Es gibt sie noch, die Verbindungen zur Gegenwart von den beiden Teams, die im Mai 2016 aufeinandertrafen, als der FCB zum letzten Mal einen Sieg bei den Young Boys feierte: Bei den Bernern zum Beispiel in der Person von Steve von Bergen, der heute Sportchef bei YB ist. Oder bei den Baslern in der Person des heutigen Assistenztrainers Davide Callà – beide waren damals als Spieler im Einsatz. Und für beide Teams mit Cedric Itten, damals in der FCB-Startelf und seither sechsfacher Torschütze im gelbschwarzen Dress gegen Rotblau.
Fabio Celestini, das betonte er schon des Öfteren, gibt nicht viel auf Statistiken und Serien. Für ihn sind sie da, um gebrochen zu werden, was ihm mit seinem Team in den letzten zwei Heimspielen gegen YB auch schon gelungen ist: In den beiden Begegnungen mit den Bernern im St. Jakob-Park, bei denen er an der Seitenlinie stand, gewann der FCB jeweils mit 1:0. Der Erfolg im Januar dieses Jahres war der erste für Rotblau nach 15 erfolglosen Aufeinandertreffen en suite. Im Wankdorf dagegen setzte es im vergangenen März eine 1:5-Niederlage ab.
Rückschlag im Tessin
Da hatte Joël Magnin das Traineramt gerade interimistisch von Raphael Wicky übernommen, wie das auch jetzt vor rund drei Wochen erneut der Fall war. Es kommt also wieder zum gleichen Trainerduell wie im März 2024, allerdings mit ein wenig anderen Vorzeichen. Damals standen die Berner an der Tabellenspitze und waren auf dem Weg, ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Der FCB hingegen hatte sich zwar vom Tabellenende ein wenig entfernt, kämpfte aber immer noch mit einer gewissen Inkonstanz und landete schlussendlich in der Relegation Group.
Jetzt kommt der FCB mit drei Siegen in Folge im Rücken, den ersten davon gegen YB, ins Wankdorf und die Gastgeber haben Mühe den Tritt zu finden. Zuletzt verloren sie in Lugano mit 0:2. Ihre beiden letzten Auftritte in heimischen Gefilden müssen aber eine Warnung sein für den FCB. In der Meisterschaft feierten sie gegen den FC Luzern ihren ersten Heimsieg in der Meisterschaft und am vergangenen Mittwoch stand es gegen den italienischen Meister, Inter Mailand, bis in die Nachspielzeit 0:0, ehe die Gäste doch noch den siegbringenden Treffer erzielten.
YB momentan auf Platz 10 der Super League
Fabio Celestini mahnt denn auch trotz der Rangierung der Berner vor der kommenden Aufgabe: «Wir werden eine Topleistung brauchen, um Punkte mitzunehmen. YB ist Meister und spielt in der Champions League. Ich habe bei unserer letzten Begegnung auch keine Mannschaft aus den hinteren Tabellenregionen gesehen, sondern ein starkes YB. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht wie bei den beiden letzten Auftritten im Wankdorf bereits in der Startviertelstunde in Rückstand geraten. Aber natürlich fehlt bei YB im Moment irgendetwas, so wie bei uns in der letzten Saison.»
Dass es im Falle eines Rückstands schwierig wird in Bern zu gewinnen, ist klar – alleine schon wegen der Qualität des Gegners. Und auch hier spricht die Statistik eine klare Sprache: Ein Auswärtsspiel gegen YB hat der FCB zum letzten Mal vor über 16 Jahren gedreht. Dass dies Fabio Celestinis Mannschaft aber in der vorletzten Runde gegen den FC St.Gallen im Joggeli nach über einem Jahr wieder einmal gelang, ist ein gutes Zeichen. Eines dafür, dass es bei Rotblau im Moment viel besser läuft als vor einem Jahr, als Celestini seine Arbeit in Basel antrat oder auch vor den beiden letzten Auftritten der Bebbi im Wankdorf.