Vor dem Spiel:
Patrick Rahmen stellte sein Team im Vergleich zum Spiel gegen den FC Sion vom Sonntag auf drei Positionen um: Der von einer Hirnerschütterung noch angeschlagene Raoul Petretta hatte die Reise nach Budapest gar nicht erst mitgemacht und Sebastiano Esposito sowie Sergio López nahmen zuerst auf der Bank Platz. Für dieses Trio rückten Michael Lang, Fabian Frei und Matías Palacios in die Startelf. Andy Pelmard nahm wie schon am vergangenen Donnerstag in Albanien die Position des linken Verteidigers ein und Frei so jene des freigewordenen Innenverteidigers.
Mit Nikola Mitrovic und Nemanja Antonov traf Rotblau auf zwei alte Bekannte: Antonov spielte zwischen 2015 und 2019 drei Saisons für den Grasshopper Club Zürich. Und Captain Mitrovic bestritt bereits sein siebtes Europacupspiel gegen den FCB. Er war bei der letzten Begegnung des FCB mit einem ungarischen Team, vor rund neun Jahren, mit dem FC Videoton zweimal auf Rotblau getroffen und in der Zwischenzeit vier weitere Male als Spieler von Maccabi Tel-Aviv.
Die erste Halbzeit:
Der FCB kam überhaupt nicht auf Touren in diesem ersten Durchgang. Bereits nach sechs Minuten benötigte es einen starken Reflex von Heinz Lindner, um einen Rückstand zu verhindern. Der FCB-Goalie lenkte einen Abschluss von Branko Pauljevic gerade noch an den Innenpfosten.
Dies war aber nur der Auftakt zu einer starken ersten Hälfte der Gastgeber. Rotblau hatte viele unnötige Ballverluste im Mittelfeld zu verzeichnen und Ujpest kam mit schnellem vertikalem Spiel immer wieder zu Möglichkeiten. Auch der Führung der Ungaren ging ein Ballverlust im Mittelfeld voraus. Chukwuebuka Onovo spielte unmittelbar nach der Balleroberung einen hohen Ball auf Yohan Croizet, dieser umspielte Lindner und schob zum 1:0 ein. Im Gegenstoss hatte dann auch Rotblau seine erste richtige Chance. Arthur Cabral schoss aus der Drehung aber knapp übers Tor.
Patrick Rahmen gefiel dieser erste Durchgang nicht, er kommentierte ihn folgendermassen: «In der ersten Hälfte hatten wir zu viele Ballverluste uns fehlte die Aggressivität. Wir hatten Mühe mit dem Umschaltspiel unseres Gegners.»
Die zweite Halbzeit:
Zur Halbzeit nahm der FCB-Trainer dann bereits den zweiten Wechsel vor, nachdem er noch in der ersten Hälfte Darian Males für Pajtim Kasami gebracht hatte, kam nun für den zweiten Durchgang Liam Millar für Edon Zhegrova. Und bei Rotblau war eine Steigerung auszumachen, man liess den Gegner nicht mehr so einfach zu Chancen kommen und war nun in der Offensive präsenter. Für den Ausgleich benötigte es aber ein Präsent der Gastgeber: Nach einer Flanke Males’ köpfelte Pauljevic vors eigene Tor, wo Cabral ebenfalls per Kopfball zum 1:1 traf.
Vor den beiden Toren geschah dann für längere Zeit nichts. Der FCB bestach an diesem Abend aber mit seiner Effizienz. Eine Viertelstunde vor dem Ende ging Rotblau nämlich in Führung: Nach einer Flanke Cabrals stand Males am entfernten Pfosten goldrichtig und drückte den Ball zur Basler Führung über die Linie. Von da an hatte Rotblau das Geschehen im Griff und mit dem Abschluss Sebastiano Espositos rund zehn Minuten vor dem Ende auch die gefährlichste Aktion der verbleibenden Spielzeit.
Nach dem Spiel:
Der FCB bekundete in dieser Partie doch einige Mühe, wobei er sich das Leben mit teils ungenauen Abspielen und vermeidbaren Ballverlusten vor allem im ersten Durchgang selbst schwer gemacht hatte. Stark war, dass er sich dadurch nicht verunsichern liess und den Gegner im zweiten Durchgang auch zu Fehlern zwang. Diese nutzte Rotblau eiskalt aus und verschaffte sich so eine sehr gute Ausganglage für das Rückspiel am kommenden Donnerstag. Und mit dem Endergebnis war Rahmen denn auch zufrieden: «Das Resultat ist gut, die Leistung war es teilweise. Es war wichtig, dass wir auf diese schwierige erste Halbzeit reagieren können.»
Bevor es zum Rückspiel kommt, geht es aber in der Meisterschaft weiter: Am Sonntag steht bereits das nächste Heimspiel an, wenn der Servette FC in Basel gastiert (16.30 Uhr, St. Jakob-Park).