Beim Duell PSV gegen den FCB stehen sich die beiden zweitplatzierten der vergangenen Saison der niederländischen und der schweizerischen Liga gegenüber. Allerdings ist die Saison in den Niederlanden um einiges knapper verlaufen, als in der Schweiz: PSV stand am Ende gerade mal drei Punkte hinter dem Halbfinalisten der Champions League, Ajax Amsterdam. Das sagt wohl schon einiges über die Qualität des Teams von Marc van Bommel aus. Und auch wenn PSV im Sommer einige Abgänge zu verkraften hatte, unter anderem verliess Captain Luuk de Jong den Verein, sieht Marcel Koller die Brabanter als Favoriten.
PSV hat viel Qualiätät im Team. Und wenn man sich die Resultate der letzten Saison ansieht, sind die Niederländer der Favorit.
Wobei das gar nicht so leicht zu beurteilen sein dürfte, denn schliesslich startet die Eredivisie erst Anfang August. Koller musste sich also sein Bild vom kommenden Gegner aus dessen Vorbereitungsspielen machen. Wobei die Resultate in diesen ziemlich unterschiedlich ausfielen: Darunter gab es einen Kantersieg gegen den letztjährigen FCB-Gegner Vitesse Arnhem, aber auch ein torloses Unentschieden gegen den letzten FCB-Gegner FC Sion und zuletzt eine 0:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg.
PSV mit fast 3,5 Toren pro Heimspiel
Ein wenig mehr Klarheit dürfte über den Formstand des FCB herrschen, schliesslich startete er am vergangenen Freitag bereits in die neue Spielzeit – und das mit einem 4:1-Sieg in Sion. Und er bestätigte damit eine starke Vorbereitungsphase. Auch wenn der Endstand des Saisonauftakts sicher zufriedenstellend war, betont Koller aber, dass es noch einer Steigerung bedarf, um die Partie am Dienstag wieder mit einem guten Resultat abzuschliessen.
Dass dies eine sehr schwierige Aufgabe werden dürfte, bestätigt wieder ein Blick auf die letzte Saison – dieses Mal aber mit Fokus auf die Resultate: PSV hat nicht nur alle Heimspiele mit einer Ausnahme für sich entschieden, sondern dabei auch fleissig Tore erzielt – im Schnitt fast 3,5 pro Spiel.
Vielleicht ist es ein kleiner Vorteil, dass wir bereits einen Erfolg feiern konnten. Aber wir dürfen uns auf diesem Sieg nicht ausruhen und müssen uns noch steigern, um in Eindhoven ein gutes Resultat zu erzielen.
Was dem FCB neben dem guten Saisonstart auch noch Hoffnungen machen darf, ist seine Bilanz gegen niederländische Teams in diesem Jahrtausend: Vor einem Jahr schlugen die Balser Vitesse Arnhem zweimal mit 1:0, gegen Feyenoord gab es in zwei verschiedenen Gruppenphase des UEFA-Cup einen Sieg (2004) und ein Remis (2006, das zum Weiterkommen reichte) zu feiern und im UI-Cup gegen den SC Heerenveen gleich zwei Siege (2001). Niederlagen gab es lediglich gegen Feyenoord im UEFA-Cup (2000).
Niederländischer Clubfussball wieder erstarkt
Weitere Duelle mit niederländischen Teams gab es seit dem Jahrtausendwechsel erstaunlicherweise nicht, auch wenn der FCB einen Grossteil seiner internationalen Spiele in dieser Zeitspanne ausgetragen hat. Das könnte damit zu tun haben, dass der niederländische Clubfussball in den letzten zwanzig Jahren nicht seine beste Zeit durchlebte. Spätestens In der letzten Saison änderte sich das aber wieder und daher ist der FCB gewarnt, wenn er am Dienstag auf den Zweiten der vergangenen Eredivisie trifft. Aber er tut das immerhin mit dem gestärkten Selbstvertrauen, das ihm ein gelungener Saisonstart beschert hat. Nicht geändert hat sich seither an der Personalsituation: Zdravko Kuzmanovic und Tician Tushi sind verletzt, Julian von Moos fällt krankheitsbedingt aus.