Die Ausgangslage:
Nach der Niederlage gegen den FC Lugano ist der Abstand auf den Spitzenreiter BSC Young Boys auf fünf Punkte angewachsen. Trotz des Rückschlags am letzten Wochenende und der nicht ansprechenden Leistung gegen die Tessiner will Raphael Wicky verständlicherweise nicht alles hinterfragen, auch wenn er die Niederlage nicht schönreden will: „Wie ich schon oft gesagt habe ist nicht alles gut, wen wir gewinnen und nicht alles schlecht, wenn wir verlieren. Was mir aber gefehlt hat gegen Lugano, speziell in der ersten halben Stunde, war der Hunger und die Leidenschaft. Wir müssen gegen Thun besser in die Zweikämpfe gehen, wenn wir das schaffen kommen auch unsere fussballerischen Qualitäten zum Tragen.“
Besonders gegen ein Team wie den FC Thun, der stark über das Kollektiv sei, spiele die Mentalität eine wichtige Rolle, so Wicky. Im Gegensatz zum FCB ist den Thunern der Start ins neue Jahr geglückt: Die Berner Oberländer gewannen beim FC Zürich mit 4:2 und das, obwohl sie im Winter ihren stärksten Stürmer, Simone Rapp, notabene auch Anführer der Torschützenliste der Raiffeisen Super League, an den FC Lausanne-Sport verloren. Mi t dem Erfolg gegen die Zürcher konnten die Thuner den Rückstand auf das Tabellenschlusslicht FC Sion auf sieben Punkte ausbauen.
Die Statistik:
In den bisherigen zwei Aufeinandertreffen mit dem FC Thun in dieser Saison behielt der FCB das bessere Ende jeweils für sich. Auswärts gewann er am 3. Spieltag mit 3:0, zuhause in der 12. Runde mit 2:1. In den letzten zwanzig Begegnungen in der Meisterschaft konnte der FC Thun den FCB zwar nie schlagen, aber regelmässig Punkte gewinnen, nämlich neunmal, elfmal siegte Rotblau. Überraschenderweise hat der FCB die Mehrheit dieser Erfolge in der Stockhorn Arena errungen, es sind deren sechs.
Die Personalsituation:
Mit Ausnahme Germano Vailatis trainierte die gesamte Mannschaft in dieser Woche. „Auch Luca Zuffi ist zurück, er wird zwar am Samstag in Thun nicht im Kader stehen, aber bald zurückkehren. Man merkt es ihm beinahe nicht an, dass er gefehlt hat“, so Wicky beim Vorschaugespräch am frühen Freitagnachmittag.
Ob der FCB-Trainer mit einer Vierer- oder Dreierkette antreten wird, bei letzterer Variante dürfte dann Léo Lacroix wahrscheinlich sein Debüt in Rotblau feiern, wollte er noch nicht verraten. Das Spiel gegen den Manchester City FC vom kommenden Dienstag hat darauf aber keinen Einfluss, auch wenn Wicky in den internationalen Begegnungen die Dreierkette bevorzugte, soll das Spiel gegen Thun nicht als Test dienen: „Wir werden so spielen, wie ich und mein Trainerteam es für am besten empfinden, um gegen den FC Thun anzutreten.“
Kadermutationen im Winter beim FC Thun:
Zuzüge: Sven Joss (BSC Young Boys), Grégory Karlen (FC Sion), Djordje Nikolic (FC Schaffhausen), Dominik Schwizer (FC Rapperswil-Jona).
Abgänge: Simone Rapp (FC Lausanne-Sport), Silvano Schäppi (FC Lugano).