Der FC Krasnodar hat gemessen an seiner Existenz ein beeindruckende Palmarès. Gegründet wurde der Verein im Jahr 2008. Seither konnte er den Aufstieg in die Premier Liga feiern (2010), die er nie schlechter als auf dem 10. Rang abschloss und in der er in den letzten fünf Jahren stets unter den ersten fünf war. Somit war der FC Krasnodar in dieser Zeit auch immer in der Europa League vertreten und machte dort mit bereits zwei Achtelfinalteilnahmen auch schon auf sich Aufmerksam. Im letzten Jahr scheiterte man in der Runde der letzten 16 nur knapp am Valencia CF. Das ist ein durchaus beachtlicher Leistungsausweis für einen Verein der gerade mal elf Jahre alt ist.
„Interessanter, gefährlicher Gegner“
Nach Basel kommen die Südrussen als Tabellenführer, verständlich also warnte Taulant Xhaka beim Vorschaugespräch am Vortag des Spiels vor der kommenden Aufgabe: „Wir treffen auf einen interessanten und gefährlichen Gegner, der sehr spielstark ist. Aber unser Trainer hat uns mit Videostudien gut auf ihn eingestellt.“ Zudem kennt Xhaka den kommenden Gegner aus auch eigener Erfahrung, haben die beiden Teams im letzten Winter in Marbella doch ein Testspiel gegeneinander bestritten. Damals ging der FCB mit 2:0 als Sieger hervor.
Die Gegner in unserer Gruppe sind alle stark. Ein guter Start in die Gruppenphase wäre daher wichtig.
Einen Erfolg will man natürlich auch nun im Ernstkampf einfahren. Gerade zum Auftakt in diese Gruppe, die ziemlich ausgeglichen scheint, wäre ein solcher sehr viel Wert. Bereits einmal startete der FCB in eine Europacup-Gruppenphase gegen ein russisches Team – das ist allerdings lange her und Rotblau tat dies als klarer Aussenseiter. Im allerersten Spiel in der Gruppenphase der UEFA Champions League der Vereinsgeschichte empfing Rotblau am 17. September 2002 den FC Spartak Moskau und gewann mit 2:0. Mit demselben Resultat siegte er auch im Rückspiel. Die beiden Erfolge gegen die Russen in dieser Kampagne legten den Grundstein für das dramatische Endspiel gegen den Liverpool FC, das mit 3:3 und dem Weiterkommen des FCB endete. Nun soll gegen Krasnodar ein ähnliches Fundament gelegt werden.
Koller hofft auf lautstarke Unterstützung von den Rängen
Marcel Koller hat den Gegner in vier Spielen per Videostudium analysiert und kommt, was die Stärken angeht, auf das gleiche Resultat wie Taulant Xhaka, zudem hat der FCB-Trainer beim FC Krasnodar ein breites Kader mit viel Qualität ausgemacht. Auch wenn bis jetzt lediglich 12'500 Tickets für diese Partie abgesetzt wurden, zählt Marcel Koller auf den lautstarken Support der rotblauen Fans: „Klar hätte man immer gern ein volles Stadion. Aber auch wenn es das morgen nicht geben wird, hoffe ich auf eine intensive Unterstützung unserer Fans, allerdings müssen wir dafür auch auf dem Rasen etwas machen.“ Kollers Plan für den Donnerstagabend steht auf alle Fälle: „Wir spielen zuhause, also müssen wir versuchen dem Gegner unser Spiel aufzudrücken und stark dagegenhalten. Dann können wir diese herausfordernde Aufgabe meistern.“
Wer Favorit ist, kann ich nicht sagen. Wir müssen versuchen dem Gegner unser Spiel aufzudrängen.
Laut dem FCB-Trainer ist es gut möglich, dass Arthur Cabral gegen die Russen sein Startelfdebüt geben wird, fallen doch Ricky van Wolfswinkel und Kemal Ademi für diese Partie aus. Bei Letzterem soll eine Untersuchung am Mittwoch mehr Klarheit darüber verschaffen, ob er am Sonntag beim Spitzenspiel gegen den BSC Young Boys wieder einsatzfähig ist.
Auch hier gibt es übrigens wieder eine Gemeinsamkeit zwischen dem FCB und dem FC Krasnodar: Der russische Tabellenführer ist am Sonntag ebenfalls bei einem Team zu Gast (ZSKA Moskau), das leidglich einen Punkt hinter ihm liegt und damit zu den ersten Verfolgern gehört. Der aktuelle Fokus liegt jetzt aber trotzdem bei beiden Mannschaften auf dem Donnerstag und dem wichtigen Auftakt in die Gruppenphase der UEFA Europa League.