Der Eindruck, den der FCB am letzten Sonntag im Heimspiel gegen den FC Stade Lausanne Ouchy hinterliess, hatte noch im Stadion Reaktionen hervorgerufen, wie man sie in Basel lange nicht gesehen hatte. Die eigenen Fans applaudierten dem Gast für dessen Leistung am Ende der Partie, die mit einem 3:0 für die Waadtländer geendet hatte.
Nun gilt es den Eindruck den Rotblau in dieser Begegnung hinterliess wegzuwischen. Jedoch steht mit dem Gastspiel bei YB wohl gleich die anspruchsvollste Aufgabe im verbleibenden Jahr an. Das ist sicherlich ein Nachteil, weil ein Sieg in dieser Partie wohl nur sehr schwierig zu erreichen sein wird. Andererseits erwartet in diesem Moment wohl niemand einen solchen. Und vielleicht ist es auch einfacher eine zufriedenstellende Leistung abzuliefern, wenn die Erwartungen eher tief sind.
Augenmerk auf der Art und Weise des Auftritts
Schlussendlich reist der FCB aber nach Bern, um möglichst viel zu erreichen. Das liegt ja in der Natur des Spiels. Oder um es in Heiko Vogels Worten auszudrücken: «Wir gehen in jedes Spiel mit dem Ziel es zu gewinnen, wissen aber auch wie schwierig diese Aufgabe am Sonntag sein wird.» Also liegt ein grosser Teil des Augenmerks an diesem Wochenende nicht nur auf der Veränderung des Punktekontos, sondern auf der Art und Weise wie man auftritt. «Zuerst muss unsere Leistung besser werden, dann werden es bestimmt auch die Resultate», so Vogel, «wir müssen im Moment kleine Schritte machen.»
Sollte es auch nur ein kleiner sein und dieser wenigstens in die richtige Richtung gehen, könnte man wohl schon einen Teil des Goodwills des Publikums zurückgewinnen – live vor Ort. An Unterstützung sollte es dem FCB in Bern nämlich nicht fehlen, reisen die Fans doch, wie nur in seltenen Fällen, mit zwei Extrazügen zu dieser Partie an.
«Defensivarbeit ist nicht verhandelbar»
Ein wenig Optimismus, dass eine Verbesserung gelingen kann versprühte Vogel am Freitag: «Wir haben gut trainiert in dieser Woche und freuen uns auf das Spiel.» Der FCB-Trainer führte einige Einzelgespräche und vermittelte der Mannschaft seine Werte, die er wie folgt beschrieb: «Wichtig ist, dass mein Team weiss, was nicht verhandelbar ist: Defensivarbeit und die Verlässlichkeit untereinander. Das hat mit Laufarbeit und Mentalität zu tun.»
An den Laufparametern gemessen, war die Partie gegen Stade Lausanne Ouchy übrigens eine der stärksten Leistung in dieser Saison. Nun wäre es noch wichtig, dass man die die Früchte solcher Anstrengungen auch erntet und von aussen wahrnimmt, selbst wenn dies vorerst nur zu einer sichtbaren Leistungssteigerung führen würde und man trotzdem mit leeren Händen dastehen würde. Das wäre ein erster, wenn auch nur kleiner, Schritt in die richtige Richtung.