Vor dem Spiel:
Im Nachtragspiel der 7. Runde, empfing der FCB den FC Sion und damit den letzten Verein aus der Raiffeisen Super League, auf den er in dieser Saison noch nicht getroffen war. Ciriaco Sforza nahm in der Startaufstellung nur eine Änderung vor im Vergleich zum Spiel gegen Servette vom vergangenen Samstag. Diese war aber sehr bemerkenswert, rückte doch Luca Zuffi für Yannick Marchand in die Startelf. Die Nummer 7 des FCB feierte somit ihr Comeback nach rund zehnmonatiger Verletzungspause und überstandenem Kreuzbandriss. Eine andere schöne Geschichte schrieb an diesem Abend Eray Cömert: Der Innenverteidiger feierte mit seinem 100. Pflichtspiel für den FCB ein Jubiläum der besonderen Art.
Die erste Halbzeit:
Eine schöne Geschichte gab es dann auch rund um das 1:0 für den FCB. Nur gerade zehn Minuten waren gespielt, da spielte Zuffi einen Eckball, in der Mitte traf Timm Klose per Kopf und erzielte so seinen ersten Treffer für den FCB. Dieses Tor wirkte dann aber eher wie ein Weckruf für die Gäste, als beflügelnd für das Heimteam. Denn nach einem guten Start des FCB waren es nun die Walliser, die das Spielgeschehen bestimmten. Und diese erhielten nach einer knappen halben Stunde nach einem Foul von Cömert an Roberts Uldrikis einen Penalty zugesprochen, den Anto Grgic souverän verwandelte.
Luca Zuffi hat gezeigt, dass er sehr wertvoll ist für dieses Team.
In der Folge hatten die Gäste in der Person Uldrikis gleich zwei gute Möglichkeiten in Führung zu gehen, die Tore fielen dann aber auf der anderen Seite: Dem 2:1 für Rotblau ging erneut ein Eckball voraus, dieses Mal von der anderen Seite und getreten von Edon Zhegrova. In der Mitte kam Silvan Widmer zum Kopfball, diesen konnte Kevin Fickentscher noch abwehren, aber nur bis vor die Füsse von Pajtim Kasami, der aus kurzer Distanz abstaubte. Keine fünf Minuten spielte Widmer einen flachen Ball in den Strafraum und Arthur Cabral traf herrlich mit der Hacke in die entfernte Ecke. Mit diesem 3:1 ging es dann auch in die Pause.
Die zweite Halbzeit:
Die erste gefährliche Aktion der zweiten Halbzeit spielte sich vor dem Walliser Tor ab, aber sowohl Cömert als auch Kasami schafften es nach einem Eckball Stockers nicht, den Ball im Tor unterzubringen (56.). Der FCB-Captain schied dann kurz darauf verletzt aus und unmittelbar danach verkürzte Uldrikis auf 2:3. Nun folgte eine Druckphase der Gäste, in der sich der FCB nur selten aus der eigenen Platzhälfte befreien konnte. Diese überstand Rotblau aber schadlos und bekundete danach Pech, als Cömert aus der Drehung nur die Latte traf. Dieser stand dann auch am Ursprung des 4:2. Er spielte einen langen Ball auf Afimico Pululu, dessen Flanke wehrte Fickentscher zwar ab, aber wieder vor die Füsse Kasamis, der erneut kalt abstaubte.
Stocker hatte Probleme mit den Adduktoren, deshalb habe ich ihn vorsichtshalber ausgewechselt.
Nach einem umstrittenen weiteren Elfmeter für die Gäste hätte es dann nochmals knapp werden können. Doch Gaëtan Karlen scheiterte vom Elfmeterpunkt aus an Lindner. Die Basler Freude darüber war aber verfrüht, da der VAR entschied, dass der Strafstoss wiederholt werden müsse. Anscheinend hatte sich Lindner zu früh von der Linie bewegt. Anto Grgic schoss bei der Wiederholung aber übers Tor und so stand dem Basler Sieg nichts mehr im Weg.
Nach dem Spiel:
Nach einem Bilderbuchstart, mit dem ersten Treffer Kloses nach Vorarbeit von Zuffi bei dessen Comeback, baute der FCB ab und kassierte auch verdientermassen den Ausgleich. Mit einer äusserst effizienten Leistung ging Rotblau aber dennoch mit einer komfortablen Führung in die Pause. Nach gutem Beginn im zweiten Durchgang fiel dann aber der Ausgleich und der FCB musste ein wenig zittern. Er löste sich aber gegen Ende vom Druck der Gäste und mit dem 4:2 durch Kasami schien die Partie entschieden.
Mir gefiel die Mentalität des Teams. Man sah, dass wir unbedingt gewinnen wollten.
Richtig spannend wurde es dann nicht mehr, auch weil die Walliser gleich zweimal vom Elfmeterpunkt aus scheiterten und schlussendlich war der Basler Sieg verdient. Auch wenn die Gäste eine längere Druckphase hatten, so waren die Basler doch konkreter und gefährlicher bei ihren Offensivaktionen und am Ende eben auch effizienter.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – FC Sion 4:2 (3:1)
St. Jakob-Park. – Keine Zuschauer. – SR Urs Schnyder.
Tore: 10. Klose 1:0 (Zuffi). 27. Grgic 1:1 (Foulpenalty). 36. Kasami 2:1 (Widmer). 40. Cabral 3:1 (Widmer). 61. Uldrikis 3:2. 81. Kasami 4:2 (Pululu).
FCB: Lindner; Widmer, Cömert, Klose, Petretta; Frei, Zuffi (65. Marchand); Stocker (60. von Moos), Kasami, Zhegrova (77. Pululu); Cabral (77. van Wolfswinkel).
FCS: Fickentscher; Theler, Bamert, Ruiz (84. Iapichino), Abdellaoui; Grgic, Serey Die (84. Karlen), Araz; Itaitinga (84. Wakatsuki), Uldrikis (90. Tosetti), Doldur (55. Khasa).
Bemerkungen: FCB ohne Xhaka (verletzt), Jorge und Nikolic (beide im Aufbau). FCS ohne Andersson, Clemenza, Hoarau, Kabashi und Luan (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Gebhardt, Marchand, Padula, Pululu, van der Werff, van Wolfswinkel und von Moos. – Verwarnungen: 67. Von Moos (Foul). 91. Karlen (Foul). – Super-League-Debüt von Siyar Doldur. – 75. Lattenschuss Cömert. 87. Grgic verschiesst Penalty.
