Vor dem Spiel:
Mit dem positiven Gefühl von vier Auswärtssiegen in Serie wollte der FCB unbedingt seine nicht so positive Bilanz von vier Heimspielen ohne Sieg aufpolieren. Er nahm dieses Unterfangen mit einer weiterhin unerfreulich langen Liste von Abwesenden in Angriff und in Sachen Startaufstellung im Vergleich mit der letzten Partie nur mit einem Wechsel: Luca Zuffi stand im zentralen Mittelfeld anstelle von Yannick Marchand von Beginn weg auf dem Platz.
Die erste Halbzeit:
Es dauerte ein paar Minuten, bis der FCB seine von Beginn weg sichtbare Überlegenheit auch etwas konkreter auf den Platz zu bringen vermochte. Blieben zunächst die eine oder andere aussichtsreiche Standardsituation ungenutzt und Angriffsversuche frühzeitig hängen, war immerhin ab der ersten Minute augenfällig: Der FCB ist präsent in den Zweikämpfen sowie bestrebt, das Geschehen vehement an sich zu reissen und defensiv nicht viel zuzulassen.
In Zählbares ummünzen liess sich dies erstmals in der 32. Minute, als Valentin Stocker einen Corner trat und in Arthur Cabral einen dankbaren Abnehmer fand: Der treffsichere Brasilianer stieg am höchsten und nickte zum 1:0 ein. Nach dem Treffer machten sich die Basler weiter daran, die Walliser hinten einzuschnüren und in deren Gefahrenzone vorzustossen – und dies nur fünf Minuten nach dem Führungstreffer ein weiteres Mal mit Erfolg: Nach einer schönen Kombination über links kam der Ball via Stocker und Raoul Petretta in den Strafraum zu Pajtim Kasami: Der FCB-„Zehner“ setzte direkt zum Flachschuss in die entfernte Ecke an und traf sehenswert zum 2:0.
Die zweite Halbzeit:
Die in allen Belangen vorhandene Überlegenheit aus der ersten Halbzeit vermochte der FCB bedauerlicherweise nicht in den zweiten Durchgang mitzunehmen. Zwar hatte das Sforza-Team weiterhin mehr vom Spiel, doch die Tore fielen nun – ebenfalls in kurzem Abstand – für die anderen Farben: Es war in der 53. und 57. Minute, als Sions Wesley mit einem platzierten Schlenzer und Uldrikis nach einer Karlen-Hereingabe aus kürzester Distanz aus dem zweifachen Rückstand ein Unentschieden machten, sehr zur Ernüchterung des Heimteams. In der Folge wogte das Spiel bis zum Schlusspfiff hin und her, sowohl die Gäste als auch der FCB hatten noch die eine oder andere gute Gelegenheit – aber es blieb beim 2:2. Auch die Überzahlsituation nach der gelb-roten Karte gegen Sions Clemenza (82.) konnte das Heimteam in der Schlussphase nicht zu seinem Vorteil nutzen.
Nach dem Spiel:
So sind es nun fünf Heimspiele in Serie, die der FCB nicht mehr gewinnen konnte. Das ist vor allem auch deshalb schade, weil er damit gegen vorne den Anschluss zu verlieren droht – YB führt mit zehn Punkten Vorsprung bei einem Spiel weniger – und sich gegen hinten nicht besser absetzen konnte. Positiv gesehen steht Rotblau immer noch auf dem zweiten Tabellenrang und irgendwann wird es bestimmt auch mit den Heimsiegen wieder klappen. Jetzt geht es allerdings zuerst zweimal auswärts – am kommenden Sonntag zum FC Zürich und am Mittwoch darauf im Schweizer Cup gegen den FC Winterthur.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – FC Sion 2:2 (2:0)
St. Jakob-Park. – 5 Zuschauer. – SR Urs Schnyder.
Tore: 32. Cabral 1:0 (Stocker). 37. Kasami 2:0 (Petretta). 53. Wesley 2:1 (Clemenza). 57. Uldrikis 2:2 (Karlen).
FCB: Lindner; van der Werff, Cömert (56. Hajdari), Klose, Petretta; Frei, Zuffi; Pululu (73. Zhegrova), Kasami (86. van Wolfswinkel), Stocker; Cabral.
Sion: Fayulu; Ndoye, Bamert, Abdellaoui; Wesley, Serey Die (46. Zock), Grgic, Iapichino (46. Theler); Clemenza; Uldrikis (61. Hoarau), Luan (46. Karlen).
Bemerkungen: FCB ohne Xhaka, Jorge, Abrashi, Padula, Marchand (alle verletzt) und Widmer (krank). FCB-Ersatzbank: Nikolic, Cardoso, van Wolfswinkel, von Moos, Zhegrova, Chiappetta, Hajdari. – FCS ohne Andersson, Araz, Doldur, Kabashi, Martic, Antonio Andre Edgar (alle verletzt). – Gelb-rote Karte: 82. Clemenza (Unsportlichkeit). – Verwarnungen: 27. Abdellaoui (Foul). 39. Uldrikis (Foul). 39. Clemenza (Reklamieren). 47. Van der Werff (Foul). 51. Cömert (Foul). 67. Stocker (Foul). 81. Klose (Foul).