagen in zwei Heimspielen, das entspricht natürlich  nicht unserem Anspruch.“ Das wird auch an der folgenden Statistik ersichtlich: Zwei Heimniederlagen in zwei Meisterschaftsspielen in Folge kassierte der FCB seit dem Umzug in den St. Jakob-Park noch nie. Und das hat ganz aktuell natürlich auch Auswirkungen auf die Tabelle, denn morgen bietet sich dem BSC Young Boys die Möglichkeit im Derby gegen den FC Thun die Tabellenführung auf acht Punkte auszubauen.

Zwingend war die FCB-Niederlage nicht, der FCB hätte in der ersten Halbzeit in Führung gehen können und auch nach dem Seitenwechsel war er das dominantere Team. Die St. Galler verteidigten aber gut und bestachen in der Offensive vor allem durch ihre Effizienz.

Das Telegramm:

FC Basel 1893 – FC St. Gallen 1879 0:2 (0:0)

St. Jakob-Park. – 22‘988 Zuschauer. – SR Jérôme Brisard (Frankreich).

Tore: 53. Itten 0:1. 86. Itten 0:2 (Tafer).

FCB: Vaclik; Lang, Lacroix, Suchy, Petretta; Stocker, Serey Die (61. Zuffi), Xhaka, Elyounoussi (61. Campo); van Wolfswinkel, Albian Ajeti (69. Oberlin).

FCSG: Stojanovic; Hefti, Wiss, van der Werff; Sigurjonsson; Aratore (69. Koch), Barnetta (80. Kukuruzovic), Tschernegg, Wittwer; Ben Kahlifa (77. Tafer), Itten.

Bemerkungen: FCB ohne Balanta und Vailati (beide verletzt). FCSG ohne Adonis Ajeti, Aleksic, Gönitzer, Haggui, Krucker, Lüchinger, Musavu-King, Toko (alle verletzt) und Buess (gesperrt). Ersatzbank FCB: Bua, Campo, Frei, Oberlin, Riveros, Salvi und Zuffi. – Verwarnungen: 23. Hefti (Foul). 26. Serey Die (Foul). 52. Barnetta (Foul). 57. Suchy (Foul). 91. Xhaka (Foul). – 24. Van Wolfswinkel verschiesst Penalty.

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