Vor dem Spiel:
Im drittletzten Heimspiel dieser Saison empfing der FCB den Tabellensiebten aus der Ostschweiz. Erstmals seit dem vergangenen Herbst durften nach Monaten ohne jegliche Zuschauer immerhin wieder einmal 100 Zuschauer im St. Jakob-Park mit dabei sein. Die eingeladenen Fans nahmen mit bester Sicht aufs Feld auf dem Balkon im Sektor A3/A4 Platz – in sicherem Abstand zum garstigen Dauerregen, der den Joggeli-Rasen an diesem kalten Tag der Arbeit heimsuchte.
Die 1. Halbzeit:
Der FCB erwischte keinen besonders guten Start in diese Partie. Es waren im Gegenteil die Gäste aus St. Gallen, die von Beginn weg Druck aufsetzten und ihr schnelles, vertikales Spiel aufzogen. Die Gastgeber waren deshalb vornehmlich mit der defensiven Organisation in der eigenen Platzhälfte beschäftigt. Trotzdem gehörte die erste Torchance dem Team von Patrick Rahmen: Pajtim Kasami passte in der 10. Minute auf Silvan Widmer und dessen scharfe Hereingabe verursachte erstmals so etwas wie Gefahr im St. Galler Strafraum.
Die Gastgeber stiessen zwar auch danach hin und wieder in Richtung Strafraum des Gegners vor, doch der FCSG wurde offensiv konkreter. Nach 20 Minuten lautete das Corner-Verhältnis 5:1 zugunsten der Gäste, nach knapp 40 Minute gar 8:1. Und dennoch: Zu wirklich gefährlichen Aktionen, geschweige denn zu etwas Zählbarem, kamen die St. Galler weiterhin nicht. Dafür streifte Valentin Stocker Schuss in der 29. Minute den Aussenpfosten und Cabrals etwas zu schwach getretener Ball landete direkt in Torhüter Zigis Händen.
Die 2. Halbzeit:
Der zuvor starke Timm Klose blieb in der Pause angeschlagen in der Kabine und wurde durch den offensiven Mittelfeldspieler Matías Palacios ersetzt; Fabian Frei verschob dafür eine Linie nach hinten und ersetzte Klose in der Innenverteidigung. Ebenfalls deutlich sichtbar war, dass der FCB mit klar mehr Schwung aus der Kabine kam, als er im ersten Durchgang auf den Rasen gebracht hatte. Der Ball lief nun besser durch die eigenen Reihen und auch gegen hinten liess Rahmens Team nur wenig anbrennen. Belohnt wurde dies durch ein herrlich herausgespieltes Tor: Über mehrere Direktspiel-Stationen kam der Ball zu Arthur Cabral, der nach einem Doppelpass mit Valentin Stocker aus rund 13 Metern humorlos abschloss und sein 18. Saisontor erzielte.
Stocker selber kam kurz darauf ebenfalls noch zu einer Chance, sein Schuss wurde aber noch knapp ins Corner-Out abgelenkt. Natürlich lancierten die St. Galler daraufhin noch eine Schlussoffensive, in der insbesondere ein Lattenkopfball von Boris Babic die den Baslern Zugeneigten im Stadion kurz leer schlucken liess. Viel mehr war es dann aber nicht und der FCB brachte den knappen, aber sicher nicht unverdienten Sieg über die Zeit.
Nach dem Spiel:
FCB-Trainer Patrick Rahmen war natürlich zufrieden mit dem Resultat – insbesondere auch mit der zweiten Halbzeit: «Im ersten Durchgang hatten wir im Spiel nach vorne zu viele Ungenauigkeiten. Das hat sich nach dem Seitenwechsel geändert, da waren wir deutlich besser im Spiel, griffiger in den Aktionen nach vorne – und haben hinten trotzdem nur sehr wenig zugelassen. Das Umschaltspiel und die defensive Stabilität haben wir diese Woche angeschaut im Training und es freut mich, dass die Spieler das heute gut umgesetzt haben.» Nun haben Rahmen und seine Mannschaft eine weitere ganze Trainingswoche Zeit, das nächste Spiel vorzubereiten – dann geht es auswärts gegen YB.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – FC St. Gallen 1879 1:0 (0:0)
St. Jakob-Park. – 100 Zuschauer. – SR Sandro Schärer.
Tore: 67. Cabral 1:0 (Stocker).
FCB: Lindner; Widmer, Cömert, Klose (46. Palacios), Petretta; Frei, Abrashi; Males (79. Zhegrova), Kasami, Stocker; Arthur Cabral.
FCSG: Zigi; Euclides Cabral, Fazliji (87. Sutter), Muheim; Quintilla; Görtler, Guillemenot (26. Staubli), Ruiz (72. Traore); Duah, Adamu (46. Babic).
Bemerkungen: FCB ohne Padula, Xhaka, Jorge, Sene, Durrer (alle verletzt). FCB-Ersatzbank: Nikolic, Zuffi, van Wolfswinkel, Pululu, van der Werff, Zhegrova, Palacios. – FCSG ohne Ajeti, Kräuchi, Abaz (alle verletzt), Youan (krank) und Stillhart (gesperrt). – Verwarnungen: 45. Frei (Reklamieren). 45. Cabral (Reklamieren).