Vor dem Spiel:
Zum zweiten Mal in dieser Saison stand Silvan Widmer bei einem Ligaspiel nicht in der Startformation, der Grund dafür war eine Sperre, die er sich im Spiel gegen den BSC Young Boys eingehandelt hatte. Für ihn sollte Taulant Xhaka auf der rechten Seite verteidigen. Die dadurch entstandene Vakanz im Mittelfeld besetzte Zdravko Kuzmanovic, der so zu seinem zweiten Starteinsatz in der laufenden Super-League-Saison kommen sollte – dies neben Éder Balanta, der in der Innenverteidigung für Eray Cömert Platz machte. Im Vergleich zum YB-Spiel nahm Marcel Koller zudem zwei weitere Wechsel vor, so rückten Raoul Petretta und Albian Ajeti für Blas Riveros und Ricky van Wolfswinkel in die Startelf.
Die erste Halbzeit:
Eigentlich gab es nicht viel zu berichten aus der ersten Hälfte, es spielte sich nicht viel ab vor den beiden Toren. Ein Weitschuss Tsiy Ndenges strich nach einer Viertelstunde knapp am Basler Tor vorbei und im Gegenzug parierte David Zibung einen Kopfball Valentin Stockers. Rund zehn Minuten später fing Lucas Alves zudem einen Querpass Stockers ab, der für Gefahr hätte sorgen können.
Ich habe beim Tor Ajetis keine Regelwidrigkeit erkannt. Wichtig ist, dass man sich nach einer solchen Szene wieder auf das Wesentliche konzentriert.
Es kam dann nach 36 Minuten aber auf dem Rasen doch noch Hektik auf: Zdravko Kuzmanovic hatte den Ball vor einem Freistoss in der Hand, legte die Kugel hin, Luca Zuffi flankte und Albian Ajeti traf per Kopf. Nikolaj Hänni deutete zur Mitte, revidierte nach Protesten der Luzerner seinen Entscheid aber, laut Aussage von der Liveübertragung des Teleclub hatte er das Spiel noch nicht freigegeben. Allerdings ist im Fernsehen klar ein Pfiff einer Trillerpfeife kurz vor dem Freistoss zu hören. Somit war die grösste Aufregung der ersten Halbzeit einer Schiedsrichtentscheidung geschuldet.
Die zweite Halbzeit:
Auch nach dem Seitenwechsel blieben Torchancen Mangelware. Ein Kopfball Ajetis, der sein Ziel nur knapp verfehlte (54.) blieb für längere Zeit, die einzig gefährliche Szene. Zehn Minuten vor dem Ende erlöste dann aber Captain Marek Suchy den FCB. Der Innenverteidiger reagierte nach einem Freistoss Ricky van Wolfswinkels, der am Pfosten landete, am schnellsten und traf zum 1:0. In der Folge hatten die Basler noch Möglichkeiten das Score zu erhöhen, aber David Zibung rettete gegen van Wolfswinkel (88.) und gegen Noah Okafor (92.) zweimal stark und verhinderte so einen noch höheren FCB-Sieg.
Wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert und uns gute Möglichkeiten herausgespielt. Leider haben wir zu wenig Tore daraus gemacht.
Nach dem Spiel:
Diskussionen lieferte natürlich der Entscheid Hännis, das Tor von Ajeti nachträglich zu annullieren. Marek Suchy später Treffer verhinderte aber, dass dieser kuriose Entscheid spielentscheidend war. Der Basler Sieg, wenn auch spät zustande gekommen, war sicherlich verdient, schon nur das Cornerverhältnis, das am Ende 9:0 für den FCB lautete, sprach eine klare Sprache. Und auch punkto gefährlichen Möglichkeiten hatten die Basler die Nase vor den Luzernern. Am kommenden Mittwoch geht es für den FCB bereits mit dem nächsten Auswärtsspiel weiter, dann trifft er im Letzigrund auf den FC Zürich.
Das Telegramm:
FC Luzern – FC Basel 1893 0:1 (0:0)
Swissporarena. – 11’549 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 80. Suchy 0:1 (van Wolfswinkel).
FCL: Zibung; Sidler, Cirkovic, Alves, Grether (89. Ugrinic); Schulz, Voca; Schneuwly, Ndenge (58. Demhasaj), Schürpf (74. Custodio); Eleke.
FCB: Omlin; Xhaka, Suchy, Cömert, Petretta; Kuzmanovic (82. Frei), Balanta; Okafor, Zuffi (74. van Wolfswinkel), Stocker (68. Kalulu); Ajeti.
Bemerkungen: FCL ohne Juric, Knezevic, Salvi, Schmid, Vargas (alle verletzt) und Schwegler (gesperrt). FCB ohne Bua (verletzt) und Widmer (gesperrt). Ersatzbank FCB: Campo, Frei, Hansen, Kalulu, Riveros, van Wolfswinkel und Zambrano. – Verwarnungen: 47. Kuzmanovic (Foul). 53. Zirkovic (Foul). 90. Kalulu (Zeitspiel). – 36. Tor von Ajeti aberkannt. 80. Freistoss von van Wolfswinkel an den Pfosten.