Vor dem Spiel:
Wie angekündigt nahm Marcel Koller ein paar Wechsel vor im Vergleich zum Heimspiel gegen PSV Eindhoven – und zwar fünf an der Zahl. Im Berner Oberland sollte Konstantinos Dimitriou, auf der Position Omar Alderetes, zu seinem Debüt in der Super League kommen. Zudem rückten Blas Riveros, Noah Okafor, Samuele Campo und Kevin Bua in die Startformation, anstelle von Taulant Xhaka, Éder Balanta, Valentin Stocker und Albian Ajeti. Eigentlich hätte Raoul Petretta beginnen sollen, dieser verspürte aber beim Aufwärmen Schmerzen in der Hüfte und so kam Riveros für ihn zum Zug. Lediglich einen Positionswechsel nahm Ricky van Wolfswinkel vor, der Niederländer rückte vom Flügel in die Sturmspitze.
Vor dem Anpfiff wurden die Gastgeber als fairstes Team der vergangenen Saison mit der Fair Play Trophy 2018 ausgezeichnet.
Die erste Halbzeit:
Marcel Koller hatte beim Vorschaugespräch am Freitag noch vor der Kopfballstärke Simone Rapps gewarnt. Und zum Leid des FCB stellte dieser jene gleich unter Beweis: Noch keine acht Minuten waren gespielt, als Rapp nach einem Eckball Miguel Castromans die Gastgeber per Kopfball in Führung brachte. Die Gäste hatten zunächst Mühe mit dem starken Pressing der Gastgeber und leisteten sich einige Fehlpässe im Spielaufbau.
Durch das frühe Gegentor wurde unser Plan über den Haufen geworfen, aber die Reaktion darauf war dann stark.
Nach gut zwanzig Minuten war aber eine Steigerung im Basler Spiel auszumachen und nach einer halben Stunde hatte der FCB auch seine ersten Abschlüsse zu verzeichnen. Samuele Campo schoss aber drüber und wenig später parierte Guillaume Faivre einen Weitschuss Luca Zuffis. Auch Ricky van Wolfswinkel besass eine gute Möglichkeit zum Ausgleich, traf den Ball mit seinem Kopf aber nicht wunschgemäss. Kurz vor der Halbzeit sollte es dann aber klappen: Einen Freistoss Fabian Freis verwertete Silvan Widmer per Kopf und sorgte so für einen ausgeglichenen Spielstand zur Halbzeit.
Die zweite Halbzeit:
Der FCB nahm den Schwung vom Ausgleichstreffer über die Pause mit und war nach dem Seitenwechsel spielbestimmend. Den Lohn dafür gab es nach rund einer Stunde: Nach einer Flanke Noah Okafors kam Fabian Frei zentral vor dem Tor zum Kopfball und brachte die Gäste in Führung. Nun hatte der FCB das Geschehen auf dem Platz weitgehend im Griff, allerdings ohne allzu viel Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu kreieren.
Es war nicht einfach, weil Thun eine kampfstarke Mannschaft hat. Schlussendlich kam der Sieg auch durch unsere mentale Stärke zustande.
Wie aus dem Nichts kamen die Gastgeber dann rund zwanzig Minuten vor dem Ende zum Ausgleich. Eray Cömert lenkte einen Schuss Castromans an den Pfosten und Basil Stillhart staubte zum 2:2 ab. Aber auch auf diesen Rückschlag konnte Rotblau nochmals reagieren: In der Schlussphase drückte der eingewechselte Valentin Stocker den Ball mit der Brust zum 3:2-Endstand über die Linie. Er profitierte dabei von der Vorarbeit Samuele Campos und Silvan Widmers, der den Ball mit dem Kopf in die Mitte gelegt hatte. Nun liess sich der FCB die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und nahm die drei Punkte aus der Stockhorn Arena mit.
Nach dem Spiel:
Dank dem Sieg in Thun ist der FCB zumindest bis am Sonntagabend Tabellenführer und er wird auch nach Abschluss der 3. Runde der Raiffeisen Super League höchstens einen Punkt hinter dem Leader liegen. Wenn auch schon am Dienstag eine Reaktion auf die Niederlage gegen den FC St. Gallen 1879 vom vergangenen Samstag erfolgt war, war es ungemein wichtig, dass es den Baslern gelungen ist, auch in der Meisterschaft wieder zu gewinnen. Jetzt gilt die Konzentration aber schon wieder der Qualifikation für die UEFA Champions League, in welcher Rotblau am kommenden Dienstag zuhause auf den LASK trifft.
Das Telegramm:
FC Thun – FC Basel 1893 2:3 (1:1)
Stockhorn Arena. – 6’266 Zuschauer. – SR Stephan Klossner.
Tore: 8. Rapp 1:0 (Castroman). 43. Widmer 1:1 (Frei). 58. Frei 1:2 (Okafor). 70. Stillhart 2:2. 85. Stocker 2:3 (Widmer).
FCT: Faivre; Glarner, Gelmi, Sutter, Hefti; Castroman, Fatkic (46. (erste Halbzeit) Bigler), Stillhart; Vasic (64. Kablan), Rapp, Salanovic (66. Munsy).
FCB: Omlin; Widmer, Dimitriou, Cömert, Riveros; Frei, Zuffi (61. Balanta); Okafor (81. Pululu), Campo, Bua (74. Stocker); van Wolfswinkel.
Bemerkungen: FCT ohne Chihadeh, Hediger, Hunziker, Karlen, Tosetti, Ziswiler (alle verletzt), Righetti und Wanner (beide krank). FCB ohne Ademi, Kuzmanovic und Tushi (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Balanta, Kaiser, Nikolic, Pululu, Riveros, Stocker und Zhegrova. – Verwarnungen: 29. Hefti (Foul). 42. Fatkic (Foul). Kablan (Reserve-Spieler, in der Pause verwarnt wegen Reklamierens). 61. Bigler (Foul). 90. Balanta (foul). – 75. Glarner klärt auf der Linie nach Kopfball van Wolfswinkel. 87. Pfostenschuss Pululu. 94. Schneider (Reklamieren).