Vor dem Spiel:
Gut zweieinhalb Wochen nach dem letzten Ernstkampf, dem Ligaspiel gegen den FC St.Gallen 1879, trat der FCB über 5000 Kilometer von zuhause entfernt zum zweitletzten Gruppenspiel der UEFA Europa Conference League beim FC Kairat Almaty an. Aufgrund der Zeitverschiebung wurde diese Begegnung bereits um 16.30 Uhr MEZ angepfiffen. Für Rotblau ging es in der grössten Stadt Kasachstans darum,m den Kontakt zum Leader Qarabag FK zu halten, dem man dann im abschliessenden Gruppenspiel nochmals gegenüberstehen wird. Und mit dem man um den ersten Platz kämpft, der zur Qualifikation für die Achtelfinals verhilft, während der Zweitplatzierte in den 1/16-Finals bereits wieder eingreifen muss.
Zum ersten Mal seit dem Cupspiel beim FC Rorschach-Goldach17 Mitte September spielte in Almaty Fabian Frei wieder in der Innenverteidigung, den dadurch frei gewordenen Platz im Mittelfeld nahm Wouter Burger ein. Und Arthur Cabral feierte in Kasachstan ein Jubiläum: Zum hundersten Mal lief er ein einem Pflichtspiel für den FCB auf.
Die erste Halbzeit:
Rotblau fand besser in die Partie und hatte bereits nach zwei Minuten drei Eckbälle zu verzeichnen. Bis zum ersten Abschluss aufs Tor dauerte es eine Viertelstunde, Burgers Schuss kam aber zu zentral auf das Tor der Kasachen und wurde zur leichten Beute von Stas Polatikov. Nur wenig später wäre der Kairat-Schlussmann wohl geschlagen gewesen, nach einem Lobball Pajtim Kasamis rettete jedoch die Querlatte für die Gastgeber. Im Gegenzug gingen diese dann in Führung. Nach einer Hereingabe João Paulos stand Vagner Love am entfernten Pfosten frei und traf zum 1:0. Der Brasilianer war es auch, der in der Folge mehrmals für Gefahr vor dem FCB-Tor sorgte. Kairat Almaty war in dieser Phase das aktivere Team.
Kurz vor dem Pausenpfiff kam Rotblau aber noch zum Ausgleich. Nach einem Foul Dino Mikanovics an Valentin Stocker entschied Goga Kikacheishvili auf Penalty. Und diesen versorgte Arthur Cabral gekonnt im hohen Winkel zum 1:1.
Das zweite Halbzeit:
Die Kasachen kamen stark aus der Kabine und waren zu Beginn des zweiten Durchgangs dominant. Nach einem Dreifachwechsel der Gastgeber war die Basler Defensive dann unorganisiert und musste zum zweiten Mal an diesem Abend einen Rückstand hinnehmen. Nachdem man den Ball nicht weggekriegt hatte stand Kamo Hovhannisyan am entfernten Pfosten frei und erzielte das 2:1.
Wenig später nahm dann auch Patrick Rahmen drei Wechsel vor, die dem Offensivspiel von Rotblau sichtlich gut taten. Allen voran Edon Zhegrova zeigte, wie wertvoll er sein kann für den FCB. Den Ausgleich erzielte er mit einem herrlichen Weitschuss selbst. Und wenig später leitete er auch das 3:2 ein. Eine hervorragende Flanke Zhegrovas in den Strafraum landete bei Tómas Tavares, dieser spielte direkt Pajtim Kasami an, welcher aus zentraler Position den FCB in Führung brachte.
Nun liefen die Basler nicht mehr Gefahr diesen Vorsprung zu verspielen. Im Gegenteil: Sie waren dem 4:2 gar näher als Kairat dem Ausgleich. Und ein Treffer Dan Ndoyes zum vermeintlichen 4:2 wurde wegen Abseits aberkannt, wobei es sich um eine sehr knappe Situation gehandelt hatte.
Nach dem Spiel:
Lange Zeit war es keine gute Partie, die der FCB in Almaty ablieferte. Nach einem ansprechenden Start wurde Kairat Almaty immer besser, hatte die Kontrolle über das Spiel und auch einige Chancen. Stark war aber die Reaktion, die der FCB auf den zweiten Rückstand zeigte. In den letzten 20 Minuten war Rotblau spielbestimmend und zeigte einige spektakuläre Aktionen, wie zum Beispiel bei den beiden Toren. Siegtorschütze Kasami fasste das Geschehen folgendermassen zusammen: «Wir wollten unbedingt gewinnen. Ich bin stolz, dass uns dies unter schwierigen Umständen auch gelungen ist. Wir haben Charakter gezeigt.»
Dank diesem Erfolg ist der FCB nun auch nicht auf die Schützenhilfe des Omonoia FC angewiesen, der am späteren Abend beim Qarabag FK gastiert. Im letzten Gruppenspiel, in dem die Aserbaidschaner in St. Jakob-Park gastieren, kommt es nun in jedem Fall zu einem Final um den Gruppensieg.
