Man kann sich gut vorstellen, dass die Gefühlswelt der FCB-Anhänger in den letzten zehn Tagen ein Auf und Ab erlebt hat. Da war zuerst der gelungene Saisonstart mit einem 4:1-Sieg in Sion, danach führten die Basler in Eindhoven bis in die Schlussphase mit 2:1, ehe sie noch mit 2:3 verloren – und dann kam die 1:2-Heimniederlage gegen den FC St. Gallen 1879. Die Gefühlslage im Team vor dem Rückspiel gegen PSV ist daher von aussen nicht ganz einfach einzuschätzen. Marcel Koller machte an der Medienkonferenz im Hinblick auf das Spiel gegen die Niederländer aber klar, dass es für ihn nur eine Blickrichtung gibt, nämlich die nach vorne. Das heisst, man hat die Niederlage gegen die Ostschweizer analysiert und konzentriert sich jetzt wieder voll auf PSV Eindhoven.
Klar war am Tag nach dem Spiel gegen St. Gallen die Enttäuschung da. Wir haben dann die Niederlage analysiert und nach vorne geschaut. Ich habe nicht das Gefühl, dass das 1:2 am Selbstvertrauen des Teams genagt hat.
Daher spielt jetzt in erster Linie noch das Resultat aus dem Hinspiel eine Rolle – und das war mit 2:3 aus Basler Sicht gar nicht so schlecht. Gewiss war es ärgerlich, wie es zustande gekommen war. Bei nüchterner Betrachtung kann man aber festhalten, dass der FCB schon vor Aufgaben stand, die schwieriger zu lösen waren als die aktuelle. Was natürlich nicht heisst, dass Rotblau nun Favorit auf das Weiterkommen ist.
Wie der FCB musste auch PSV Eindhoven am vergangenen Wochenende einen Rückschlag hinnehmen. Die Brabanter trafen im niederländischen Super Cup auswärts auf den Doublesieger AFC Ajax und verloren die Begegnung gegen den Rivalen mit 0:2. Marc van Bommel startete in diese Partie mit sieben Spieler in der Startformation standen, die schon gegen den FCB begonnen hatten.
Beim FCB wurden gegen St. Gallen einige Kräfte geschont, lediglich vier Spieler aus der Startformation vom Spiel in Eindhoven standen auch in der Partie gegen St. Gallen von Beginn weg auf dem Platz. Nicht mit dabei war beispielsweise Valentin Stocker. Der FCB-Captain bedauerte zwar natürlich die Niederlage gegen die Ostschweizer, aber auch für ihn war klar, dass man nicht etwas nachtrauern sollte, das man nicht mehr ändern kann.
Es ist schade, dass wir nicht gepunktet haben gegen St. Gallen. Aber das darf uns nicht schwächen, sondern wir müssen die Lehren daraus ziehen und gestärkt aus dieser Situation herausgehen.
Es wäre von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit, dass dies dem FCB gelingt. Denn man kann wohl ohne zu flunkern behaupten, dass die nächste Partie nun wirklich die wichtigste ist. Mit einem allfälligen Erfolg gegen PSV kann sich Kollers Team bereits die Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Europa League sichern und man bliebe zudem im Rennen um einen Platz in der Gruppenphase der UEFA Champions League.
Die Ausgangslage ist im Vergleich zum Spiel gegen den PAOK FC vor Jahresfrist auf alle Fälle eine andere. Damals hatte man lediglich ein Auswärtstor erzielt und war über sehr lange Zeit einem Rückstand nachgerannt, was jetzt in Eindhoven nicht der Fall war. Das scheint auch das Basler Publikum so zu sehen, denn für die Partie gegen PSV Eindhoven waren am Montagmittag 23'800 Tickets verkauft, und damit also fast 10'000 mehr als vor einem Jahr Zuschauer gegen PAOK ins Joggeli gekommen waren.
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