Die Ausgangslage:
Die Tabelle der Raiffeisen Super League liest sich im Moment für den FCB ein wenig unvorteilhaft. Die 14 Punkte Rückstand auf den BSC Young Boys sind Realität, durch die zwei nachzuholenden Partien kann der FCB diesen aber aus eigener Kraft wieder verringern. Für Raphael Wicky steht denn die Rangliste im Moment auch nicht im Vordergrund: „Ich glaube es entsteht nur mehr Druck, wenn wir die ganze Zeit auf die Tabelle schauen, daher wollen wir Spiel für Spiel nehmen. Das nächste steht jetzt am Sonntag beim FC Luzern an und dieses wollen wir gewinnen.“ Positiv stimmt den FCB-Trainer natürlich der hervorragende Auftritt beim 2:1 seines Teams am Mittwoch bei Manchester City: „Ich hoffe, dass uns dieser Sieg Selbstvertrauen gibt. Wir sind in Manchester geschlossen aufgetreten und hatten wieder die Leichtigkeit und Sicherheit, die es braucht. Aber die Partie in Luzern beginnt wieder bei null und wir müssen uns alles wieder neu erarbeiten.“
Selbstvertrauen dürfte auch der kommende Gegner getankt haben, die Luzerner sind in diesem Jahr und unter ihrem neuen Trauner Gerardo Seoane noch ungeschlagen. Der FC Zürich und der FC Sion, in der letzten Runde, konnten den Innerschweizern ein Remis abknöpfen (jeweils 1:1) gegen den FC Lausanne-Sport, den Grasshopper Club und den FC Thun resultierten jeweils 2:1-Siege für den FC Luzern. Wicky kennt seinen Antipoden gut von den Trainerkursen und ihm ist die positive Entwicklung natürlich nicht entgangen: „Gerardo Seoane hat es geschafft, dass sein Team wieder solidarisch auftritt und zusammenarbeitet. So hat der FCL Punkte und bestimmt auch Selbstvertrauen gewonnen.“
Die Statistik:
Die Dreifach- und Doppelbelastung beim FCB ist nun vorbei, aus der UEFA Champions League hat man sich am Mittwoch aber mit einer Glanzleistung verabschiedet und der FCB hat das Ausscheiden aus dem Europacup meistens sehr gut verkraftet. Achtmal folgte darauf in den letzten zehn Jahren ein Sieg, einmal ein Unentschieden und nur einmal eine Niederlage. Diese holten sich die Basler aber ausgerechnet beim kommenden Gegner dem FC Luzern ab – und mit einem 1:5 nicht zu knapp. Diese Partie liegt aber schon gut neun Jahre zurück, sie fand am 14. Dezember 2008 statt, nach dem Ausscheiden aus der Gruppenphase der Champions League.
Diese Niederlage ist aber eine von wenigen Ausnahmen: In den letzten 20 Partien ging der FCB gerade einmal als Verlierer vom Platz, mit einem 0:4 fiel diese Niederlage zwar auch sehr deutlich aus, für den FCB ging es in dieser Partie aber sportlich auch um nichts mehr, stand er doch schon als Meister fest. Und die 17 Erfolge, die er in dieser Zeitspanne feierte sprechen auch eine deutliche Sprache. Tore sollten am Sonntag auch einige fallen, denn in diesen zwanzig Meisterschaftsspielen fielen im Schnitt 3,45 Treffer.
Die Personalsituation:
Weiterhin verletzt sind Germano Vailati und Éder Balanta, der Kolumbianer leidet weiterhin an muskulären Problemen im rechten Bein. Raoul Petretta konnte am Freitag wegen Schmerzen im Schienbeinkopf nicht am Mannschaftstraining teilnehmen und Valentin Stocker musste dieses wegen leichten Problemen im Oberschenkel abbrechen. „Das war eine Vorsichtsmassnahme, die Entscheidung über einen möglichen Einsatz fällt bei Stocker und Petretta nach dem Abschlusstraining am Samstag“, so Wicky. Zudem nimmt Taulant Xhaka den dritten Anlauf seine Gelbsperre abzusitzen, „die längste Einspielsperre der Geschichte“ meinte Wicky mit einem Augenzwinkern dazu.
Kadermutationen beim FC Luzern im Winter:
Zuzüge: Gerardo Seoane (Trainer / U21), Lazar Cirkovic (SD Partizan/Serbien), Valeriane Gvilia (FK BATE Borisov/Belarus), Stefan Wolf (U21).
Abgänge: Markus Babbel (Trainer), Il Gwan Jong (FC Will 1900), Reto Ziegler (FC Dallas 1996/USA).