Die Ausgangslage:
Beide Mannschaften standen unter der Woche im Helvetia Schweizer Cup im Einsatz – mit unterschiedlichem Erfolg. Während der FCB am Dienstag in Bern den Finaleinzig verpasste, schlug der FCZ am Tag darauf seinen Stadtrivalen, denn Grasshopper Club, dank einem Tor in der Nachspielzeit mit 2:1 und steht somit im Endspiel. Für den FCZ dürfte dieser Erfolg einem kleinen Befreiungsschlag gleichgekommen sein, hatte er doch in diesem Frühjahr von vier Partien deren zwei verloren und war somit auch nicht wunschgemäss gestartet. Dass der Erfolg unter der Woche ein Vorteil auf die Partie vom Samstag sein könnte, glaubt Raphael Wicky aber nicht: „Klar sind wir enttäuscht, dass wir den Final nicht erreicht haben. Aber an der Lage in der Liga hat sich dadurch nichts geändert. Wir wollen morgen uns selber und die Fans mit einem Sieg glücklich machen“, so der FCB-Trainer beim Vorschaugespräch am Freitagnachmittag.
Der FCB hat nach der Spielabsage vom letzten Samstag in Lausanne zwar ein Meisterschaftsspiel weniger bestritten in diesem Jahr, die Resultate waren aber auch nicht zufriedenstellend. Als der FC Zürich im letzten Herbst im St. Jakob-Park zu Gast war, war die Situation ähnlich. Die Gäste kamen zwar ungeschlagen nach Basel, aber auch nach vier Partien ohne Sieg – wie der FCB damals
Rotblau verlor zwei von drei Spielen in diesem Jahr und ist natürlich nicht zufrieden mit dieser Ausbeute – vor allem weil es sich dabei um zwei Heimspiele handelt. Im letzten Herbst war der Besuch des FCZ und der darauffolgende 1:0-Sieg des FCB so etwas wie ein Befreiungsschlag für Rotblau gewesen – Raphael Wickys Team reihte danach zehn Spiele ohne Niederlage aneinander – bis eben zum Beginn dieses Jahres. Bei jenem letzten Gastspiel des FCZ überzeugte der FCB in erster Linie mit Kampf und Leidenschaft, diese Werte werden wohl am Samstag ein wichtiger Faktor sein um diese Negativserie in den Heimspielen zu beenden.
Wicky sieht zwar Parallelen zum vergangenen September, aber eben auch Unterschiede: „Damals appellierte ich an die Basics wie Leidenschaft und Zweikampfverhalten, ich hatte in den letzten Spielen aber nicht das Gefühl, dass wir den Kampf nicht angenommen hätten.“ Den Grund sieht er vielmehr im möglicherweise fehlenden Selbstvertrauen nach den letzten Resultaten: „Es braucht manchmal nicht viel und kann sehr schnell gehen im Fussball. Ich kenne die Qualität meiner Spieler und bin überzeugt, dass sie diese auch wieder zeigen werden. Wichtig ist, dass wir gut ins Spiel kommen und mit den ersten Aktionen Selbstvertrauen tanken können, dann gelingen auch wieder Dinge, die zuvor nicht gelungen sind. Ich bin auf alle Fälle überzeugt, dass wir wieder in die Spur finden werden. Aber es ist klar, dass wir uns diesen Turnaround hart erarbeiten müssen.“
Die Statistik:
Rein von der Statistik her kommt das Duell mit dem FCZ wohl zur richtigen Zeit. Denn Partien gegen diesen Club nahmen für den FCB meist ein gutes Ende: In den letzten zehn Jahren verlor Rotblau in der Meisterschaft gegen Blauweiss lediglich dreimal. In derselben Zeitspanne feierte er aber 23 Erfolge in der Super League.
Kommt dazu, dass die Heimniederlage gegen den FC St. Gallen am vorvergangenen Wochenende die zweite in der Meisterschaft in Folge war und das hatte es seit dem Umzug des FCB in den St. Jakob-Park überhaupt noch nie gegeben. Eine dritte scheint daher gegen diesen Gegner rein statistisch sehr unwahrscheinlich, aber dass es dafür einer Steigerung bedarf, ist auch klar.
Die Personalsituation:
Taulant Xhaka muss seine Sperre, die er eigentlich am vergangenen Samstag in Lausanne hätte absitzen sollen, nun im Heimspiel gegen den FCZ verbüssen. Weiterhin verletzt sind Éder Balanta und Germano Vailati. Für den Klassiker waren bis am Freitagnachmittag 24‘700 Tickets verkauft.
Kadermutationen beim FC Zürich im Winter:
Zuzüge: Toni Domgjoni (U21), Calvin Heim (U18), Lavdrim Rexhepi (U21).
Abgänge: Dzengis Cavusevic (Adelaide United FC/Australien), Moussa Koné (SG Dynamo Dresden/Deutschland), Kay Voser (?).