Die Ausgangslage:
Nach acht Siegen in Folge verlor der BSC Young Boys am Mittwoch in dieser Saison zum ersten Mal. Und zwar in der UEFA Champions League gegen den Manchester United FC. In den nationalen Wettbewerben stehen die Berner aber weiterhin ohne Makel da. Im Cup mussten sie zwar zweimal gegen einen unterklassigen Club in die Verlängerung, schlussendlich setzte sich aber YB auch in diesem Wettbewerb zweimal durch und steht im Achtelfinal. Um einiges beeindruckender ist aber die Berner Leistung in der Meisterschaft: Nach sechs Runden stehen sie immer noch ohne Punktverlust da und führen die Tabelle mit acht Punkten Vorsprung auf den FC St. Gallen 1879 und neun Zählern mehr als der FCB an.
Die Young Boys sind Favorit, sind Erster und haben neun Punkte Vorsprung. Wir werden unsere Chancen haben, werden aber unser Bestes abrufen müssen.
Der letzte Club, der einen derart starken Saisonstart aufweisen konnte, war der FCB, der zu Beginn der Saison 2016/2017, die ersten neun Spiele für sich entschied. Momentan ist er aber weit von solchen Resultaten entfernt. Nur ein Drittel seiner bisherigen Partien gewann der FCB in dieser Saison. Auswärts steht er in der Meisterschaft gar noch ganz ohne Erfolg da.
Die Statistik:
Statistisch stehen die Chancen schlecht, dass sich an der FCB-Erfolglosigkeit in der Fremde etwas ändert. Denn die Berner haben seit über einem Jahr und der 0:4-Niederlage gegen den FC Thun am 9. August 2017 zuhause kein Meisterschaftsspiel verloren. Zudem gehört das Stade de Suisse nicht nur wegen der ungewohnten Unterlage zu den eher unbeliebteren Destinationen des FCB, datiert doch der letzte Sieg in Bern vom 22. Mai 2016 und liegt somit schon über zwei Jahre zurück. In den darauffolgenden vier Partien blieb Rotblau dreimal ohne Punkte, beim letzten Gastspiel gab es auf Basler Seite mit einem 2:2 immerhin einen Punktgewinn zu bejubeln.
YB hat Selbstvertrauen und eine Selbstverständlichkeit, die uns noch fehlt. Daran müssen wir arbeiten.
Übrigens: Auch wenn der FCB, mit neun Punkten aus sechs Partien, sicherlich nicht berauschend in die neue Saison startete, gehört dieser Auftakt nicht zu den schlechtesten seit der Einführung der Super League im Jahr 2003. Dreimal (2006, 2009 und 2011) hatten die Basler nach einem Sechstel der Meisterschaft weniger Punkte auf dem Konto und im Jahr 2013 hatte er genau gleiche Anzahl an Zählern nach sechs Partien. Immerhin dreimal (2010, 2012 und 2014) wurde er danach dennoch Meister, wobei er dabei nie einen so konstanten Konkurrenten wie die Young Boys in ihrer aktuellen Verfassung hatte.
Die Personalsituation:
Die Situation rund um die Abwesenden hat sich seit dem Cupspiel in Echallens letzten Samstag leicht verschärft. Von den damals verletzten Jonas Omlin, Valentin Stocker, Marek Suchy und Carlos Zambrano ist noch keiner ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Dann verletzte sich Samuele Campo in jenem Spiel und Taulant Xhaka wird in Bern auch nicht spielen können; er sitzt eine Sperre ab, die er sich im Spiel gegen den FC Thun mit einer gelb-roten Karte eingehandelt hat.
Als Trainer muss man bei Ausfällen flexibel sein und nach Lösungen suchen. Das gehört zum Job.
Kadermutationen bei YB:
Zuzüge: Mohamed Ali Camara (Hapoel Ra’anana AFC/Israel), Ulisses Garcia (1. FC Nürnberg/Deutschland), Jan Kronig (U21), Sandro Lauper (FC Thun), Léo Seydoux (U21)
Abgänge: Marco Bürki (SV Zulte Waregem/Belgien), Alexandre Letellier (ES Troyes AC/Frankreich), Kasim Nuhu (TSG 1899 Hoffenheim/Deutschland).