Vor dem Spiel:
FCB-Trainer Marcel Koller nahm im Vergleich zum erfolgreichen Spiel in St. Gallen lediglich einen Wechsel in der Startformation vor und zu diesem war er sogar gezwungen: Da Éder Balanta verletzt ausfiel, rückte der nominelle Mittelfeldspieler Taulant Xhaka eine Reihe zurück in die Innenverteidigung. Er hatte diese Position bereits in der vergangenen Saison in einem Auswärtsspiel beim Grasshopper Club (0:0), beim Heimspiel gegen den Manchester City FC (0:4) und im Cup-Halbfinal beim BSC Young Boys (1:2) gespielt. Damals agierte der FCB allerdings mit einer Dreierkette. In der Rückrunde der Saison zuvor hatte Xhaka aber auch schon sehr erfolgreich als Innenverteidiger in einer Viererkette agiert (beim 4:1-Sieg beim FC Lugano, beim 7:0-Sieg beim St. Gallen 1879 und beim 2:1-Heimsieg gegen den FC Vaduz).
Beim Gast aus Neuenburg standen mit Janick Kamber (28) und Charles Pickel (21) zwei Spieler aus der FCB-Nachwuchsabteilung in der Startformation, trotzdem betrug das Durchschnittsalter der Startformation der Gäste über 29 Jahre.
Vor dem Anpfiff wurde eine Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen ehemaligen FCB-Spieler Peter Ramseier abgehalten.
Die erste Halbzeit:
Der FCB war von Anfang an das dominierende Team, nach rund sechs Minuten strich ein erster Abschluss Kevin Buas nur knapp am Tor der Gäste vorbei. Dieses wurde von Laurent Walthert gehütet und dieser bekam auch schon bald Arbeit, wie bei einem Abschluss Albian Ajetis (16.) und nach einer schönen Kombination über Fabian Frei und Ajeti an dessen Ende ein Schuss Luca Zuffis aus kurzer Distanz stand (27.).
Auf der anderen Seite konnte sich auch Martin Hansen mit einer starken Parade gegen Raphaël Nuzzolo auszeichen, der aus kurzer Distanz zum Abschluss gekomen war (27.). Weniger vorteilhaft sah Hansen aus, als er einen Weitschuss von Tunahan Cicek abprallen liess und in dessen Anschluss Nuzzolo nach einem Zweikampf mit Eray Cömert zu Fall kam. Nikolaj Hänni liess aber weiterspielen und praktisch im Gegenzug traf Ajeti nach einer Flanke Silvan Widmers per Kopf zum 1:0. Der FCB zeigte einige gute Kombinationen, war aber auch manchmal zu umständlich und zögerlich im Abschluss, die Führung zur Pause war trotzdem sicher verdient.
Ich habe in der Pause angesprochen, dass wir mehr Emotionen und Geschlossenheit benötigen.
Die zweite Halbzeit:
So gut der FCB im ersten Durchgang begonnen hatte, so ärgerlich begann die zweite Halbzeit. Nach einer abgefälschten Flanke Janick Kambers traf Raphaël Nuzzolo aus kurzer Distanz zum 1:1. Das Gegentor hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit jenem, das der FCB zuletzt in St. Gallen kassiert hatte, wieder hatte der Gegner besser auf einen abgefälschten Ball reagieren und damit profitieren können.
Wir waren uninspiriert, zu wenig kompakt und haben zu viele Fehler gemacht.
Fünf Minuten später wurde es dann nochmals richtig gefährlich im Xamax-Strafraum: Im Anschluss an einen Eckball versuchten sich mehrere FCB-Spieler im Abschluss, den gefährlichsten und letzten, jenen von Eray Cömert klärte Mike Gomes auf der Linie. Danach gab es für den FCB kein Durchkommen mehr, die Gäste verteidigten mit Mann und Maus und hielten die Gefahr so geschickt vom eigenen Tor fern.
In der Schlussphase fielen die Xamaxiens noch mit zwei Versuchen aus der Distanz auf, aber sowohl Nuzzolos (81.) als auch Charles-André Doudins (82.) Schuss flog knapp am Basler Kasten vorbei.
Nach dem Spiel:
Nach dem Ausgleich besass der FCB noch genau eine Möglichkeit, danach stand der Gegner zu massiert und sicher im Weg zum Tor. Der Vorwurf, den sich der FCB machen lassen muss, ist, dass er nicht früher höher in Führung lag und dass der Gegner relativ leicht zum Ausgleich kam, dieser wäre sicher zu verhindern gewesen. So aber kann man sogar von einer verdienten Punkteteilung sprechen, weil die Gäste wohl das Maximum aus ihren Möglichkeiten gemacht hatten und fast nie in Gefahr gerieten diesen Punktgewinn noch aus der Hand zu geben.
Ich sehe es nicht als Rückschlag an, aber im Moment fehlt uns die Konstanz um regelmässig Topleistungen abzuliefern.
Mit dem Remis gegen den Aufsteiger verpasste es der FCB einerseits Punkte auf den BSC Young Boys gut zu machen und andererseits musste er den FC Thun wieder an sich vorbeiziehen lassen. Im Moment belegen die Basler den vierten Rang, punktgleich mit dem FC Zürich. In Zürich geht es für den FCB dann auch weiter, nämlich mit dem Auswärtsspiel beim Grasshopper Club am kommenden Samstag (19.00 Uhr, Letzigrund).
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – Neuchâtel Xamax FCS 1:1 (1:0)
St. Jakob-Park. – 24’605 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 40. Ajeti 1:0 (Widmer). 52. Nuzzolo 1:1 (Kamber).
FCB: Hansen; Widmer, Cömert, Xhaka, Riveros; Serey Die (59. Pululu), Frei; van Wolfswinkel (73. Kalulu), Zuffi, Bua (68. Oberlin); Ajeti.
Xamax: Walthert; Tréand, Gomes, Oss, Huyghebaert, Kamber; Cicek (61. Veloso), Pickel, di Nardo (90. Ramizi); Doudin; Nuzzolo (94. Corbaz).
Bemerkungen: FCB ohne Balanta, Campo, Okafor, Stocker, Suchy, Zambrano (alle verletzt). Xamax ohne Ademi, Duric, Fejzuhallu, Le Pogam, Luna und Santrana (alle verletzt). – Verwarnungen: 42. Frei (Foul). – Schweigeminute für den verstorbenen Peter Ramseier vor dem Spiel. 58. Doudin (Foul). 74. Kamber (Foul). 79. di Nardo (Foul). 86. Pickel (Unsportlichkeit). 88. Walthert (Zeitspiel). – 57. Gomes klärt einen Abschluss Cömerts auf der Linie.