Vor dem Spiel:
Im drittletzten Spiel des Jahres gastierte der FCB in Genf. Die Gastgeber feierten zuletzt drei Siege in Folge und stiessen mit diesen vom Ende der Tabelle in deren Mitte vor. Nach dem Sieg des FCZ am Samstag gegen den FC Lausanne-Sport wies Rotblau, bei zwei Spielen weniger, sieben Punkte Rückstand auf den Leader aus Zürich auf. Er war also auf Punkte angewiesen aus dieser Partie in Genf um den Kontakt zur Spitze zu halten.
Patrick Rahmen nahm drei Wechsel in der Startformation vor im Vergleich zum Spiel gegen Qarabag am Donnerstag. Gezwungenermassen verzichtete er auf Raoul Petretta, der gesperrt war, und Edon Zhegrova, der verletzt ausfiel. Für sie rückten Tomas Tavares und Dan Ndoye in die Startelf. Zudem nahm der wiedergenesene Andy Pelmard wieder den Platz Yacouba Nasser Djigas in der Innenverteidigung ein.
Die erste Halbzeit:
Beim FCB lief in der ersten guten halben Stunde offensiv nicht viel zusammen. Die Genfer waren das gefährlichere Team und gingen dem Spielverlauf entsprechend nach 17 Minuten in Führung. Ronny Rodelin verlängerte einen Freistoss Gaël Clichys per Kopf auf Miroslav Stevanovic weiter. Dieser setzte sich gegen Tomas Tavares durch und traf mit einem satten Schuss zur Führung für das Heimteam. Servette besass durchaus Möglichkeiten seine Führung auszubauen, verpasste dies aber.
Und so kam der FCB nach 37. Minuten praktisch aus dem Nichts zum Ausgleich. Matías Palacios spielte einen hohen Ball in den Strafraum, Arthur Cabral legte den Ball per Kopf in die Mitte, wo Nicolas Vouilloz vor Valentin Stocker klärte, die Kugel landete aber bei Sergio López, der aus spitzem Winkel den Ausgleich erzielte. Nun kamen die Gäste besser ins Spiel, waren in den verbleibenden knapp zehn Minuten das aktivere Team und hatten auch noch einige gute Strafraumszenen.
Die zweite Halbzeit:
Leider konnte Rotblau den Schwung vom Ausgleich nicht über die Pause konservieren und erwischte einen Kaltstart in den zweiten Durchgang. Noch keine zwei Minuten waren gespielt, als Thimotée Cognat zum 2:1 für die Genfer traf. Nach einer flachen Hereingabe Stevanovics, liess er Fabian Frei aussteigen und bezwang Lindner aus kurzer Distanz zum 2:1 für die Genfer.
Servette zog sich in der Folge zurück und überliess dem FCB das Spiel. Dieser tat sich aber schwer, ein Mittel zu finden gegen die kompakte Abwehr der Gastgeber. Das druckvolle Spiel zahlte sich für den FCB dann aber trotzdem noch aus: Fünf Minuten vor dem Ende fand der Ball den Weg über eine schöne Kombination zu Liam Millar, der mit einem Schuss in die weite Ecke das 2:2 erzielte. Dieser Ausgleich verlieh dem FCB erneut Schwung und in der Schlussphase war der FCB der Führung dann näher als die Servettien.
Nach dem Spiel:
Der FCB erwischte zweimal einen schlechten Start und lief danach auch zweimal einem Rückstand nach. Beide Male gelang aber eine Reaktion. Während der Treffer zum 1:1 nicht unbedingt vorhersehbar war, fiel dann das 2:2 aus einer Druckphase heraus. Die starke Reaktion sprach dann auch Michael Lang nach dem Spiel an: «Es spricht für unsere Moral, dass wir nochmals zurückgekommen sind nach dem schwierigen Spiel am Donnerstag. Alles in allem müssen wir mit diesem Punkt zufrieden sein.» Mit diesem Punktgewinn, der in der Schlussphase zustande kam, dürfte auch die Moral des FCB im Hinblick auf das schwierige Auswärtsspiel beim BSC Young Boys am kommenden Mittwoch immer noch intakt sein.