Vor dem Spiel:
Sieben Jahre lang hat Luca Zuffi beim FCB gespielt, jetzt stand er erstmals im Trikot des Gegners auf dem Joggeli-Rasen. Eine spezielle Situation, die vom FCB-Publikum mit entsprechend warmem Applaus honoriert wurde. Zuffi bekam kurz vor dem Anpfiff vom FCB im Rahmen einer kurzen Verabschiedung ein Bild mit den Highlights seiner Rotblau-Karriere sowie ein speziell bedrucktes Trikot überreicht. Danach machte sich der langjährige FCB-Profi mit seinen neuen Sion-Kollegen daran, die Basler im Heimstadion zu fordern.
Die erste Halbzeit:
Dies misslang allerdings gehörig, man muss es so deutlich sagen: Der FCB legte an diesem 1. August los wie die Feuerwehr. Von Beginn weg gab es für Patrick Rahmens Spieler nur eine Richtung – und zwar die nach vorn. Bereits nach gut drei Minuten zappelte der Ball erstmals im Sittener Netz: Pajtim Kasami traf nach Valentin Stockers Eckball mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:0 für den FCB. Die Rotblauen waren damit sofort im Spiel – und das galt auch für das Basler Publikum. Erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit freute sich das Joggeli mit gut 15'000 Zuschauern wieder über eine schöne Kulisse und eine ausgelassene Atmosphäre.
Und die wurde mit der Fortdauer des Spiels nur noch besser: Basler Offensivdrang, Spielwitz und wunderbare Kombinationen dieser kräftig durchgewirbelten Mannschaft boten dem Publikum beste Unterhaltung. Etwa in der 15. Minute, als der pfeilschnelle Sergio López den pfeilschnellen Edon Zhegrova lancierte und dieser den Ball von der Grundlinie aus wieder zurück auf López spielte, der nur noch einzuschieben brauchte. Nach diesem 2:0 folgte kurze Zeit später der nächste Treffer: Eckball Zhegrova, Kopfballhereingabe Sebastiano Esposito, Direktabnahme Eray Cömert. Gespielt waren bis dahin gerade mal gut 20 Minuten.
Es ist nicht so, dass der FCB all seine Chancen verwertet hätte – diese gab es nämlich phasenweise fast im Minutentakt. In der 37. Minute etwa legte Esposito mustergültig auf Arthur Cabral ab, dieser verfehlte aber das leere Tor. Apropos mustergültig: Esposito wurde fünf Minuten später im Strafraum angespielt, dort entdeckte er eine Lücke und schlenzte den Ball aus dem Stand mit dem Aussenrist rotzfrech ins lange Eck. Es war das 4:0 und noch nicht der Schlusspunkt der ersten Halbzeit. Für diesen war Cabral besorgt, als er nach einem Eckball Zhegrovas per Kopf zum 5:0 traf.
Die zweite Halbzeit:
Der FCB spielte munter weiter und liess sich von den vier Wechseln, die Sion-Trainer Marco Walker in der Pause vornahm, nicht beeindrucken. Der besonders spielfreudige Zhegrova erhöhte dann in der 55. Minute nach einer weiteren sehenswerten Einzelleistung, bei der er wie so oft von rechts nach links in die Mitte stach, zum 6:0. Auch bei diesem Skore spielte der FCB die Zeit nicht einfach runter, sondern wollte weiterhin kombinieren, ausprobieren und dominieren. Weitere Chancen gab es viele, Tore für die Basler allerdings keine mehr. Dafür gelang den Gästen kurz vor Schluss per Foulpenalty noch das 6:1. Es war ein verkraftbarer Gegentreffern nach diesem 1.-August-Feuerwerk des FCB.