Die Affiche Sion – FCB hat schon viele aussergewöhnliche Geschichten geschrieben. Doch gerade die letzten beiden Begegnungen zwischen den zwei Teams hatten es besonders in sich: Zum Ende der vergangenen Saison, bei seinem letzten Auftritt im Tourbillon, ging der FCB am 36. Spieltag mit 0:4 (0:3) unter. In der laufenden Spielzeit folgte dann gut zehn Wochen später, am 1. August 2021, quasi die Revanche: In seinem ersten Heimspiel der Saison 2021/2022 gewann der FCB mit 6:1 (5:0) und begeisterte dabei das Joggeli-Publikum.

Man könnte sagen, dass die «Wahrheit» wohl irgendwo zwischen diesen beiden Partien liegt. Wobei der FCB im Direktvergleich eine klar positive Bilanz ausweist. Nimmt man die letzten zehn Begegnungen, fallen sieben Siege auf den FCB ab, einmal spielten die beiden Clubs unentschieden und zweimal gewannen die Walliser. Auch in der aktuellen Situation sprechen die Vorzeichen eher für den FCB, der Tabellenführer ist, in dieser Saison weiterhin ohne Niederlage dasteht und ein Torverhältnis von +15 aufweist. Allerdings tun die Basler sicherlich gut daran, den Auftritt gegen die neuntplatzierten Sittener genau gleich anzugehen wie ein Spitzenspiel.

"Neuer Trainer, neue Ideen, viele Emotionen"

Das sieht auch FCB-Trainer Patrick Rahmen so: «Wir bereiten uns auf einen schwierigen Match im Tourbillon vor. Es ist ein neuer Trainer mit neuen Ideen da, der das Team – gemeinsam mit dem Präsidenten – enorm heiss machen wird im Hinblick auf das Spiel gegen uns.» Es ist auch damit zu rechnen, dass der Publikumsaufmarsch im Stadion deutlich grösser sein wird als zuletzt, nachdem diese Woche in Sion die Ticketpersonalisierungs-Pflicht fiel und auch der Gästesektor wieder geöffnet wurde. «Es werden auf und neben dem Platz sicher viele Emotionen dabei sein», meint Rahmen. «Wir freuen uns sehr auf das Spiel, wir fahren als Leader ins Wallis und wollen auch so auftreten.»

Personell sieht es beim FCB so aus: Nicht einsatzbereit ist an diesem Wochenende Sebastiano Esposito, der den Fuss verstaucht hat. Für ihn sollte es aber nächste Woche weitergehen. Ob das auch bei Raoul Petretta (Wadenverletzung) der Fall sein wird, muss sich noch weisen – jedenfalls fällt er für den Moment weiterhin aus. Dies genauso wie der schon seit Wochen rekonvaleszente Gonçalo Cardoso, der sich aber langsam auf dem Weg zurück ins Mannschaftstraining befindet. Und schliesslich steht Patrick Rahmen der langzeitverletzte Andrea Padula weiterhin nicht zur Verfügung.

Wer dagegen die Reise nach Sion mit antreten wird, ist Arthur Cabral. Der FCB-Stürmer kehrt zwar erst am Samstag von seinem ersten Aufgebot für die brasilianische Nationalmannschaft zurück. «Ich habe ihm aber gesagt, dass wir trotzdem auf ihn zählen», so Rahmen. «Ob er dann tatsächlich zum Einsatz kommt, müssen wir noch entscheiden.»