Vor dem Spiel:
Mit der Begegnung zwischen dem FCB und dem FC Lausanne-Sport kam es zum Aufeinandertreffen des Zweiten mit dem Zweitletzten der Credit Suisse Super League. Aufgrund des deutlichen Siegs des FC Zürich gegen den FC Luzern am Vorabend (4:0) musste der FCB gegen die Romands gewinnen, um den Kontakt zur Spitze zu halten.
Patrick Rahmen nahm zwei Wechsel in der Startformation vor im Vergleich zum Spiel beim FC Luzern am vorangegangenen Sonntag: Für Wouter Burger rückte Pajtim Kasami in die Startelf und anstelle von Darian Males begann nun gegen Lausanne Liam Millar.
Die erste Halbzeit:
Der FCB war das klar tonangebende Team im ersten Durchgang. Es dauerte aber bis zur 26. Minute, bis zum ersten Mal Gefahr aufkam vor dem Tor der Gäste. Arthur Cabral setzte aus kurzer Distanz zu einem Kopfball an, verfehlte sein Ziel aber deutlich. Rund zehn Minuten später legte Edon Zhegrova für Liam Millar auf, dessen Abschluss parierte Mory Diaw mit dem Fuss.
Die letzten acht Minuten der ersten Halbzeit musste der FCB dann ohne den Support der Muttenzerkurve auskommen. Diese zog sich aus Protest gegen die geplanten personalisierten Tickets zurück und verpasste so noch einen gefährlichen Weitschuss Cabrals (40.), der nur knapp am Tor vorbeistrich.
Die zweite Halbzeit:
Nun wieder mit der Unterstützung der Kurve im Rücken setzte der FCB dort an, wo er in der ersten Halbzeit aufgehört hatte. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das 1:0 fallen würde. Und als Simone Grippo nach 55 Minuten den Ball im eigenen Strafraum mit den Händen gespielt hatte und Adrien Jaccottet korrekterweise auf Elfmeter entschied, schien die FCB-Führung zum Greifen nahe. Zum ersten Mal seit er beim FCB ist, verschoss Arthur Cabral aber einen Penalty – er traf nur die Querlatte. Und somit blieb es trotz haushoher Überlegenheit des Heimteams und einigen gefährlichen Szenen vor dem Tor der Gäste bis in die Nachspielzeit beim 0:0.
Dann schien es kurz gar so, als würde der FCB ganz leer auszugehen: Nach einem Foul Joelson Fernandes’ an Hicham Mahou gab es Elfmeter auf der anderen Seite und Stjepan Kukuruzovic verwandelte diesen zur Führung für die Roamnds. Nun warf Rotblau alles nach vornem, sogar Heinz Lindner erschien zwischenzeitlich im gegnerischen Strafraum. Und dieses Risiko wurde schlussendlich doch noch mit dem 1:1 durch Pajtim Kasami belohnt. Nach einer Falnke Tomas Taveres legte Valentin Stocker für Kasami auf, der aus kurzer Distanz einnetzte.
Nach dem Spiel:
Es war bestimmt eine Begegnung, die nicht einfach einzuordnen ist. Einerseits hätte der FCB die drei Punkte aufgrund der Chancen und des Geschehens in der regulären Spielzeit mitnehmen müssen. Andererseits musste sich das Heimteam am Ende mit einem Punkt glücklich schätzen, weil man in der Nachspielzeit in Rückstand geraten war und diesen noch ausgleichen konnte. Dieser Punktgewinn war sicherlich mehr als verdient, aber nach dem späten Rückstand nicht mehr selbstverständlich.
Und so weiss man nicht recht, ob man sich mit diesem Punktgewinn glücklich schätzen soll oder sich über die vergebene Chance auf drei Punkte ärgern soll. Patrick Rahmen wusste darauf aber eine klare Antwort bei der anschliessenden Medienkonferenz: «Die Enttäuschung hat in der Garderobe klar überwogen.» Aber er betonte auch, dass man sich an der eigenen Nasen nehmen müsse, wenn man so viele Chancen liegen lässt.