Vor dem Spiel:
Ohne die gesperrten Valentin Stocker und Kemal Ademi sowie in Abwesenheit der verletzten Zdravko Kuzmanovic, Eric Ramires und Ricky van Wolfswinkel liess Marcel Koller einen komplett anderen offensiven Block beginnen als am Donnerstag in Krasnodar. Kevin Bua, Luca Zuffi, Edon Zhegrova und Arthur Cabral spielten für Stocker, Samuele Campo, Noah Okafor und Ademi. Taulant Xhaka, der in Russland gesperrt ausgefallen war, rückte für Emil Bergström in die Startelf und Eray Cömert nahm wieder seinen angewohnten Platz in der Innenverteidigung ein. Der Schwede war eigentlich für die Ersatzbank vorgesehen, musste aber wegen Bauchschmerzen kurzfristig passen und wurde durch Elis Isufi ersetzt.
Der St. Jakob-Park war mit rund 31'000 Zuschauern gut gefüllt und bot eine würdige Kulisse für diesen Spitzenkampf. Unmittelbar vor dem Anpfiff wurde eine Trauerminute abgehalten für Jakob Kuhn und den FCB-Mitarbeiter Ismail Tülek, die beide kürzlich verstorben sind.
Die erste Halbzeit:
Der FCB legte einen furiosen Start hin; bereits nach 13 Minuten lag Rotblau mit 2:0 in Front. Die Führung bewerkstelligte Arthur Cabral, der von Edon Zhegrova, nach einem Doppelpass mit Fabian Frei, herrlich freigespielt worden war und den Ball nur noch einschieben musste. Den zweiten Treffer erzielte Omar Alderete rund sieben Minuten später, er traf mit dem Kopf in die entfernte Ecke nach einem Eckball Kevin Buas von der linken Seite. Leider musste der Flügelspieler das Feld nach rund einer halben Stunde verletzt verlassen, er wurde durch Afimico Pululu ersetzt.
Wir waren von Beginn weg bereit.
Noch vor der Verletzung Buas hatte Luca Zuffi die grosse Chance auf das 3:0. Nach einem Doppelpass mit Frei versuchte er den Ball über David von Ballmoos zu lupfen, der konnte die Kugel aber gerade noch entscheidend ablenken.
Die Gäste hatten im ersten Durchgang zwei gefährliche Szenen zu verzeichnen. Nach 18 Minuten, als Jean-Pierre Nsame alleine vor Jonas Omlin auftauchte, diesen aber nicht bezwingen konnte und nach gut 30 Minuten, als ein Freistoss Michael Aebischers nur knapp am linken Pfosten vorbeistrich.
Die zweite Halbzeit:
Die erste Szene nach dem Seitenwechsel gehörte den Bernern, Nicolas Ngamaleus Kopfball verfehlte das Ziel aber. Und praktisch im Gegenzug entschied dann Edon Zhegrova mit dem 3:0 die Partie. Der Flügelspieler setzte sich am rechten Strafraumrand durch und traf mit einem staubtrockenen Abschluss tief in die entfernte Ecke zum 3:0. Beinahe wäre ihm kurz darauf noch das 4:0 gelungen, aber dieses Mal vertändelte er den Ball.
Die Eigenmotivation der Spieler war aufgrund der Kulisse und des Gegners sehr hoch.
Der Rest der Partie bot dann nicht mehr so viel Spektakel, was sich die Basler Defensive hoch anrechnen darf, hielt sie doch damit die statistisch stärkste Offensive der Liga in Schach. Die Stimmung im Joggeli litt auch nicht darunter, hatte der FCB doch seine Aufgabe bereits zuvor erledigt.
Nach dem Spiel:
Der FCB holte an diesem Nachmittag das Optimum heraus, er verkürzte den Rückstand auf den Leader auf einen Punkt. Beeindruckend war, wie der das erledigte. Gleich zu Beginn setzte er mit einem Doppelschlag ein Zeichen und danach liess er sich vom starken Gegner nicht in die eigene Hälfte zurückdrängen, sondern spielte stark weiter. Man bekam beim Zuschauen praktisch nie das Gefühl, dass diese Partie noch auf die andere Seite kippen könnte. Gerade nach der Pause war es wichtig für das Heimteam ein Zeichen zu setzen und das gelang in Form von Zhegrovas herrlichem Treffer auch bestens. Gleichzeitig standen die Basler so sicher, dass sich der Gegner äusserst schwer tat Chancen zu kreieren.
Es war wichtig, dass wir nach zwei Niederlagen zum Siegen zurückfinden.
Es folgt für einmal keine englische Woche: Marcel Koller hat jetzt eine Woche Zeit, um sein Team auf die nächste Aufgabe, das Heimspiel gegen den FC Sion (Sonntag, 8. Dezember, 16.00 Uhr, St. Jakob-Park), einzustellen. Mit diesem verdienten Erfolg in den Beinen dürfte dem FCB die Vorbereitung auf die kommende Aufgabe sicher ein wenig leichter fallen.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – BSC Young Boys 3:0 (2:0)
St. Jakob-Park. – 30’965 Zuschauer. – SR Stephan Klossner.
Tore: 6. Cabral 1:0 (Zhegrova). 13. Alderete 2:0 (Bua). 48. Zhegrova 3:0 (Zuffi).
FCB: Omlin; Widmer, Cömert, Alderete, Petretta; Xhaka, Zuffi; Bua (35. Pululu, 88. Riveros), Frei, Zhegrova (76. Okfaor); Cabral.
YB: von Ballmoos; Lotomba (68. Janko), Sörensen, Zesiger, Garcia; Fassnacht, Aebischer, Martins Pereira, Ngamaleu (68. Spielmann); Hoarau (66. Assalé), Nsamee.
Bemerkungen: FCB ohne Kuzmanovic, Ramires, van Wolfswinkel (alle verletzt), Ademi und Stocker (beide gesperrt). YB ohne Camara, Gaudino, Lauper, Lustenberger, Sierro und Sulejmani (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Campo, Dimitriou, Nikolic, Okafor, Pululu und Riveros. – Verwarnungen: 48. (erste Halbzeit) Zhegrova (Unsportlichkeit). 54. Garcia (Foul). 73. Janko (Foul). 83. Frei (Foul). – Trauerminute vor dem Spiel für Jakob Kuhn und Ismail Tülek.