Das ist bitter! Der FCB verliert den Cupfinal gegen YB denkbar knapp und spät: In der 89. Minute ist Marvin Spielmann mit einem Distanzschuss erfolgreich und schiesst seine Farben zum Cupsieg und damit zum Double. Die Berner drückten in den Schlussminuten auf diese Führung, waren jetzt wie fast in der gesamten zweiten Halbzeit die aktivere Mannschaft. Trotzdem durfte man aus Sicht von Rotblau hoffen, dass das Spiel nach 90 Minuten zumindest mit 1:1 enden und damit im Elfmeterschiessen entschieden würde. Denn durch die spezielle Situation mit Covid-19 und dem dicht gedrängten Spielplan hätte es keine Verlängerung gegeben. Der FCB hielt mit letzter Kraft dagegen, konnte sich bei mehreren YB-Chancen schadlos halten. Die Möglichkeit durch Spielmann war dann die eine zu viel.
Gute Phasen des FCB
Dabei gab es durchaus Phasen, in denen sich das Team von Marcel Koller als die bessere Mannschaft bezeichnen durfte. Nach der Startphase zum Beispiel, als ein erster rotblauer Jubel durch das Wankdorf hallte. Valentin Stocker jubelte nach einer Vorlage von Silvan Widmer und nach seinem trockenen Schuss. Das Tor wurde allerdings korrekterweise durch den VAR aberkannt; Widmer stand in der Tat bei seiner Vorlage auf Stocker ganz knapp im Abseits. Nach diesem aberkannten Tor agierten die Basler aber mit viel mehr Schwung. In der 42. Minute wurde dies belohnt; Omar Alderete traf mit einem wuchtigen Kopfball nach einem Eckball von Fabian Frei.
Diesen Schwung konnte der FCB nicht mehr mit dem gleichen Ausmass wie zuvor mit in den zweiten Durchgang nehmen. YB kam besser aus der Pause. In der 50. Minute war eine schöne Kombination der Berner zu viel für die Basler Verteidigung – Nsame traf zum 1:1. Doch der FCB fand danach erst nach einer Stunde wieder ins Spiel und kam auch zu guten Chancen. In der 80. Minute hätte Ademi die beste davon nutzen müssen, als er alleine auf das YB-Tor zog und an David von Ballmoos scheiterte. Danach schwanden die Kräfte bei Rotblau, YB bäumte sich nochmal auf und entschied das Spiel spät für sich, nachdem die Berner zuvor noch einen Pfostenschuss zu beklagen hatten.
Insgesamt setzte der FCB hinter diese seltsame, aufregende und unruhige Saison kein „Happy End“. Doch die Vorstellung in der doch eher seltenen Rolle als Aussenseiter gegen die in den letzten Jahren beste Schweizer Mannschaft war durchaus ansprechend.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – BSC Young Boys 1:2 (1:0).
Wankdorf. – 1000 Zuschauer. – SR Sandro Schärer.
Tore: 42. Alderete 1:0 (Frei). 50. Nsame 1:1 (Aebischer). 89. Spielmann 2:1.
FCB: Nikolic; Widmer, van der Werff, Alderete, Petretta (90. Oberlin); Marchand (80. Cömert), Frei; Stocker (86. Campo), van Wolfswinkel, Pululu; Ademi.
YB: von Ballmoos; Lefort, Lustenberger (49. Zesiger), Camara, Garcia (82. Spielmann); Sulejmani (66. Gaudino), Aebischer, Martins (66. Sierro), Ngamaleu (82. Hoarau); Fassnacht, Nsame.
Bemerkungen: FCB ohne Xhaka, Zuffi (beide verletzt), Cabral, Ramires, (beide in Quarantäne). - FCB Ersatzbank: Pukaj, Cömert, Campo, Riveros, Vishi, Oberlin, Tushi. – YB ohne Elia, Lauper und Petignat (alle verletzt). – Verwarnungen: 5. Martins (Foul). 12. Widmer (Foul). 62. Marchand (Foul). 68. Ademi (Foul). 69. Garcia (Foul). 74. Ngamaleu (Reklamieren). 74. van der Werff (Foul). – 28. Tor von Stocker durch VAR aberkannt (Knappes Offside von Widmer). 85. Pfostenschuss von Hoarau.