Bei der Begegnung zwischen dem FCB und Servette kommt es zum Duell der beiden Teams, die in der vergangenen Saison um den zweiten Platz kämpften. Rein rechnerisch ging dieses Duell erst mit dem Abschluss der 36. Runde zu Ende – mit dem besseren Ende für Rotblau. Konsequenzen für die laufende Spielzeit hatte diese Platzierung aber nicht. Rotblau und die Grenats starteten beide in der 2. Qualifikationsrunde der UEFA Europa Conference League, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Während sich der FCB am Donnerstag in der 3. Qualifikationsrunde mit dem 2:1-Sieg beim Ujpest eine gute Ausgangslage für das Rückspiel erspielte, hatten die Genfer spielfrei. Sie scheiterten in der vorangegangenen Runde an Molde FK aus Norwegen.
Der Rückstand aus dem Hinspiel war mit 0:3 zu gross, trotz einer guten Reaktion im Rückspiel und einem 2:0-Sieg reichte es den Genfern nicht zum Weiterkommen. So steigt Servette am Sonntag sicher besser regeneriert in das Duell mit dem FCB, aber wohl nicht dem gleichen Selbstvertrauen wie Rotblau. Das Team von Patrick Rahmen hat einen Lauf und ist mit fünf Siegen in fünf Spielen optimal in die neue Saison gestartet. Selbst wenn die Leistung in Ungarn, besonders im ersten Durchgang, nicht berauschend war, so sendete der FCB ein wichtiges Signal aus. Nämlich, dass er imstande ist auf einen Rückstand und eine nicht geglückte Halbzeit zu reagieren. Diese positiven Aspekte nahm auch Patrick Rahmen aus Budapest mit: «Wir konnten nach einer schwachen ersten Halbzeit reagieren und gewannen noch. Das spricht für uns, wir waren in der Pause selbstkritisch und haben zusammengehalten.»
Eingespielte Genfer
Ein solchen Beweis hat Servette so in dieser Spielzeit so noch nicht erbracht. In den bisherigen vier Partien lief es den Genfern entweder gut, wie beim 2:1-Sieg in Sion oder beim 2:0 gegen Molde oder eben nicht, wie bei im anderen Duell mit den Norwegern oder zuletzt beim 0:2 zuhause gegen Lugano am vergangenen Sonntag.
Aber die Saison ist noch sehr jung und die Eindrücke können natürlich auch noch täuschen. Zudem haben die Genfer ihr Kader, mit dem sie in der letzten Spielzeit dem FCB bis am Schluss auf den Fersen blieben, zum grössten Teil gehalten. Qualitativ sollten die Genfer also keine grossen Einbussen gemacht haben. Auch Rahmen warnt vor dem kommenden Gegner: «Servette agiert ähnlich wie in der letzten Saison. Das Team ist eingespielt und hat spielstarke Spieler.»
Lang und Quintillà fraglich
Sollten die Genfer im Joggeli jenes Gesicht zeigen, mit dem sie ihre zwei Siege eingefahren haben, darf sich der FCB auf alle Fälle auf einen starken Gegner gefasst machen. Das können sich die Genfer aber wohl auch, wenn man die bisherigen Resultate und Leistungen von Rotblau betrachtet. Ganz spurlos ist die Partie bei Ujpest aber am FCB auch nicht vorbeigegangen, Michael Lang und Jordi Quintillà nahmen leichte Blessuren mit und sind für den Sonntag fraglich, wie auch der rekonvaleszente Raoul Petretta. Weiterhin fehlen werden die verletzten Yacouba Nasser Djiga, Andrea Padula, Djordje Nikolic und Adrian Durrer.