Der zweite Spieltag der Gruppe H der Europa Conference League brachte eine Zäsur. Lagen nach dem ersten Spieltag noch alle Teams punktgleich mit dem gleichen Torverhältnis beieinander, gab es in der zweiten Runde mit dem FCB und dem Qarabag FK zwei Sieger. Nun bietet sich diesen beiden Teams die Chance die Lücke auf die beiden letzten Plätze zu vergrössern.
Die Aufgabe für den FCB gestaltet sich dabei sicher nicht einfach, gastiert doch der zyprische Meister im St. Jakob-Park. Und auch in der vorangegangenen, abgebrochenen Saison, lag Omonoia auf dem ersten Platz. Sicher mitverantwortlich für diesen Erfolg ist Trainer Henning Berg, der die Mannschaft im Sommer 2019 übernahm, nachdem sie zuvor drei Jahre lang die Europacupplätze verpasst hatte. Omonoia ist also zuletzt wieder zu einem zyprischen Spitzenteam gereift.
Erst im Elfmeterschiessen gescheitert
Den Sprung in die Europa League verpassten die Zyprer denn auch nur ganz knapp: In der Qualifikation zur Champions League scheiterte man deutlich an Dinamo Zagreb (Gesamtskore 0:3), in der Qualifikation zur Europa League schaltete man dann zunächst den FC Flora aus Tallinn aus, in den Play-offs unterlag Omonoia dann aber dem Royal Antwerp FC im Elfmeterschiessen und fand so den Weg in die Conference League.
Der Start in die nationale Meisterschaft verlief aber nicht nach Wunsch: Sammelte Bergs Team aus den ersten fünf Spielen doch lediglich sieben Punkte, zuletzt feierte man jedioch einen 1:0-Sieg gegen den Apollon Limassol. „Mit dem Sieg gegen den Zweiten hat Omonoia sicher Selbstvertrauen getankt. Zudem zeigt die Tatsache, dass die Zyprer in der Qualifikation für die Europa League erst im Elfmeterschiessen gescheitert sind, dass sie Qualität in der Mannschaft haben“, so Patrick Rahmen beim Vorschaugespräch am Mittwoch.
Rotblaue weisse Weste
Keine guten Erinnerungen an Apollon Limassol hat dagegen der FCB: Vor gut drei Jahren scheiterte Rotblau an diesem Verein in den Play-offs zur Europa League. Das ist aber einerseits auch schon wieder ein wenig länger her und andererseits ist die Ausgangslage nun eine ganz andere. Die Gefahr des direkten Ausscheidens besteht in Duellen mit den Zyprern dieses Mal nicht. Aber es bietet sich nun eine grosse Chance. Mit einem Sieg könnte der FCB aus eigener Kraft einen Konkurrenten aus eigener Kraft bereits um sechs Zähler distanzieren.
Und mit dem 1:0-Erfolg in Sion kommt der FCB sicher auch mit gestärktem Selbstvertrauen in diese Begegnung. Das Ausscheiden gegen Apollon Limassol wollte Patrick Rahmen denn auch nicht gross kommentiere: «Das ist schon drei Jahre her und war auch in einem anderen Wettbewerb. Wichtig ist, dass wir wissen, was uns in diesem Spiel erwartet. Wir müssen nach vorne schauen und nicht zurück.»
Padula und Petretta verletzt, Esposito fraglich
Zudem kann ein Blick in die Vergangenheit dem FCB auch Mut machen: In den Heimspielen gegen zyprische Teams weist Rotblau nämlich eine weisse Weste auf. Sowohl den Apollon Limassol FC (3:2, 2018), den APOEL FC (1:0, 2020) und den Anorthosis Famagusta FC (3:2, 2020) konnte der FCB im eigenen Stadion bezwingen. Allerdings endeten alle drei Spiele nur mit einem knappen rotblauen Erfolg. Es wird also wohl wieder eine sehr konzentrierte und kämpferische Leistung benötigen, um diese weisse Weste zu behalten und die Zyprer weiter zu distanzieren.
Gespielt wird am Donnerstag übrigens auf einer ganz neuen Unterlage: Während des Meisterschaftsunterbruchs wurde der Rasen im Joggeli ausgewechselt und dieser wird nun beim Heimspiel gegen Omonoia eingeweiht. Nicht mit dabei sein werden bei dieser Platztaufe die verletzten Andrea Padula und Raoul Petretta. Ob Sebastiano Esposito wieder einsatzbereit sein wird, war am Mittwoch noch nicht klar. Von Anfang an wird der Italiener aber sicher nicht zum Einsatz kommen.