Nach zwei Siegen gegen den FC Vaduz zum Auftakt in die Qualifikation zur UEFA Europa Conference League tut sich der Ujpest FC schwer. Nach der Niederlage gegen den Puskas FC beim Meisterschaftsstart und jene gegen den FCB am vergangenen Donnerstag holten sich die Budapester im Auswärtsspiel beim Debreceni VSC einen Punkt. Dieser erste Punktgewinn in der Meisterschaft dürfte aber mit gemischten Gefühlen verbunden gewesen sein. Denn Ujpest spielte nach einem Platzverweis gegen Abdoulaye Diaby während 75 Minuten in Unterzahl. Das lief allerdings gar nicht so schlecht. Bis eine Viertelstunde vor dem Ende führte Michael Oennings Team nämlich dank zwei Toren von Yohan Croizet mit 2:0, dann kassierte man aber noch zwei Tore und verpasste so den ersten Dreier in dieser Meisterschaft.

Die Gefühlswelt beim nächsten FCB-Gegner dürfte daher ein wenig anders aussehen als bei den Baslern. Diese eilen zurzeit von Sieg zu Sieg, haben mit dem Kantersieg gegen Servette wohl noch mehr Selbstvertrauen getankt und dank des deutlichen Resultats auch die Möglichkeit gehabt die Kräfte einzuteilen für die Begegnung am Donnerstag. Die Vorzeichen stehen für den FCB also gut vor diesem vorletzten Schritt auf dem Weg in die Gruppenphase der Conference League.

Die Statistik spricht auch klar für den FCB. Bisher ist es nur einmal vorgekommen, dass die Basler einen Vorsprung aus einem internationalen Auswärtsspiel im Rückspiel zuhause nicht verteidigen konnten. Das war im UI-Cup 1999, als man dem Hamburger SV nach einem 1:0-Auswärtssieg zuhause mit 2:3 unterlag – heutzutage würde das zu einer Verlängerung führen. Knapp wurde es gegen Malatyaspor vier Jahre danach, als man sich trotz eines 2:0-Auswärtssiegs zuhause erst in der Verlängerung das Weiterkommen sicherte.

Stocker: "Die Stimmung im Joggeli war bereits jetzt grossartig"

In über zehn anderen Fällen schaffte es der FCB aber einen Vorsprung aus dem Hinspiel zuhause zu verteidigen. Unter anderem übrigens auch gegen den letzten Gegner von Ujpest den Debreceni VSC. Diesen bezwang der FCB in der Qualifikation zur UEFA Champions League 2010/2011 auswärts mit 2:0 du liess zuhause ein 3:1 folgen. Nun kann man sich bekanntlich von vergangenen Siegen nichts kaufen, aber die aktuelle Form des FCB berechtigt sicher zur Hoffnung, dass die Verteidigung des 2:1-Vorsprungs mehr als möglich scheint.

An der Vorschau-Medienkonferenz vom Mittwochabend sagte FCB-Trainer Patrick Rahmen: «Wir haben uns eine gute Ausgangslage geschaffen im Hinspiel. Aber es braucht eine sehr konzentrierte Leistung gegen diesen Gegner, darauf sind wir vorbereitet.» Insbesondere werde man besser als in der Begegnung vor einer Woche auf das schnelle Umschaltspiel von Ujpest vorbereitet sein. «Wir dürfen dieses Mal nicht mehr so viel zulassen», so Rahmen, «denn sie haben wirklich eine gefährliche offensive Durchschlagskraft.» Captain Valentin Stocker bezog sich auf die wieder gewonnene Heimstärke seiner Mannschaft: «Wir haben schon Ende letzter Saison gesagt, dass wir unbedingt wieder eine Heimmacht werden müssen. Die Gegner sollen es im Joggeli sehr schwer haben. Das ist uns seither gut gelungen, nun wollen wir dies weiter bestätigen.» Zudem freut sich Stocker sehr auf die Rückkehr der Muttenzerkurve: «Die Stimmung und die Unterstützung der bis jetzt anwesenden Zuschauer war bereits grossartig. Mit der gesamten Muttenzerkurve im Rücken wird es natürlich nochmals etwas lauter, das wird uns weiter pushen.»