Vor dem Spiel:
Knapp elf Jahre nach dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams in einem Pflichtspiel standen sich der FCB und CSKA Sofia wieder gegenüber. Die beiden Duelle in der Gruppenphase der UEFA Europa League 2009/2010 hatte der FCB für sich entschieden. Nun sollte ein einziges Spiel darüber entscheiden, wer in dieser Saison in diese einzieht.
Für das vorerst letzte K.o.-Spiel nahm Ciriaco Sforza zwei Änderungen in der Startelf im Vergleich zur Partie in Genf vom vergangenen Sonntag vor: Der zuletzt noch angeschlagene Eray Cömert nahm den Platz von Jasper van der Werff in der Innenverteidigung ein und Afimico Pululu verdrängte Edon Zhegrova vom Flügel auf die Ersatzbank. Damit stand beinahe die gleiche Startelf auf dem Platz wie in den beiden vorangegangenen Europacup-Spielen – mit einer Ausnahme: Im zentralen Mittelfeld spielte Orges Bunjaku anstelle von Samuele Campo.
Die erste Halbzeit:
Der FCB war das aktivere Team im ersten Durchgang und besass durchaus auch seine Möglichkeiten in Führung zu gehen. Arthur Cabral legte seinen Teamkameraden zweimal den Ball auf, ab er sowohl Fabian Frei (12.) als auch Ricky van Wolfswinkel (39.) trafen bei ihren Direktabnahmen den Ball nicht wunschgemäss und verfehlten das Ziel. Und kurz vor der Hälfte musste auch der Torwart der Gäste, Gustavo Busatto, sein ganzes Können noch einsetzen, um einen Weitschuss Valentin Stockers abzuwehren.
Wir haben im Moment nicht den nötigen Spielfluss. Dafür müssen wir Lösungen finden.
Valentin Stocker
Die Gäste zeigten ihre offensiven Qualitäten in erster Linie bei schnellen Gegenstössen. Nach einem solchen kamen sie auch zu ihrer besten Chance, nämlich als Georgi Yomov auf Djordje Nikolic zulief (25). Der Abschluss kam aber direkt auf den Basler Torwart und wurde so zu seiner leichten Beute.
Die zweite Halbzeit:
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs war es zunächst der FCB, der das Spiel machte. Nach 54 Minuten konnte er dann auch davon profitieren: Silvan Widmer dribbelte in den Strafraum, spielte Afimico Pululu an und der wurde von Valentin Antov gefoult. Arthur Cabral verwertete den fälligen Elfmeter sicher zum 1:0.
Wir waren die ersten 70 Minuten gut, danach haben die Kräfte nachgelassen.
Ciriaco Sforza
Nun wurden die Gäste aber stärker, wobei der FCB den Gegner geschickt vom eigenen Strafraum fernhielt. So war es auch kein Zufall, dass der Ausgleich durch einen Weitschuss fiel. Der eingewechselte Tiago Rodrigues setzte sich gegen Stocker und Cabral durch und traf mit einem satten Flachschuss aus rund 20 Metern. Kurz vor dem Ende war es dann wieder Rodrigues, der nach einem zweifelhaften Entscheid von Schiedsrichter Ivan Kruzliak, einen Freistoss von der Strafraumgrenze aus treten durfte. Der Schuss des Portugiesen wurde dann so unglücklich abgefälscht, dass Nikolic keine Abwehrchance mehr hatte. Und in der Nachspielzeit, als sich den Gästen Räume öffneten, machte Ahmed Ahmedov mit dem 3:1 alles klar.
Nach dem Spiel:
Die Enttäuschung auf Basler Seite ist nach dem Verpassen des ersten Saisonziels natürlich gross. Die Sofioter waren wie erwartet die grösste Hürde auf dem Weg in die Gruppenphase der Europa League – und wie es sich erwies, war sie zu gross. Wobei das Spiel durchaus auch anders hätte ausgehen können.
Die Enttäuschung ist gross, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen. Wir haben noch zwei Spiele.
Ciriaco Sforza
Denn eigentlich zeigten die Basler ihre stärkste Europacup-Partie in dieser Saison. Der FCB spielte bis zu einer Führung gut und kontrollierte das Geschehen. Den Gästen reichte aber eine starke Schlussphase, um diese Partie noch zu drehen. Wobei das Glück an diesem Abend sicher nicht auf Seiten der Basler war. Gerade beim 2:1 für die Gäste, als ein abgefälschter und zudem zweifelhafter Freistoss zum Tor führte, war dies klar ersichtlich. Aber die gründe für diese Niederlage sind natürlich nicht in einer einzelnen Szene zu suchen. Daher gilt es jetzt die Gründe für das Ausscheiden zu finden und es bereits am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Luzern besser zu machen.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – CSKA Sofia 1:3 (0:0)
St. Jakob-Park. – Keine Zuschauer. – SR Ivan Kruzliak (Slowakei).
Tore: 54. Cabral 1:0 (Foulpenalty). 72. Rodrigues 1:1. 88. Rodrigues 1:2. 96. Ahmedov 1:3 (Henrique).
FCB: Nikolic; Widmer, Cömert, Alderete, Padula; Stocker (91. Kalulu), Bunjaku (91. Campo), Frei, Pululu; van Wolfswinkel; Cabral (77. Zhegrova).
CSKA Sofia: Busatto; Galabov, Antov, Mattheij, Mazikou; Geferson (59. Rodrigues), Youga; Yomov, Sankharé (91. Ahmedov), Keita (59. Henrique); Sowe.
Bemerkungen: FCB ohne Isufi, Marchand, Petretta, Xhaka und Zuffi (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Campo, Hajdari, Lindner, Kalulu, Riveros, van der Werff und Zhegrova. – Verwarnungen: 45. Geferson (Foul). 49. Padula (Foul). 58. Galabov (Foul). 65. Mazikou (Foul). 75. Sankharé (Reklamieren). 87. Alderete (Foul). 95. Cömert (Unsportlichkeit). 95. Youga (Unsportlichkeit).