Vor dem Spiel:
Für seinen Einstand als FCB-Trainer wählte Marcel Koller ein 4-2-3-1 als Grundordnung. In der Abwehr veränderte er im Vergleich zum Spiel gegen den PAOK FC von unter der Woche nur eine Position: Blas Riveros ersetzte Éder Balanta auf der linken Abwehrseite. Das defensive Mittelfeld bildeten Geoffroy Serey Die und Fabian Frei, vor ihnen spielte die Dreierkette bestehend aus Dimitri Oberlin, Luca Zuffi und Ricky van Wolfswinkel. Ganz vorne sollte Albian Ajeti für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen.
Die Temperaturen lagen auch bei Anpfiff noch deutlich über 30 Grad Celsius.
Die erste Halbzeit:
Der FCB hatte einen ganz starken Beginn. Nach acht Minuten traf Luca Zuffi per Weitschuss, nach einer wunderschönen Vorlage Albian Ajetis mit der Hacke, zum 1:0. Bereits zuvor war Rotblau zweimal gefährlich vor Heinz Lindner, der unter Marcel Koller Teil des österreichischen Nationalmannschaftskaders war, aufgetaucht. GC versuchte zu reagieren und kam innert kurzer Zeit zu vier Eckbällen, kam dabei aber nicht wunschgemäss zum Abschluss.
Dem FCB gelangen in der Folge teils schöne Kombinationen, immer wieder versuchte er mit Doppelpässen Räume zu öffnen und in Abschlusspositionen zu kommen, was ihm auch gelang. In der Schlussphase des ersten Durchgangs erkämpfte sich Albian Ajeti dann weit vorne einen Ball, spielte Zuffi an, welcher zurücklegte auf Fabian Frei und dieser traf mit einem überlegten Schuss aus der Distanz zum verdienten 2:0.
Die zweite Halbzeit:
Der zweite Durchgang ging nicht ganz so furios los wie der erste. Schlussendlich war dann aber doch einiges los. Nach rund einer Stunde flog Eray Cümart mit Gelb-Rot vom Platz. Das schien den FCB aber zunächst nur noch mehr motivieren, denn keine zehn Minuten später stand es nach Toren von Albian Ajeti und Ricky van Wolfswinkel 4:0.
Am Ende wurde es aber doch noch knapp. Zuerst gelang Nabil Bahoui mit einem Kopfball das 1:4. Noch deutete wenig auf eine spannende Schlussphase hin, aber schon nur wenig später kriegte GC den ersten von zwei Elfmetern zugesprochen, doch Jonas Omlin tauchte links ab und parierte den Schuss von Runar Sigurjonsson. Dann fiel das 2:4 durch Marco Djuricin – ebenfalls per Kopfball. Und derselbe Spieler durfte in der Nachspielzeit auch noch einen Penalty treten, entschied sich für die andere Seite als zuvor der Isländer, scheiterte aber auch am glänzend reagierenden Omlin. Dieser hatte schon zuvor bei einem Freistoss Sigurjonsson sein Können eindrücklich unter Beweis gestellt.
Nach dem Spiel:
Im dritten Meisterschaftsspiel gelang dem FCB endlich der erste Sieg. Und auch wenn es am Ende noch knapp wurde, war der Erfolg absolut verdient. Dieser Befreiungsschlag kommt möglicherweise gerade im richtigen Moment, steht doch schon am kommenden Donnerstag das Hinspiel in der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Europa League auswärts bei Vitesse Arnhem an.
Zudem war das Spiel perfekte Werbung für den Fussball wurde es doch am Ende nochmals spannend und bekamen die gut 25'000 Zuschauer im St. Jakob-Park doch ein Fussballspiel zu sehen, das alles zu bieten hatte: Tore, einen Platzverweis, zwei gehaltene Penaltys und das wichtigste für den Grossteil – einen Sieg für den FCB.
Es war ein gutes Spiel für die Zuschauer, für mich als Trainer aber weniger. Es war zeitweise sehr hektisch
Es ist unser Ziel in Zukunft noch dominanter aufzutreten. Aber die Zeit vor dem Spiel war sehr knapp und wir konnten noch nicht alle unsere Ideen vermitteln
Es ging in erster Linie darum den Spielern Selbstvertrauen zu verleihen. Denn dass sie Fussball spielen können, hatten sie ja zuvor schon gezeigt
Ich bin gerne in den St. Jakob-Park zurückgekommen und hatte ein paar schöne Begegnungen. Aber jetzt bin ich bei GC und wollte natürlich gewinnen
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – Grasshopper Club 4:2 (2:0)
St. Jakob-Park. – 25’313 Zuschauer. – SR Sandro Schärer.
Tore: 8. Zuffi 1:0 (Ajeti). 40. Frei 2:0 (Zuffi). 64. Ajeti 3:0 (Widmer). 68. van Wolfswinkel 4:0 (Bua). 72. Bahoui 4:1 (Sigurjonsson). 87. Djuricin 4:2 (Andersen).
FCB: Omlin; Widmer, Cümart, Suchy, Riveros; Serey Die, Frei; van Wolfswinkel (78. Okafor), Zuffi, Oberlin (46. Bua); Ajeti (85. Kalulu).
GC: Lindner; Lavanchy (85. Andersen), Rhyner, Cvetkovic, Doumbia; Bajrami; Jeffrén (70. Tarashaj), Sigurjonsson, Holzhauser (70. Pusic), Bahoui; Djuricin.
Bemerkungen: FCB ohne Antonio, Kuzmanovic, Stocker, Xhaka (alle verletzt) und Campo (gesperrt). GC ohne Arigoni, Basic und Pickel (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Balanta, Bua, Hansen, Kalulu, Okafor, Petretta und Pululu. – Gelb-Rot: 62. Cümart (Foul). Verwarnungen: 29. Cümart (Foul). 77. Pusic (Unsportlichkeit). 91. Bua (Foul). – 83. Omlin hält Penalty von Sigurjonsson. 92. Omlin hält Penalty von Djuricin.